Donnersbergkreis Dicke Überraschung in Wörth

Göllheim. Beide Pfalzliga-Mannschaften der Handball-Region (HR) Göllheim-Eisenberg sind auch nach dem zweiten Spieltag noch ohne Niederlage. Die Damen führten lange bei der TG Waldsee, mussten sich aber letztlich mit einem 21:21 (14:9) begnügen. Den Herren gelang beim TV Wörth eine dicke Überraschung. Sie gewannen mit 28:21 (14:12).

Dass die „Nordpfälzer Wölfe“ in der Pfalzliga mithalten können, haben alle bei der HR gehofft. Dass sie aber nach zwei Spieltagen als Aufsteiger Tabellenführer sind und gerade einen deutlichen Auswärtssieg beim Oberligaabsteiger Wörth feiern konnten, ist mehr als nur eine kleine Überraschung – wenn auch nicht mehr als eine Momentaufnahme. Nach der letzten Führung der Hausherren beim 4:3 übernahm die HR das Kommando und führte bis Anfang der zweiten Hälfte meist mit zwei Toren Abstand. Dann zog die HR spielentscheidend davon – über 14:13, 17:13, 23:17 bis zum Endstand von 28:21. „Wir hatten auf alle taktischen Umstellungen unseres Gegners die richtigen Antworten“, freute sich HR-Coach Johannes Finck. Besonders in der Abwehr überzeugte Göllheim-Eisenberg. „Wörth musste einen enormen Aufwand betreiben, um zu Toren zu kommen. Die Abwehr inklusive des starken Michael Hoppe im Tor war richtig gut“, lobte Finck. Auch im Angriff begeisterten die Nordpfälzer. Nachdem in den Anfangsminuten Julian Schott Verantwortung übernahm, waren dies in der entscheidenden Phase des Spiels Philipp Graf, Andreas Stark und Nicola Keilhauer. Diese vier erzielten 23 der 28 Tore. „Das war ein sehr überzeugender Auftritt“, so Finck. Wenn ein Handballspiel unentschieden endet, stellt sich zwangsläufig die Frage, ob es ein Punktgewinn oder -verlust war. Für die „Nordpfälzer Wölfinnen“ war dies nach ihrem Gastspiel bei der TG Waldsee gar nicht so einfach zu beantworten. Nach 45 Minuten, als die HR mit 20:12 in Führung lag, war ein Auswärtssieg mehr als greifbar. 60 Sekunden vor Schluss stand es 21:21, Waldsee hatte im letzten Angriff noch die Chance zu gewinnen. „Natürlich haben wir nach diesem Spielverlauf einen Punkt verschenkt, trotzdem müssen wir uns am Ende über den Punkt freuen, weil wir hätten verlieren können“, meinte HR-Spielertrainerin Sina Graf. 45 Minuten lang hatte ihr Team eine famose Leistung gezeigt. Nach ausgeglichenem Beginn setzte sich die HR stetig ab und führte zur Pause mit 14:9, später sogar mit 20:12. „Bis zu unserem totalen Einbruch haben wir wieder richtig gut gespielt. Die Abwehr hat wenig zugelassen, und vorne haben wir auch gut getroffen“, freute sich Graf über gute 45 Minuten. Was danach mit den „Wölfinnen“, die auf Sina Graf und Britta Müller verzichten mussten, passierte, ist nicht zu erklären. „Plötzlich war alles Gute weg. Wir hatten technische Fehler, unglückliche Aktionen und Wurfpech. Es hat gar nichts mehr geklappt“, ärgerte sich Graf. Auch in der bis dahin so starken Defensive funktionierte nichts mehr, so dass Waldsee Tor um Tor herankam und am Ende beinahe noch gewonnen hätte. „Trotzdem haben wir mit 3:1 Punkten den besten Saisonstart seit langem“, war Graf nicht wirklich unzufrieden. Die zweite Herrenmannschaft war beim Verbandsliga-Absteiger TV Schifferstadt chancenlos. Sie verlor auch das zweite Saisonspiel in der A-Klasse mit 17:42 (6:19) und ist weiterhin ohne Punkte. (mhh)

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