Börrstadt Chor Good News probt für Auftritt in Steinbach

Mit Begeisterung bei der Probe: Der gemischte Chor Good News bereitet sich auf sein Konzert in Steinbach vor.
Mit Begeisterung bei der Probe: Der gemischte Chor Good News bereitet sich auf sein Konzert in Steinbach vor.

„What a wonderful world“ lautet das Motto, unter dem der Börrstadter Chor Good News zu einem Konzert am Sonntag, 24. Juli, in die evangelische Kirche in Steinbach einlädt. Bei einem Probenbesuch zeigt sich, wie sehr dieser Chor mit seiner Begeisterung und Singfreude anstecken kann.

Die 20 Sängerinnen und Sänger unter der Leitung von Jürgen Gündner bleiben ihrem Namen Good News (Frohe Botschaft) treu, wenn sie mit ihrer musikalischen Weltreise in dieser krisengeschüttelten Zeit einen Gegenpol der Hoffnung und Freude setzen wollen.

Treu bleiben sie ebenfalls ihrer Herkunft aus dem Kirchenchor Börrstadt. 1993 lud die damalige Leiterin zu einem Projekt mit Gospelliedern ein. Bei dieser einmaligen Alternative wollten es die Teilnehmer nicht bewenden lassen und baten um Fortsetzung. Seit 2008 leitet nun Uwe Gündner diesen Chor aus fünf Männern und 15 Frauen. Alle Männer singen im Bass, es fehlen also Tenöre, die, so Gündner, händeringend gesucht werden. Er macht aus dieser Not eine Tugend: Zwei Frauen, mitunter verstärkt durch ihn selbst, singen die Tenorpartien. „Mit Gündner ist es eine runde Sache. Er versucht, jeden mitzunehmen und motiviert uns sehr positiv“, sagen sie.

Mit Herz und Seele singen

Das spürt man schon beim Einsingen. Humorvoll merkt der Chorleiter zu fehlenden Stühlen im Raum an: „Es ist ein Luxusproblem, wenn wir hier nicht genug Stühle haben.“ Es ist ihm wichtig, schon bei den lockernden Bewegungen ein Lächeln in den Gesichtern anzuregen. „Ich will einen fröhlichen Ton, den wir so richtig schön genießen“, sagt er über die ersten Tonreihen. Das braucht er nicht zweimal zu sagen, denn sofort entfaltet der Chor einen vollen, runden Klang. Das zwerchfellstärkende „Hahaha“ möchte er als Lachen hören und bekommt es.

„Ihr seid klangstark“, lobt er beim ersten Lied, „Chapel of Love“. „Aber ich muss mich mit dem Tempo durchsetzen und stelle deshalb das Klavier lauter. Und das muss selbstbewusster kommen“, feilt er am Ausdruck. Bei „Can’t Help Falling In Love“ möchte er die begleitenden Vokale „A“ und „U“ mit Herz und Seele gesungen hören und feilt am chorischen Atmen, damit nicht alle Sänger einer Stimme gleichzeitig Luft holen. Er ist zufrieden, weil der Refrain dann fließend daherkommt und die Strophen leicht und locker in den Höhen gesungen werden.

Gut aufeinander abgestimmt

„Ich gebe euch Kritik auf hohem Niveau. Das könnten wir auch mit einer Bigband singen, so wie wir die Töne halten“, meint Gündner zu „New York, New York“. „Those Were The Days“ singen die Sänger auf Russisch mit der Solistin Maria Späth, die aus Kasachstan stammt. Hier zeigt sich, wie gut der gemischte Chor aufeinander eingestimmt ist. Die Sänger wissen vorher nicht, wie der Chorleiter dirigieren wird. „Er macht es immer unterschiedlich und beim Konzert vielleicht noch mal anders“, erzählen sie. Da müssen sie sich auf sein Dirigat genauso gut wie unisono aufeinander einstellen. „Bringt noch mehr Ausdruck rein und singt, als ob ihr die Sprache beherrscht und versteht“, ermuntert der Chorleiter.

Die Gemeinschaft zu pflegen, war und ist den Mitgliedern sehr wichtig. Über die Jahre sind sie zusammengewachsen, wenn sie nach den Proben beisammensitzen, während Gündner zum nächsten seiner acht Chöre eilt. Wenn sie an Samstagen viele Stunden zusammen proben oder sich an ihre besonderen Auftritte erinnern: in Spanien mit der Gruppe Sacambaya, bei ihrer Mitwirkung im Musical „Hildegard von Bingen“ und den Einladungen zu vielen Freundschaftssingen. „Man kann uns auch für Hochzeiten buchen“, schwärmen sie von einem Auftritt in der Klosterruine Rosenthal. Zusammengeschweißt hat sie auch das Ausharren in der Durststrecke des Lockdowns. „Die zweieinhalb Jahre ohne Auftritte waren hart für uns, weil wir die Eintrittsgelder brauchen, um neben den Mitgliederbeiträgen unseren Verein zu finanzieren.“

Lebensbejahender, weicher Sound

Nun brennen sie auf ihren nächsten Auftritt nach ihrem ersten Konzert seit der Coronapause im Juni in Rockenhausen. „Englisch zu singen ist für uns kein Problem, auch wenn wir eine Altersspanne von 83 bis 38 Jahre haben. Wir schätzen den lebensbejahenden, weichen Sound dieser Lieder“, merken sie an. So können sie auch mit afrikanischen Klängen und Sprachen überzeugen. Hierbei ist Ute Knobloch die Solistin. Gelöst singend werden sie gar Gänsehautgefühle wecken „wie es uns bei ,Tears In Heaven’ gelang“, erinnern sie sich.

Gemäß des Mottos mussten die Sänger eine musikalische Weltreise und somit verschiedene Sprachen einstudieren. Beim Konzert selbst werden sie sich von ihrer Begeisterung tragen lassen. Die hält auch beim gemütlichen Ausklang nach der Probe an, wenn sich Erika Burmann ans Klavier setzt und weitere Lieder aus reiner Singfreude anstimmt.

Termin

Das Konzert „What a wonderful world“ des Börrstadter Chors Good News findet am Sonntag, 24. Juli, um 17 Uhr in der evangelischen Kirche in Steinbach statt. Der Eintritt ist frei.

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