Donnersbergkreis Der Sahne-Tag des Donato Buongiovanni

Marnheim. Donato Buongiovanni. Ein Kicker, der Fußball mit Emotionen lebt. Und der ihn auf dem Rasen zelebriert! Im Top-Spiel der C-Klasse Nord lieferte der Spielmacher des FC Marnheim einen wahren Gala-Auftritt ab: Mit drei Traumtoren und zwei Vorlagen schoss er seine Elf – besonders in der grandiosen ersten Hälfte – fast im Alleingang zu einem 5:1 (4:1) über den enttäuschenden TuS 05 Ramsen. Der Verfolger ist endgültig abgeschüttelt. Nichts steht der Mission B-Klasse noch im Weg.

Eine Halbzeit. 45 Minuten, die den TuS 05 Ramsen an den Rand eines Debakels brachten. 45 Minuten, in denen dem FC Marnheim einfach alles gelang. Vor allem einem: Donato Buongiovanni. Der 31-Jährige, vor der Saison von Bezirksligist SV Kirchheimbolanden gekommen, zauberte eine „One-Man-Show“ auf den Platz. In nur einer Hälfte zeigte der FC-Regisseur eine – für die C-Klasse – beispiellose Vorstellung. „Wenn man so einen Spieler dabei hat, reißt das auch die anderen mit. Er ist einer von der Extraklasse, die Lokomotive von dem Ganzen“, verfiel Marnheims Trainer Thomas Sandmeier ins Schwärmen. Das Sahnehäubchen setzte Buongiovanni seiner Leistung nach gerade einmal 39 Minuten auf: Eine Flanke von rechts wuchtete der kahlgeschorene Schlacks knüppelhart unter die Latte – sein „Wembley-Tor“ entschied die Partie früh, stürzte die Ramser Sensationshoffnungen. 4:0 für den FCM. „Wir haben ein richtiges Feuerwerk abgebrannt und sind gerannt, bis die Stollen abgelaufen waren. In der ersten Halbzeit haben wir ihnen den Zahn gezogen“, wusste FC Marnheims Rechtsverteidiger Max Hartenbach – zusammen mit Buongiovanni und Linksaußen Michael März gestern die Leitstellen im FC-System.

In der Tat: Der Spitzenreiter vollführte vor der Pause eine Machtdemonstration. Er verlagerte gut, ackerte, kam über die Flügel – während der TuS zaghaft bis einfallslos agierte, überhaupt keine Mittel fand. „Einen Sieg haben wir uns nicht ausgerechnet. Wir wollten es in Grenzen halten“, gab Coach Heribert Osterritter zu. Genauso spielte seine Elf auch. Übervorsichtig. Nicht einen ordentlichen Zug brachte der bis gestern ebenfalls ungeschlagene Zweite zustande – ganz zu schweigen von Torgefahr. Die große Buongiovanni-Show begann mit einem Augenöffner: 40 Meter vor dem Ramser Kasten schnappte sich der Deutsch-Italiener die Kugel, ließ fünf Mann eiskalt stehen und schob zum 1:0 ein (4.). Erstes Schmankerl, Sturmlauf durch die Mitte. „Das schnelle Tor war Gift für uns“, wusste Osterritter. Für seine Truppe kam es im Zehn-Minuten-Takt härter und härter: Nach dem abgebrüht vollstreckten 2:0 von März (19.) – Buongiovanni steckte den Ball clever in die Schnittstelle durch – schoss der Marnheimer Leitwolf auch noch zum 3:0 ein (29.). Eine Körpertäuschung, aus 20 Metern flach abgezogen, keine Chance für TuS-Keeper Christian Herrbach. Mit dem 4:0 zehn Minuten später schürte Buongiovanni den Dreierpack, krönte seinen klasse Tag – und ließ alles nach einer Demontage für den ärgsten Konkurrenten aussehen. „Die erste Halbzeit war von allen ganz große Klasse. Wir waren drückend überlegen. Ich hab’ gedacht, dass Ramsen etwas stärker ist“, lobte Sandmeier sein Ensemble. „Wir wurden hinten überhaupt nicht gezwungen“, sagte auch Hartenbach.

Die FC-Viererkette erwischte, wie so oft, einen arbeitsfreien Tag. Für das Quäntchen Widerstand sorgte nur TuS-Angreifer Yannic Martin. Der 20-Jährige fraß Meter, wurde aus dem Mittelfeld aber nicht bedient. Die 05er riskierten null – Schadensbegrenzung. Mit dem Pausenpfiff gab Martin den ersten Torschuss ab. Und der schlug aus etwa 25 Metern prompt ins Torwarteck ein. Das war’s für die 90 Minuten. März, der Mitte des lahmen zweiten Abschnitts noch einen Foulelfmeter drei Meter über den Querbalken donnerte, markierte sogar das 5:1 (76.). Na klar, nach überlegtem Pass von Buongiovanni. Dem Marnheimer, dem gestern fast alles glückte und über den das ganze FCM-Spiel aufgezogen wurde. Auf seine 23 Saison-Buden setzte er drei drauf. Eines schöner als das andere.

„Wir wollten nur aufpassen, dass wir hinten nicht zu viele kriegen“, meinte Ramsens Schütze Martin nach Abpfiff. In Grenzen schaffte das seine Elf. Die durchschnittlich 7,6 Marnheimer Heimtreffer unterbot der TuS Ramsen. Letzte Zweifel, wer in der C-Klasse die wahre Nummer eins ist, hat der FC Marnheim gestern mühelos beseitigt.

x