Donnersbergkreis Donnersberger geben Rote Laterne ab

«Kastellaun.» Über Monate drückten sich der DSV Donnersberg und die SG Zillbachtal gegenseitig die rote Laterne der RPDV-Landesliga in die Hand – am Ende der Runde ist jedoch keiner der beiden Schlusslicht. Am letzten Blockspieltag der Saison im Kastellauner Tivoli ackerte sich die „lila Wand“ zu drei 6:6-Remis, der DSV verlor nur gegen Meister DC Nostra Dart Mus. Kurios: Ein einziges Leg trennt die beiden Donnersberger Klubs, die den DSC Bandits abhängen konnten.

Das Lächeln auf der Bühne konnte sich Uwe Müller, das Mikro in der Hand, nicht verkneifen. „Achtung! Jetzt wird’s lustig“, rief der RPDV-Spielleiter, als er die Abschluss-Tabelle studierte, vor über 130 Dartern bei der Ehrung. Stille im Raum, man hätte eine Nadel fallen hören. „Punktgleich. Den Unterschied macht ein Leg. Eins!“, kündigte Müller an. Christoph Marschall, Kapitän des DSV Donnersberg, grinste nur. Er hatte das intern gesetzte Ziel ohnehin erreicht. Bereits jetzt war sicher: Der DSV und die SG Zillbachtal sind nicht Letzter – erstmals in einer Saison, in der sie sich den Kellerplatz ständig gegenseitig zuschoben. Bis Ende der Saison hatten die SGZ-Akteure insgesamt 710 Legs geworfen, 719 waren es beim DSV. Während die Leg-Differenz von Zillbachtal bei minus 60 lag, mussten Marschalls Mannen eine von minus 61 schlucken – ein Leg entschied die Platzvergabe. „Das ist der Wahnsinn“, meinte SGZ-Routinier Helle Krehbiel. DSV-Anführer Marschall sagte: „Beide Mannschaften sind eben gleich stark. Ich hatte in einem Einzel ein 3:0 auf der Hand. Wäre es so gekommen, wären wir mit den Sätzen und den Legs gleich.“ In direkten Duellen gab es zudem dreimal ein 6:6. „Dann hätte der RPDV ein Problem mit den Platzierungen gehabt“, sagte Marschall lachend. Dass die SGZ nach einer miserablen Saison – nur einen Sieg holte sie in 15 Spielen – tatsächlich Vierter wurde, verdankt sie ihrer Taktik: Erstmals in dieser Runde stellte sie am Sonntag wenigstens zwei Doppel permanent gleich auf – zuvor wechselte sie stets die Besetzung, das sorgte für Unsicherheit. Jene Doppel fuhren am Ende die wichtigen Punkte ein. Mit den drei 6:6-Unentschieden gegen den DC Kroko Eifel, den DSV Donnersberg und den DC Zweibrücken schraubte Zillbachtal die Remis-Zahl auf acht nach oben. „Das lag heute nur am Fokus. Wir hatten ihn größtenteils, dann stimmt die Konzentration, und die Fehlwürfe werden weniger. So müsste das immer sein“, lobte Horst Raupach, der Hartmut Pucken als Kapitän vertrat. Verlässliche Erfolgsgaranten seines Oktetts: Peter Schindler, Jens Bajorat, Peter-Pascal Portz und er selbst – Portz gewann alle drei Einzel und jedes Doppel mit Raupach. „Man merkt, dass wir langsam wieder in die Spur kommen“, erklärte Schindler. DSV’ler Marschall dagegen haderte mit dem unglücklichen 5:7 gegen Meister DC Nostra Dart Mus. Sechs Darts aufs Doppel vergeigten er und Benjamin Giese zum Match, verschenkten ein Unentschieden. „Unsere Ziele haben sich erfüllt, wir wollten auf keinen Fall Letzter werden“, so der Wartenberg-Rohrbacher. „Als Team sind wir gewachsen. Gemeinsam verlieren verbindet.“ Das abschließende 6:6 gegen den DSC Bandits Kastellaun rettete ihm Platz fünf. Bemerkenswerte Randnotiz am Sonntag: das Einzel zwischen DSV-Ass Christoph Eckel und Portz im Lokal-Derby. Beide sind eng befreundet, trainieren zusammen – und warfen sich die Triple-Darts um die Ohren. „Ich weiß, dass ich in so einem Spiel alles auspacken muss. Ich habe nichts um mich herum wahrgenommen, war voll im Tunnel“, so Eckel. Im Entscheidungs-Leg stellte er sich mit einer 180 auf 20 Restpunkte – nach nur zwölf Darts. Portz – mit noch 83 Restpunkten – konterte, traf mit Dart Nummer 15 das Bullseye zum 3:2. Es war einer von Eckels letzten Auftritten im DSV-Hemd. Er wechselt zu Meister und Vielleicht-Bundesliga-Aufsteiger DC Nostra Dart Mus. „Ich denke, ich kann mich dort am meisten verbessern“, sagte der Quirnheimer. „Es war ein schöner Zug, es selbst der Mannschaft zu sagen. Ich wünsche ihm viel Erfolg“, meinte Marschall. Eckel hat das Potenzial. Abschlusstabelle RPDV-Landesliga 1. DC Nostra Dart Mus Kaiserslautern (40 Punkte, 117:63 Sätze, 421:288 Legs), 2. DC Zweibrücken (26, 97:83, 383:338), 3. DC Kroko Eifel (23, 92:88, 344:361), 4. SG Zillbachtal (11, 79:101, 325:385), 5. DSV Donnersberg (11, 79:101, 329:390), 6. DSC Bandits Hunsrück (9, 76:104, 337:391).

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