Donnersbergkreis Die Hülle bleibt kalt

Am Neuen Kesselhaus auf dem Pfaff-Gelände in Kaiserslautern sind Gebäude abgerissen worden.
Am Neuen Kesselhaus auf dem Pfaff-Gelände in Kaiserslautern sind Gebäude abgerissen worden.

Es ist luftig geworden rund um das Neue Kesselhaus auf dem Pfaff-Gelände in Kaiserslautern. Angrenzende Gebäude sind abgerissen worden. Eine Freifläche ist entstanden. In das Neue Kesselhaus soll das sogenannte Pfaff-Reallabor einziehen. Der Geschäftsführer der Pfaff-Areal-Entwicklungsgesellschaft (PEG), Stefan Kremer, zählt auf, was an angrenzenden Gebäuden am Neuen Kesselhaus abgerissen worden ist. Es sind die Garagen, die Trafostation und die Wasseraufbereitung. Der Nähmaschinenhersteller hatte selbst Grundwasser entnommen. Abgerissen wurde auch noch die Ambulanz, die neben dem Neuen Kesselhaus gestanden hat. Die Unterkellerungen bei den Garagen und der Trafostation sind noch unangerührt geblieben. Sie sollen, so erläuterte Kremer, im Zusammenhang mit der Bodensanierung zurückgebaut und verfüllt werden. Fenster hinterm Verputz entdeckt Vorbereitende Maßnahmen sind auch für den Umbau des Neuen Kesselhauses getroffen worden. Die gesamten technischen Einbauten sind dabei entfernt worden. Das Gleiche gilt für den Innenputz, der mit Asbest belastet war. Der Sandstein liegt frei. Beim Entfernen des Verputzes sind auf der Westseite des Neuen Kesselhauses, also zum Bahndamm hin, zugemauerte Fenster entdeckt worden. Sie werden nach den Worten des PEG-Geschäftsführers freigelegt und wieder zu Fenstern. Die Pfaff-Areal-Entwicklungsgesellschaft ist für den Umbau des historischen Gebäudes zuständig. Sie hat den Auftrag von der Stadt, es zu einem Pfaff-Reallabor umzubauen. Labore, Büros und Besprechungsräume sollen das Gebäude mit neuem Leben füllen. Demnächst Kampfmittel im Blick Hinter dem Gedanken Reallabor-Zentrum steht ein deutschlandweites, finanziell gefördertes Leuchtturmprojekt zur Entwicklung eines energieneutralen Quartiers. Hier sollen Forschungen und Entwicklungen aus dem Bereich EnStadt:Pfaff präsentiert werden. Vorgabe der Stadt ist es, die Gebäudehülle des Neuen Kesselhauses zu erhalten, aber dafür zu sorgen, dass die Räumlichkeiten darin wieder rückbaubar sind. Geschehen soll dies mit Hilfe eines sogenannten Haus-in-Haus-Systems. Im Innern des Gebäudes entsteht somit ein zweites Haus. Das Besondere daran: Beheizt wird nur das Haus im Innern, die Gebäudehülle bleibt kalt. Damit wird nach Darstellung Kremers gewährleistet, dass die Energiesparverordnung des Bundes zum Emissionsschutzgesetz eingehalten werden kann. Die Pfaff-Gesellschaft ist derzeit bei der Ausschreibung der Kampfmitteluntersuchungen für das frühere Pfaff-Gelände. Mit den Untersuchungen soll im Sommer begonnen werden. Wie der Geschäftsführer erläutert, soll die Kampfmitteluntersuchung abschnittsweise erfolgen. Im ersten Abschnitt sollen Freiflächen auf die Frage hin untersucht werden, ob im Boden noch Überreste aus dem Krieg liegen. Darunter fallen die Grünflächen entlang des Bahndamms und der Königstraße, die Straßen und die Fläche zwischen dem Neuen Verwaltungsgebäude und dem Neuen Kesselhaus, auf der einst das Gebäude 70 (Betriebsmittelherstellung) stand. Abschnitt eins mit Testcharakter Im zweiten Abschnitt sollen dann die Bereiche zwischen der Albert-Schweitzer-Straße und der Kantine sowie im Norden unterhalb der Steinbruchkante folgen. Die Bereiche sind derzeit noch bebaut; die Gebäude müssen erst abgerissen werden. Unterhalb der Steinbruchkante soll der sogenannte Pfaff-Park entstehen. Der erste Abschnitt hat für die Gesellschaft Testcharakter. Man will Erfahrung sammeln, ob und inwieweit die im Boden liegenden Leitungen sich störend auf die Kampfmittel-Untersuchung auswirken. Das Alte Kesselhaus ist auf dem Weg, verkauft zu werden. Es liegt jenseits des Alten Verwaltungsgebäudes. Ein Interessent hat dafür eine Kaufoption von der Stadt erhalten.

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