Donnersbergkreis Das Team mit dem langen Atem

Nach dem Abpfiff eines intensiven letzten, entscheidenden Aufstiegsspiels erkannte auch Matthias Stumpf, der Trainer der SG Bruchmühlbach-Miesau, an, dass es ein verdienter Sieg war. Das 4:2 nach Verlängerung bescherte der SG Finkenbach/Mannweiler/Stahlberg den Aufstieg in die Bezirksliga Westpfalz – und sorgte für eine lange Partynacht bei Spielern und den zahlreichen Fans – zunächst in Morlautern, dann am Stahlberger Sportplatz. „Aus meiner Sicht waren wir wie auch schon im ersten Relegationsspiel gegen den SV Battweiler das spielerisch bessere Team. Wir haben uns als Mannschaft präsentiert“, sagt Trainer Alexander Raab. Entscheidend für ihn aber auch: „Dass Spieler, die über die Runde Leistungsträger waren, auch in diesem Spiel ihre Leistung gebracht haben. Dass aber auch Spieler, die ich oft durch meine Art von außen verbal gesteuert habe, in dem Spiel über sich hinausgewachsen sind.“ Ein Erfolg, der zum Start in die Saison nicht zu erwarten war. Der ging nämlich schief. In den ersten beiden Spielen kassierte die SG zwei Niederlagen (0:2 in Otterbach und 0:7 gegen den späteren Meister TSG Trippstadt). „Dass wir dann aber von den restlichen 28 Spielen 23 gewonnen und nur noch eins verloren haben, sagt alles“, betont Raab. Da ist vor allen Dingen eine überragende Rückrunde mit 14 Siegen und einem Unentschieden. „Da hatten wir als Mannschaft den längsten Atem“, sagt der Trainer – und fügt an: „Für mich waren wir die beste Mannschaft in dieser Saison. In Trippstadt waren wir klar besser. Die Niederlage im Hinspiel war dem geschuldet, dass wir vier Stammspieler ersetzen mussten.“ Apropos Stammspieler ersetzen: Genau das war in der abgelaufenen Runde die große Stärke der Spielgemeinschaft. Beispielsweise, als Silas Schlemmer mit einem angebrochenen Schienbeinkopf ausfiel. Oder als sich Torjäger Jens Eich am 21. Spieltag das Kreuzband riss und seitdem nicht mehr auflaufen konnte. In Niederkirchen musste die SG die Ausfälle von Silas Schlemmer und Nils Raab kompensieren. Andere sprangen in die Bresche. „Tiefschläge für mich als Trainer waren auch die lange Sperre für Jannik Rahm und die Abstinenz von Pascale Simon nach der Winterpause.“ In der Winterpause gelang es der SG, mit Jeremias Raab und Luca-Julien Boukari zwei Spieler zu sich zu lotsen, die sich als wichtige Stützen erwiesen. Lob hat der Trainer aber auch für viele weitere Spieler parat: Angefangen vom schnellen Marcel Weiß mit seiner läuferischen Bereitschaft über Steven Huff mit dessen Laufarbeit und Umschaltspiel, den Strategen Nils Raab, der mit Nils Schlemmer eine Doppel-Sechs bildet, die ein ganz wichtiger Faktor im Spiel der SG ist, seine beiden Torhüter Waldemar Baum und Danny Schlemmer, den offensiv überragenden Nils Schlemmer, Kapitän Heinrich Eckhardt, für den Trainer als Kapitän auf und neben dem Platz eine unverzichtbare Größe, bis hin zu Christian Stock – für Raab „die große Überraschung“. Aber da sind auch die Akteure um die Mannschaft. Jens Lindner und Fritz Schlemmer etwa, die Nachwuchsarbeit betreiben. „Es ist auch nicht selbstverständlich, dass Fritz Schlemmer fast zu jedem Training anwesend war, immer auf dem Laufenden war.“ Und natürlich Spielleiter Klaus Schneider. Für Raab gerade auch in der Wechselzeit und der Abwicklung des Spielbetriebs eine wichtige Stütze, wie er sagt. Nicht zuletzt der „begeisterungsfähige Anhang“. Alles in allem für den Trainer eine ganz besondere Spielgemeinschaft: „Neben dem SV Stahlberg vor 20 Jahren die bislang schönste Station meiner Trainerlaufbahn“, schwärmt der Coach. Der kommenden Bezirksligasaison sieht er auch nicht bange entgegen. Das Ziel: „Mehr Punkte holen als wir Spiele haben.“ Wichtig sei, während der Vorbereitung und über die Saison hinweg den Trainingsfleiß beizubehalten, vielleicht noch zu steigern. Am morgigen Samstag wird aber erst einmal ab 19 Uhr in der Finkenbacher Turnhalle gefeiert. Ein Doppelaufstieg für die SG. Denn die Zweite Mannschaft wurde Meister in der C-Klasse. Hierzu folgt noch eine gesonderte Aufsteiger-Geschichte. Kader Tor: Waldemar Baum (27 Spiele/0 Tore), Danny Schlemmer (9/1) Abwehr: Christian Stock (31/2), Heinrich Eckhardt (30/0), Jeremias Raab (14/1), David Huff (22/2), Jannik Rahm (13/0), Luca-Julien Boukari (14/0), Maxi Schreiber (14/1), Ahmad Al-Haroun (1/0) Mittelfeld und Angriff: Marcel Weiß (31/11), Nils Schlemmer (28/15), Nils Raab (28/11), Steffen Werrmann (29/21), Steven Huff (26/4), Silas Schlemmer (23/2), Jens Eich (18/16), Stefan Fisch (23/1), Pascale Simon (14/7), Tim Braunewell (17/1), Marc Broede (7/0), Thomas Kuntz (1/0).