Donnersbergkreis Donald oder Hillary – oder keine(r) von beiden?
KIRCHHEIMBOLANDEN. Laut Umfragen hat der Republikaner Donald Trump die Wähler in den USA bereits gründlich vergrault. Doch wie wird der Kandidat in Kirchheimbolanden gesehen? Wäre Hillary Clinton wirklich die bessere Alternative? Das wollten wir gestern von Passanten auf dem Wochenmarkt wissen. Trump als Präsident in Amerika, das will keiner. Als sicherer Verlierer wird der Republikaner aber auch noch nicht gesehen.
„Keiner von den beiden, wenn es nach mir ginge“, antwortet Hermann Enkler auf die Frage, welcher Kandidat Präsident werden soll. So sehe das übrigens auch seine Auszubildende, die aus den USA stamme, wie der 62-jährige Konditormeister aus Kirchheimbolanden berichtet. Derzeit befinde sich sein Sohn in den Staaten. Dort stelle sich das Bild des Wahlkampfs ganz anders dar, als es hier in Deutschland wahrgenommen werde. „In den Vorgärten sei vor allem Wahlwerbung von Trump zu sehen, berichtet unser Sohn“, so Enkler. Besser für Deutschland und Europa wäre aus seiner Sicht wohl eine Präsidentin Clinton. „Das Auftreten von Donald Trump gefällt mir überhaupt nicht, als Präsidenten kann ich ihn mir kaum vorstellen, vor allem nach dem, was er alles schon geäußert hat. Sicher hat Hillary Clinton auch Dreck am Stecken, aber sie wäre mir persönlich als Präsidentin lieber“, wertet Peter Zick aus Kirchheimbolanden die Situation in den USA. Würde Trump gewählt, würde das wohl erhebliche Nachteile für Europa und Deutschland bringen. „Trump ist ein gefährlicher Mensch“, so die Einschätzung des 48-Jährigen. „Ich hoffe mal, dass es Trump nicht wird“, sagt Rainer Würtz aus Rosenthal. „Dabei geht es mir nicht einmal so sehr um seine unmöglichen Äußerungen oder sein übles Frauenbild. Ich halte seine brutale Einstellung für gefährlich.“ Der 55-Jährige ist sich sicher, dass die Menschen sich eine harmonische Welt wünschen, mehr Menschlichkeit gefordert sei. Das könne Trump kaum erbringen. „Ich glaube, dass Clinton gewählt wird, aus meiner Sicht spinnt Trump regelrecht“, schätzt Hoda Fadl die Situation ein. „Er ist kein demokratischer Mensch, er verfolgt vielleicht andere Ziele“, sagt die 57-Jährige Kirchheimbolanderin, die in Ägypten geboren wurde. „Wir reden innerhalb der Familie nur wenig über Politik, aber ich denke, dass viele in meiner alten Heimat das genauso sehen wie ich oder der Entwicklung in den USA sogar gleichgültig gegenüberstehen.“ „Lieber Clinton, aber meine erste Wahl ist sie sicher auch nicht“, sagt Gerno Grüner aus Kirchheimbolanden. Dass Trump noch nicht aufgegeben habe, das liege auch daran, dass die Wahrnehmung hier in Deutschland sich deutlich von der in den USA unterscheide. „Das Bild, das wir hier vom US-Wahlkampf bekommen, zeigt nicht, wie die Menschen dort Trump sehen. Uns fehlen hier in jedem Fall die tiefen Einblicke. Ich hoffe aber natürlich, dass die Amerikaner Trump nicht wählen werden“, so der 60-Jährige. „Clinton wäre sicher die bessere Alternative für die USA. Trump ist politisch und persönlich inakzeptabel“, sagt Annette Angst aus Kirchheimbolanden. Die 56-jährige Englischlehrerin hat allerdings die Befürchtung, dass die Wahl zugunsten Clintons noch nicht gelaufen ist. „Alleine schon aus beruflichem Interesse verfolge ich den Wahlkampf. In den USA ist Clinton nicht unumstritten, sie bietet sicher Angriffsflächen, allerdings war Trump bislang nicht in der Lage oder intelligent genug, diese Schwachstellen auszunutzen. | Fragen/FOTOS: Joerg Schifferstein