Donnersbergkreis Donnersberger Echo:
„Die Hall is zu kerz“: Der Satz hat sich längst zu einem Running-Gag in der Kibo-Fasnacht entwickelt. In der Tat hat ein Gast aus Rockenhausen – die Ausmaße der Donnersberghalle vor Augen – kurz nach Eröffnung der Stadthalle mal gefragt, wie weit diese hinter dem Vorhang noch nach hinten reichen würde. Dabei hatte die Besucherin schon direkt vor der abgedunkelten Fensterfront gesessen ... Doch für Spott gibt es keinen Grund: Nach zweieinhalb Jahren fällt die Bilanz des neuen Gebäudes positiv aus. 60 Veranstaltungen haben 2015 in der Halle stattgefunden, darunter auch welche mit namhaften Gästen wie Jürgen von der Lippe oder dem russischen Staatsballett. Und sind sich die beiden Kreis-Metropolen dies- und jenseits des Donnersberges auch nicht immer grün: In dieser Hinsicht scheinen sie sich ganz gut zu ergänzen. In der deutlich größeren Donnersberghalle haben in der Vergangenheit schon Künstler Station gemacht, die wohl aufgrund fehlender Besucher-Kapazitäten nicht in die Kreisstadt kommen würden – von Popstar Xavier Naidoo bis hin zu den Volksmusik-Idolen Kastelruther Spatzen. Umgekehrt kann die Stadthalle in Sachen (fest installierter) Bühne und moderner Technik punkten. Es dürfte also auch künftig eher die Ausnahme sein, dass die beiden Städte um die gleichen Auftritte konkurrieren. Zumindest ein Problem haben die „Kerchemer“ mit ihrer reinen Veranstaltungshalle nicht: ständige Ausfälle im Schul- und Vereinssport, wie sie in Rockenhausen aufgrund der Multifunktionalität der Donnersberghalle zu beklagen sind. Wie hoch der durch den Brand entstandene Schaden im Kibobad tatsächlich ist, lässt sich noch nicht sagen. Die Schlussrechnung fehlt noch, wie Werkleiter Ulrich Kurz gestern berichtete. Schätzungen gehen von 375.000 Euro aus. Eine immense Summe. Und doch hätte sie deutlich höher sein können. Das wissen Ulrich Kurz, Bürgermeister Axel Haas und Bad-Betriebsleiter Stefan Stephan nur zu gut. Sie wollen sich erst gar nicht ausmalen, was hätte alles passieren können, wenn die Feuerwehr nicht so schnell und gut eingegriffen hätte. Die Ehrenamtlichen haben an diesem Juni-Sonntag in brütender Hitze Großes geleistet. Dass man ihnen nun dankt und sie kostenlos noch vor der Wiedereröffnung einen Tag im Bad verbringen können, ist ein schönes Zeichen. Natürlich dient das auch zu Testzwecken. Wer sich aber zum Wohle der Gesellschaft 24 Stunden am Tag, 365 (oder wie 2016: 366) Tage im Jahr zur Verfügung stellt, der hat sich so etwas verdient. Verdient haben sich auch die Mitarbeiter des Bades die Wiederöffnung. Denn auch für sie war die lange Leidenszeit nicht einfach. Dass nun bald nicht nur die Sauna und Bistro, sondern auch das Hallenbad wieder geöffnet ist, bedeutet für die Frauen und Männer einen Schritt zurück in die Normalität. Das gilt auch für die Badbesucher. Wer zuletzt irgendwo ein paar Bahnen ziehen oder (wie ich) mit seiner kleinen Tochter ein bisschen planschen wollte, der musste doch einen längeren Weg auf sich nehmen. Das hat man sich oft zweimal überlegt, wenn es dann nur um ein paar Stunden ging. Klappt das mit der Wiedereröffnung Mitte Februar, hat die kleine Wasserratte künftig sicher wieder ein paar Termine mehr. Zu ihrem und zum Vergnügen von Mama und Papa. Sei es in Winnweiler, Rockenhausen, Alsenz oder Dannenfels: Zahlreiche Protestanten im Kreis werden es in nächster Zeit mit neuen Gesichtern zu tun bekommen. Zum Teil könnten das auch ganz junge, frische Examensabsolventen werden. Schlecht muss das nicht sein – was umgekehrt aber auch nicht bedeutet, dass die Protestanten den Gang ihres Pfarrers oder ihrer Pfarrerin in den Ruhestand nicht bedauern. Es ist vielmehr gut und wichtig, dass es in Speyer Bestrebungen gibt, Lösungen zu finden. Der Pfarrer vor Ort ist oft ein wichtiger Ansprechpartner. Der persönliche Kontakt sollte gerade bei solchen Fusionen, wie sie etwa in Winnweiler, Rockenhausen, Otterbach und Lauterecken anstehen, nicht verloren gehen.