Donnersbergkreis Aufstiegsfeier nach Rückstand
RÜSSINGEN. Der TuS Rüssingen hat es geschafft, er spielt künftig in der Verbandsliga (DIE RHEINPFALZ AM SONNTAG berichtete). Vor großer Zuschauerkulisse gewann der TuS trotz frühen Rückstandes auch das Rückspiel um den Aufstieg gegen den DJK-SV Phönix Schifferstadt mit 2:1 (1:1).
Das hat man in Rüssingen so wohl auch noch nicht erlebt. Lange Schlangen an der Kasse, und rund um das Spielfeld kaum noch ein freier Platz. Es war also angerichtet für etwas ganz Großes. Und der TuS lieferte. Ab sofort spielen die Kicker aus der 500-Einwohner-Gemeinde in der höchsten Liga des Südwestdeutschen Fußballverbandes (SWFV). Ein spielerisches Feuerwerk brannten die Kicker zwar nicht ab, das gaben sie nach Spielschluss auch bereitwillig zu, doch an diesem Tag zählte nur der Sieg. Und den holten sie einmal mehr nach einem Rückstand. Zunächst schien es so, als würde die Aussicht auf den Aufstieg die Aktionen des TuS lähmen. Fehlerhaft im Spielaufbau, zu zaghaft in den Offensivbemühungen. Ganz anders die Gäste aus Schifferstadt. Nach der 0:1-Hinspielniederlage waren sie auch gezwungen, ihr Heil in der Offensive zu suchen. Kevin Selzer setzte ein erstes Ausrufezeichen, doch TuS-Keeper Kluska parierte seinen Schuss klasse. Einen Fehler im Spielaufbau nutzten die Gäste zu einem energischen Angriff über rechts, Selzer passte flach nach innen, Marc Lautenschläger scheiterte an Kluska, doch Jens Sommer schaltete am schnellsten und drückte den Ball zum 0:1 über die Linie. Die Gastgeber, die wie schon im Hinspiel aus einer verstärkten Deckung mit Mario Basler als Ausputzer agierten, wirkten nervös, kamen erst nach dem Rückstand allmählich ins Spiel. Bei ihrer ersten Chance parierte Torwart Kevin Rebholz einen Freistoß von Hakan Akten und den Nachschuss von Florian Bauer. Auch sie nutzten ihre zweite Gelegenheit gleich zum Tor. Sergio Peter hatte sich links durchgesetzt, flankte butterweich, Ivica Dzijan setzte sich in seiner typischen Art durch und köpfte zum 1:1 ein. Balsam auf die Rüssinger Seele, die wurden agiler, hatte bis zur Pause mehrere Chancen. Die spektakulärste war eine Direktabnahme von Andreas Bahr nach einer Ecke, die Rebholz um den Pfosten drehte. Nach verteiltem Spiel zum Auftakt des zweiten Durchganges griff Schiedsrichter Bauer, nach Meinung von Phönix-Spielertrainer Marc Lautenschläger, vorentscheidend ins Spiel ein: „Das war niemals eine Rote Karte. Das hat unser Spiel natürlich beeinflusst.“ Jens Sommer hatte nach einem harten Zusammenprall im Mittelfeld den roten Karton gesehen. Nur zwei Minuten später nutzten die Hausherren die Schifferstadter Verwirrung. Nach einem weiten Ball aus der Abwehr hatte Florian Bauer freie Bahn und spitzelte den Ball an Rebholz vorbei zum umjubelten 2:1 ins Netz. Trotz Unterzahl gab sich Schifferstadt nicht geschlagen, konnte die robuste Abwehr des TuS aber kaum in Gefahr bringen. Die beste Chance hatte Lautenschläger, doch dessen abgefälschter Freistoß klatschte an den Pfosten Bei einem tückischen Aufsetzer von Selzer war Kluska auf dem Posten, und auch einen weiteren Freistoß von Lautenschläger parierte er in der Nachspielzeit. Für die Hausherren boten sich viele Räume zum Kontern, die sie aber überhastet oder durch ungenaue Abspiele leichtfertig vergaben. So blieb die Spannung bis zum erlösenden Schlusspfiff. Bei der anschließenden Siegesfeier fehlte dann die obligatorische Bierdusche ebenso wenig wie das allseits bekannte „Humba Täterä“.