Kerzenheim Bürgermeisterin Andrea Schmitt ist zur Landtagskandidatin bestimmt worden

Seit 2019 ist Andrea Schmitt Bürgermeisterin von Kerzenheim.
Seit 2019 ist Andrea Schmitt Bürgermeisterin von Kerzenheim.

Die Erwartungshaltung der Landesregierung in Mainz besser mit den tatsächlichen Möglichkeiten vor Ort in Einklang bringen – das würde Kerzenheims Bürgermeisterin Andrea Schmitt gern schaffen, wenn sie im Landtag säße. Der erste Schritt ist geschafft: Sie wurde vom Gemeindeverband Eisenberg zur Kandidatin für den Wahlkreis 39 bestimmt.

Der CDU Gemeindeverband Eisenberg wird Andrea Schmitt, die Ortsbürgermeisterin von Kerzenheim, als Kandidatin der CDU im Wahlkreis 39 benennen, der den Donnersbergkreis und das Gebiet der ehemaligen Verbandsgemeinde Hettenleidelheim umfasst. Das wurde auf einer erweiterten Vorstandssitzung am Samstag intern entschieden.

Neben der Kerzenheimerin, die im vergangenen Jahr das Rennen um das Amt des Ortsbürgermeisters für sich entschied, streben Carsten Brauer, der Ortsbürgermeister von Wattenheim, und das Kreistagsmitglied Inga Storck aus Einselthum eine Kandidatur als Landtagsmitglied an. Bislang vertrat die Kirchheimbolanderin Simone Huth-Haage den Wahlkreis in Mainz. Sie hatte aber angekündigt, bei der Wahl im Jahr 2021 nicht mehr antreten zu wollen.

Motivation von immenser Bedeutung

„Wir sind der Meinung, dass auch aus dem Gemeindeverband Eisenberg Impulse für die Kandidatenfindung kommen sollten und haben uns daher einstimmig für Schmitt entschieden“, sagte der Vorsitzende des CDU-Gemeindeverbands Martin Conradt aus Ramsen. Für Schmitt sprechen seiner Meinung nach vor allem zwei Argumente: „Erstens hat sie sich nach ihrem Wahlerfolg sehr schnell in die kommunalen Belange eingearbeitet und zweitens ist sie selbst mit dem Wunsch an uns herangetreten, zu kandidieren.“ Es sei von immenser Bedeutung, dass die Motivation stimme, um für die Region in Mainz etwas zu erreichen, äußerte sich Conradt zur Meinungsfindung beim CDU-Gemeindeverband.

Schmitt selbst sieht sich für ihre Heimatgemeinde in der Verantwortung und durch die aktuelle Politik im Land besonders gefordert. „Gerade derzeit, in der Corona-Krise, bemerke ich als Ortsbürgermeisterin in vielen Bereichen, wie weit die Schere zwischen dem Anspruchsdenken in Mainz sowie der Erwartungshaltung der Landesregierung an die Kommunen einerseits und den Möglichkeiten direkt vor Ort auseinandergeht. Hier gilt es gegenzusteuern“, sagt sie. Es sei sehr wichtig, dass mehr Vertreter mit Ämtern in der kommunalen Basis in Mainz mitreden, wo derzeit eine Politik gestaltet werde, die zeige, dass zwischen politischen Forderungen und den Umsetzungsmöglichkeiten eine riesige – vor allem finanzielle – Lücke klaffe.

Kita und Schwimmbad als Negativbeispiele

Andrea Schmitt macht das am aktuellen Beispiel der Kindertagesstätte in Kerzenheim fest. „Einerseits fordert das Land zwar, möglichst allen Besuchern und den Eltern ein optimales Angebot zu bieten. Wenn eine Gemeinde wie wir dies dann aber mit viel Engagement umzusetzen versucht, werden ihr die finanziellen Mittel und die personelle Ausstattung verweigert“, beklagt sie eine von ihren Angaben nach vielen negativen Entwicklungen.

Auch bei der Ankündigung der SPD-Ministerpräsidentin Malu Dreyer, dass Schwimmbäder wieder öffnen dürfen, die bereits im Mai kam, zeige sich, dass niemand in Mainz sich auch nur annähernd Gedanken gemacht habe, wie das vor Ort umgesetzt werden kann. „ Die Konsequenz ist, dass wir das Waldschwimmbad in Eisenberg geschlossen lassen müssen, da die vielen Anforderungen, die erst viel später bekanntgemacht wurden, überhaupt nicht realisierbar sind“, sagt Schmitt, die auch Mitglied der CDU-Fraktion im Verbandsgemeinderat in Eisenberg ist.

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