Donnersbergkreis Beim Lernen Geld verdienen

Abteilungsleiterin der Fachschule Sozialwesen, Fachrichtung Sozialpädagogik, Dagmar Heuer, erläutert die Inhalte der Erzieher-Au
Abteilungsleiterin der Fachschule Sozialwesen, Fachrichtung Sozialpädagogik, Dagmar Heuer, erläutert die Inhalte der Erzieher-Ausbildung.

Dem Fachkräftemangel unter den Erziehern wird mit einem neuen Angebot der Berufsbildenden Schule (BBS) Donnersbergkreis begegnet: Sozialpädagogik als berufsbegleitende Teilzeitausbildung. Interessierte können sich noch bewerben.

„Dieses Modell läuft bereits seit August 2020 an unserem Standort in Alsenz“, erläutert die Abteilungsleiterin der Fachschule Sozialwesen, Fachrichtung Sozialpädagogik, Dagmar Heuer. In Vollzeit kann man die Erzieherausbildung an der BBS schon seit 1993 machen. Für beide Varianten stehen jeweils rund 30 Plätze zur Verfügung. Zum neuen Schuljahr wird es zusätzlich ein Teilzeitangebot in Eisenberg geben.

Heuer erläutert den Unterschied der beiden Ausbildungswege: „Bei der Vollzeitvariante sind die Schüler zwei Jahre lang an fünf Tagen pro Woche an der BBS und absolvieren dabei zwei sechswöchige Praktika in verschiedenen Einrichtungen. Im dritten Jahr wird ein Berufspraktikum einmal im Monat durch Unterricht an der Schule ergänzt.“ In Teilzeit sei man drei Jahre lang in jeder Woche jeweils zwei Tage an der Schule (beziehungsweise während der Pandemie über das Online-Konferenz-System BigBlueButton mit der Lehrkraft und den Mitschülern verbunden) und drei Tage in einer Ausbildungsstätte. „Dabei erkennen wir keine eingruppigen Kitas an, weil man dort aufgrund der geringen Größe der Einrichtung das Gelernte nicht vollumfänglich umsetzen kann“, schränkt Heuer ein.

BBS-Standort Rockenhausen.
Donnersbergkreis

BBS Donnersbergkreis: Jede Menge los an drei Standorten

Neu: Aufstiegs-Bafög

Die Inhalte der Lernmodule sind in allen Sozialwesen-Fachschulen im Land für angehende Erzieher gleich. Hinzu kommen Wahlpflichtfächer, in Eisenberg und Alsenz „Erlebnispädagogik“ und „Arbeiten mit Kindern unter drei Jahren“. Letzteres sei leider bislang im Lehrplan nicht enthalten, bedauert Direktor Matthias Frietsch. Im Vollzeitmodell sind 2800 Stunden zu absolvieren, in Teilzeit rund 900 Stunden weniger. „Die Lücke wird kompensiert durch Hausaufgaben und Selbstlernphasen, die dann abends und an den Wochenenden zu bewältigen sind“, sagt Heuer. Wer sich für die herkömmliche Ausbildung entscheide, habe mehr Freizeit, verdiene aber nichts. „Kann man jedoch einen Abschluss vorweisen, auf dem sich der Erzieher aufbauen lässt – wie etwa Sozialassistent –, gibt es seit Kurzem die Möglichkeit, Aufstiegs-Bafög zu beantragen. Dann erhält man 800 Euro monatlich als reine Zuwendung, muss es also nicht zurückzahlen“, sagt Heuer.

Weil Schüler in der berufsbegleitenden Ausbildung ein Entgelt erhalten, entfällt für sie der Anspruch auf Bafög. „Aber der große Vorteil dieser Variante ist, dass man mehr praktische Erfahrungen sammelt und leichter erkennen kann, ob der angestrebte Beruf wirklich das Richtige für einen persönlich ist“, hebt Heuer hervor, die festgestellt hat, dass das Teilzeitmodell für Männer attraktiver sei. Deren Anteil liege in ihrer aktuellen Klasse immerhin bei 20 Prozent. In Vollzeit seien es nur etwa fünf bis sechs Prozent. Unterschiede gebe es auch in der Altersstruktur, die in der Vollzeit-Form homogen jung sei und in der Teilzeit-Version 18- bis 50-Jährige umfasst. 80 bis 90 Prozent der Schüler wollten in einer Kita arbeiten, nur wenige in der Heimerziehung, der Betreuung von Behinderten oder von Jugendlichen.

Bis Montag, 1. März, kann sich jeder bewerben, der mindestens einen qualifizierten Sekundarabschluss I hat und eine zweijährige Ausbildung, etwa an der Höheren Berufsfachschule Sozialassistenz, beziehungsweise eine dreijährige hauptberufliche einschlägige Tätigkeit vorweist. Gleichwertig ist auch das Führen eines Familienhaushalts mit minderjährigem Kind. Da es in der Regel deutlich mehr Interessenten als Plätze gibt, erfolgt die Vergabe nach dem Notendurchschnitt. „Auch während der Corona-Krise können die Unterlagen wie Lebenslauf, Halbjahreszeugnis und Arbeitsvertrag persönlich in der Schule abgegeben werden“, sagt Frietsch. Am Haupteingang hänge eine Telefonnummer. Auf Anruf werde geöffnet.

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BBS-Standort Rockenhausen.
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