Rockenhausen Beim Sitzhersteller Adient stehen an manchen Tagen die Bänder still

Eine der Komponenten, die im Rockenhausener Adient-Werk hergestellt werden: Schienen für Fahrzeugsitze. Weil Autobauer wegen der
Eine der Komponenten, die im Rockenhausener Adient-Werk hergestellt werden: Schienen für Fahrzeugsitze. Weil Autobauer wegen der Corona-Krise ihre Werke in ganz Europa geschlossen haben, ruht auch in der Nordpfalz nun an manchen Tagen die Produktion. Ein Ende der Kurzarbeit ist derzeit nicht absehbar.

Es war angesichts der Lage auf dem internationalen Automarkt nur eine Frage der Zeit: Auch die Firma Adient hat für sein Nordpfälzer Werk Kurzarbeit angemeldet. Die wird flexibel gestaltet. Aber eine positive Nachricht gibt’s vom Sitzhersteller: Bislang sind keine Mitarbeiter an Covid-19 erkrankt.

Nach Borg Warner in Kirchheimbolanden hat die Corona-Krise nun auch den zweiten großen Autozulieferer im Kreis voll erwischt: Während beim Turbolader-Hersteller in der Kreisstadt wegen der zunehmenden Ausbreitung des Coronavirus die Kurzarbeit bereits in der vorletzten Woche angekündigt worden ist, war die Produktion bei Adient zu diesem Zeitpunkt noch weitgehend normal gelaufen. „Erste Auswirkungen“, so Sprecherin Annika Wiertz damals, waren aber angesichts der Schließung von Werken namhafter Autobauer in ganz Europa auch in Rockenhausen schon spürbar gewesen.

Kurz darauf hat dann der Sitzhersteller mit weltweit über 200 Standorten und mehr als 80.000 Mitarbeitern notgedrungen auf die aktuelle Situation reagiert. „Die Produktionsverringerungen oder kompletten -einstellungen unserer Kunden haben auch uns erreicht. Deshalb muss der Adient-Konzern an fast allen europäischen Standorten Kurzarbeit einführen oder hat dies bereits getan“, hat Wiertz am Dienstag auf Anfrage der RHEINPFALZ mitgeteilt.

Ein bis zwei Tage pro Woche geschlossen

Das bedeute allerdings nicht, dass die Herstellung von Sitzkomponenten in der Nordpfalz vollständig still gelegt worden ist. Vielmehr „agieren wir hier flexibel und passen die Arbeitssituation an, da der Bedarf variieren kann“, informiert die Sprecherin. Konkret sei das Werk in Rockenhausen vorige Woche für einen Tag geschlossen worden, diese Woche ist der Komplex in der Industriestraße für zwei Tage „dicht“. Aktuell sei noch nicht abzusehen, wie lange das Unternehmen mit dem Instrument Kurzarbeit operieren muss – sie gehe aber davon aus, „dass es noch einige Wochen sein werden“, so Wiertz.

Immerhin: Bisher gibt es bei Adient in Rockenhausen noch keine bestätigte Infektion mit dem Coronavirus. Nach wie vor seien allerdings einige der rund 1300 Beschäftigten in Quarantäne oder wegen der geschlossenen Kitas und Schulen zur Kinderbetreuung zu Hause. Im Werk gelten etliche Vorsichtsmaßnahmen wie Zutrittsbeschränkungen, Hygienevorschriften und intensivere Reinigungspläne.

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