Donnersbergkreis Das Auto vor lauter Bäumen nicht gesehen

«UNKENBACH.» Sie hatten sich auf einen gewöhnlichen, entspannten Einsatz eingerichtet, die Jungs der Feuerwehr. Die Meldung am späten Dienstagabend kurz vor 23 Uhr: „Äste auf der Fahrbahn der B 420“. Standardprogramm also. Mit der üblichen Ausrüstung für solche Fälle im Gepäck rücken die Kameraden aus Unkenbach und Alsenz aus. Aber schon auf halber Strecke kommt von der Leitstelle die Zusatzinformation, „dass sich wohl ein kleiner Unfall ereignet hat und die Polizei vor Ort ist.“ Wenige Minuten später allerdings Fragezeichen: Vor Ort? Nix da! Von der Polizei keine Spur, ebenso wenig von einem Unfall. Nur ein paar kleine Äste können die Helfer vor Ort ausmachen. Sehr mysteriös ... Die Floriansjünger sind schon auf dem Rückweg, als sie am Straßenrand einen Transporter samt Fahrer stehen sehen. Aufgeregt leuchtet der mit einer Taschenlampe ins Unterholz. Er habe irgendwas reflektieren gesehen. Und tatsächlich: Dort blitzt ein Nummernschild zwischen den Bäumen hervor – der Unfallwagen, begraben unter Bäumen und Sträuchern, und ... leer. Aufklärung bringt glücklicherweise eine Polizeistreife, die kurze Zeit später den Unfallfahrer an die Einsatzstelle zurückbringt – nach einer vorsichtshalber durchgeführten Untersuchung im Krankenhaus. Eingesammelt hatte die Polizei den nur leicht verletzten Fahrer aus dem Kreis Bad Kreuznach schon eine Stunde zuvor nach seinem Unfall auf der Bundesstraße. Der 36-Jährige war – so wird jetzt klar – mit hoher Geschwindigkeit nach rechts von der Fahrbahn abgekommen und gegen mehrere massive Kirschbäume in der Straßenböschung geprallt. Die umknickten Bäume, das Gebüsch und die dichten Brombeerhecken begruben seinen total demolierten Wagen fast vollständig unter sich. Befreien konnte sich der Mann auf wundersame Weise ohne nennenswerte Blessuren und von ganz alleine. So bleibt den Feuerwehrjungs mit Unterstützung der Kameraden aus Obermoschel das Ausleuchten der Einsatzstelle und das aufwendige und mühsame Zerlegen der Bäume und des Gehölzes, so dass der Unfallwagen schließlich zwei Stunden später geborgen werden kann. Einsatzende: 1 Uhr. Nein, das war wirklich kein gewöhnlicher, entspannter Einsatz.

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