donnersbergkreis Donnersberger Echo: Der nackte Mann im Steinbruch und ein beschwingter Kirchturm

Man muss sich nur zu helfen wissen...
Man muss sich nur zu helfen wissen...

Wie eine Facebook-Nachricht in der Übersetzung verlorengehen kann, und warum es vorkommen kann, dass das Gute nicht von oben kommt.

Die RHEINPFALZ auf Facebook

Seit die Redaktion Donnersberg einen eigenen Facebook-Account hat, erleben wir so einige Überraschungen. Über manche sind wir nicht so begeistert, zum Beispiel wenn jemand unter einem verlinkten Bericht einen bösen Kommentar hinterlässt, öfter sind es allerdings Likes und positive Bemerkungen, über die wir uns dann natürlich auch freuen. Oft schreibt uns auch jemand ganz unbürokratisch an, wie kürzlich die Dannenfelser Landfrauen, die wissen wollten, ob wir uns eventuell für eine geplante Cocktail-Aktion interessieren würden (die dann zu einem außerordentlichen Erfolg wurde, wie gestern bei uns zu lesen war).

Vor kurzem aber hat mir meine Freundin aus England ein ziemliches Rätsel aufgegeben. Sie kennt und liebt die Nordpfalz, kommt oft hierher und hat deshalb die RHEINPFALZ in ihrer Facebook-Timeline abonniert, damit sie immer auf dem Laufenden ist. Manchmal bleibt aber auch einiges bei der Übersetzung auf der Strecke: „Sag mal, was war denn da bei euch los mit dem nackten Mann im Steinbruch?“, hat sie mich vor ein paar Tagen gefragt. Nackter Mann? Im Steinbruch? – Ich hatte keine Ahnung, wovon sie sprach.

Ein geretteter Nudist?

Nach einigem Hin und Her hatte ich das Rätsel dann aber gelöst: Sie bezog sich auf den Artikel „Absturz im Steinbruch endet glimpflich“ in unserer Dienstagsausgabe. Darin ging es um einen 25-Jährigen, der beim Klettern in einem Steinbruch bei Rockenhausen abgestürzt war (und zum Glück glimpflich davonkam). Dass er aber dabei nichts anhatte – davon stand in dem Artikel kein Wort!

Das Deutsch meiner Freundin ist nicht immer so sattelfest, daher nutzt sie manchmal die bei Facebook vorhandene Übersetzungshilfe. Und da stand tatsächlich zu lesen: „A rescue helicopter had to get the injured person out of the quarry. (Nudist).“ Auf Deutsch: „Ein Rettungshubschrauber musste den Verletzten aus dem Steinbruch bergen. (Nudist).“ Nach einer Weile kam ich drauf: Das Übersetzungsprogramm hatte das Autorenkürzel des Verfassers mitübersetzt. Und dieses lautet – „fkk“. (Anja Hartmetz)

Von oben kommt nicht nur Gutes

Wissen Sie, was ein Dauerschwingbruch ist, vielleicht besser bekannt als Ermüdungsbruch? In Wikipedia lässt sich unter diesem Stichwort nachlesen, dass sich der größte Teil aller Brüche im Maschinenbau auf diesen Schwingbruch zurückführen lässt. „Die Ermüdung des Bauteils, an dessen Ende das Versagen oder der Bruch des Bauteils steht, ist vor allem abhängig von der Belastungsdauer und der Belastungsintensität, bedingt durch eine wechselnde Belastung. Der Schwingbruch tritt umso früher ein, je höher die Frequenz der Wechselbelastung ist.“Spätestens hier steigen wohl die meisten Nicht-Maschinenbauer aus. Im Grunde ist es aber gar nicht so schwer: Wenn sich etwas ständig und immer in dieselbe Richtung, bewegt, dann kann es sein, dass es irgendwann bricht. Also „bricht“ im Sinne von „Bruch“ und nicht im Sinne von „sich übergeben“.

Der brechende Hahn

Und damit kommen wir zum Punkt, zu dem brechenden Hahn auf der Turmspitze der Kirche in Imsweiler. Anwohnerin Sandra König jedenfalls ist sich sicher, dass der Hahn mittlerweile einen wesentlich größeren Bewegungsradius einnimmt als früher. Ob das gefährlich ist oder nicht, das müssen Fachleute klären. In Imsweiler ist man jedenfalls derzeit gut beraten, dem Kirchturm vorerst nicht allzu nah zu kommen. Und wenn der Hahn tatsächlich irgendwann brechen sollte, zeigt es: Selbst wenn alles Gute von oben kommt, ist nicht alles, was aus dieser Richtung kommt, auch gut. (Jutta Glaser)

x