DONNERSBERGKREIS Breitband: Trotz mancher Änderungen kommt Ausbau voran

Es gibt – in unterschiedlicher Hinsicht – viel Bewegung beim Glasfaserausbau im Donnersbergkreis.
Es gibt – in unterschiedlicher Hinsicht – viel Bewegung beim Glasfaserausbau im Donnersbergkreis.

Der Breitband-Ausbau, mit dem der Kreis und die Firma Pfalz-Connect zur Zeit Glasfaser in unterversorgte Bereich bringen, kommt voran. Doch viel Bewegung im Markt sorgt für Veränderungen und Anpassungen des Projektes, das sich auch in seinem Zuschnitt verändert.

Das rührt daher, dass manche Haushalte erst nachträglich gemeldet wurden, ganze Orte durch Wechsel der Akteure hinzugekommen sind. Auch ein Neubaugebiet in Winnweiler musste berücksichtigt werden. Zudem spielt eine Rolle, dass neben dem öffentlich geförderten „Weiße-Flecken-Programm“, das Bereichen mit zuvor weniger als 30 MBit Bandbreite gewidmet ist, auch der eigenwirtschaftliche Ausbau vorankommt.

Wie Aline Weiler, die sich im Ressort Wirtschaftsförderung der Kreisverwaltung um das Thema kümmert, dem Ausschuss für Kreisentwicklung jetzt dargelegt hat, sind es mittlerweile drei Firmen, die eigenwirtschaftlich im Donnersbergkreis ausbauen wollen. Bekannt ist das Engagement der Deutschen Glasfaser, die laut Weiler einen Kooperationsvertrag mit der VG Göllheim und Absichtserklärungen mit den Verbandsgemeinden Kirchheimbolanden, Winnweiler und Eisenberg abgeschlossen hat; gebaut werde bislang in der VG Göllheim. Die Firma Pfalz-Connect, der Partner des Kreises beim geförderten „Weiße-Flecken-Programm“, möchte im Anschluss daran den weiteren eigenwirtschaftlichen Ausbau im Gebiet der ehemaligen VG Alsenz-Obermoschel übernehmen. Und als neuen Akteur nennt Aline Weiler die Deutsche Telekom, die mit einem australischen Investor die Tochterfirma Glasfaser plus für Ausbauprojekte im ländlichen Raum gegründet habe und nächstes Jahr in Kirchheimbolanden zur Tat schreiten werde. Im Gespräch sei die Firma auch mit Alsenz und Kriegsfeld.

106 Adressen neu hinzugekommen

Das Weiße-Flecken-Programm hat, in Zahlen gefasst, jetzt den folgenden Zuschnitt: Es geht nun um 2079 Haushalte, 99 Firmen, 34 Schulen und sechs öffentliche Gebäude. Für 106 seit Projektstart hinzugekommene Adressen musste ein Nachtragsangebot erstellt werden. Laut Weiler liegen die meisten dieser Adressen in den Verbandsgemeinden Göllheim und Winnweiler, Sippersfeld und Falkenstein seien komplett hinzugekommen, da andere Ausbauwege sich zerschlagen hätten. Somit, so Weiler, habe sich auch das Projektgebiet etwas verändert gegenüber dem ursprünglichen Zuschnitt.

In der VG Kirchheimbolanden sei der Ausbau in Dannenfels und Bennhausen abgeschlossen. „In diesem Quartal werden Mörsfeld und Kriegsfeld folgen“, kündigt Adeline Weiler an. Die meisten anderen Gemeinden könnten ebenfalls bis Ende des Jahres planmäßig abgeschlossen werden, „lediglich in Ilbesheim, Rittersheim und Stetten wird es voraussichtlich Verzögerungen geben“. Hintergrund sei, dass hier die Deutsche Glasfaser eigenwirtschaftlich ausbauen wolle. „Wir sind in Gesprächen über bestmögliche Lösungen“, sagt die Projektbeauftragte des Kreises.

Sippersfeld und Falkenstein jetzt dabei

In der Verbandsgemeinde Nordpfälzer Land, wo der Ausbau im März 2019 gestartet ist, seien in Alsenz, Sitters, Unkenbach, Gaugrehweiler und Rockenhausen die Arbeiten fertig. Insgesamt könne die VG bis Jahresende weitestgehend angeschlossen sein. In der VG Göllheim sei bei vier Orten damit zu rechnen, dass sie sich ins nächste Jahr ziehen werden, in der VG Winnweiler sehe es bis auf Sippersfeld und Falkenstein gut aus, was eine Fertigstellung in diesem Jahr angehe – auf beide Verbandsgemeinden entfallen, wie erwähnt, die zusätzlichen Adresspunkte, in Göllheim kommen Abstimmungen mit der Deutschen Glasfaser hinzu. Nach Plan verliefen die Arbeiten in der VG Eisenberg, so Adeline Weiler.

„Es gibt ziemlich viel Bewegung“, fasst Weiler zusammen, im Herbst soll daher die Entwicklung noch mal in ihrer Gesamtheit betrachtet werden. Beim Graue-Flecken-Programm, das sich an die Erschließung der unterversorgten Bereiche anschließen soll, wolle man mit dem Förderantrag das nächste Jahr noch abwarten. Bislang gelte dieses Programm für Bereiche mit Bandbreiten unter 100 MBit. Diese Aufgreifschwelle solle aber fallen, weswegen man diese Entwicklung abwarten möchte.

Landrat Rainer Guth ist mit dem Fortgang zufrieden, vor allem auch mit der Wahl der Firmen. Da habe man anderswo weniger Glück gehabt. Kreisbeigeordneter Jamill Sabbagh gibt aber zu bedenken, dass das Weiße-Flecken-Programm nur etwa sieben Prozent des Kreises betreffe. Auf seine Nachfrage bezifferte Adeline Weiler die bereits genutzten Glasfaseranschlüsse im Kreis auf rund 500. Von den Schulen, deren Anschluss vorgesehen sei, könne man für zwei in Rockenhausen Vollzug melden. Die Schulen in Kirchheimbolanden sollen nach den Sommerferien am Glasfasernetz sein.

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