Donnersbergkreis Auch in Lautersheim fehlt Geld

LAUTERSHEIM. Was hat sich 2014 an Wichtigem ereignet, was steht der Gemeinde in diesem Jahr bevor? Diese Frage haben wir wieder Ortsbürgermeistern zum Jahresbeginn gestellt. Heute kommt Thomas Mattern aus Lautersheim zu Wort.

Ein immerwährendes Thema ist auch in Lautersheim das Geld – es ist nicht genug davon da. Trotzdem hat sich die Ortsgemeinde auch 2015 zum Ziel gesetzt, ihre Ausgaben möglichst zu senken und die Einnahmen zu erhöhen. „Wir haben zwar nur geringe Möglichkeiten“, so Ortschef Mattern, „aber die wollen wir nutzen“. 2014 waren die Windräder auf dem Kahlenberg ein wichtiges Thema für Lautersheim. Zwar hat die Gemeinde selbst keine auf eigener Gemarkung, sie profitierte aber von den Wegenutzungsgebühren. „Von der Einnahmenseite her war das natürlich ein Plus. Allerdings mussten wir Verträge mit gleich drei Partnern abschließen, das war ein ziemlicher Aufwand, und leider lief auch bei den Arbeiten nicht alles ganz reibungslos“, so Mattern. Es seien jetzt noch Nachbesserungen erforderlich, die erst nach Ende der Frostperiode angegangen werden könnten. „Die Pfalzwerke, die das Ganze koordinieren, haben uns aber zugesichert, dass das alles zu unserer Zufriedenheit abgewickelt wird, zumal wir die Kosten ja nicht zu tragen haben.“ Weitere Nutzungsverträge mit der Firma Juwi für die repowerten Anlagen auf Kerzenheimer Gemarkung sind noch nicht abgeschlossen. Aber auch hier stehen der Gemeinde Einnahmen ins Haus. Der Wermutstropfen: Wegen der einzuhaltenden Abstände fällt die Gelegenheit weg, ein Rad auf eigener Gemarkung aufzustellen. Zum Thema erneuerbare Energien: In Lautersheim war der Widerstand gegen die ursprünglich von der Firma Juwi auf Göllheimer Gemarkung geplante Biogasanlage besonders groß. Deswegen wird es dort auch sehr begrüßt, dass die Anlage aufgrund der geänderten Gesetzte für erneuerbare Energien in nächster Zeit wohl nicht gebaut wird. In der Gemeinde selbst hat sich der 2014 neu gewählte Rat gut eingearbeitet: „Wir hatten bisher drei Sitzungen, das lief alles auf einer sachlichen Ebene ab. Wir haben zwei Neuzugänge, und zwei Routiniers sind nach längerer Unterbrechung wieder in den Rat zurückgekommen. Das ist eine gute Mischung: Frischer Wind und Erfahrung“, so Mattern. Wie in vielen Gemeinden dieser Größenordnung wird auch in der rund 640 Einwohner zählenden Gemeinde Lautersheim freiwilliger Einsatz noch großgeschrieben. „Wir haben einen sehr aktiven Rentnertrupp, der hat im vergangenen Jahr einen Gruppenraum in der Kita in Eigenleistung renoviert und so der Gemeinde einiges gespart“, freut sich der Ortschef. Erfreulich sei auch, dass sich aus der Bevölkerung Paten für Grünanlagen gemeldet hätten, darunter auch eine Familie, die erst seit kurzer Zeit im Ort wohne. Im laufenden Jahr will die Gemeinde darangehen, den zur Kindertagesstätte gehörenden Spielplatz zu verlegen. Der dortige Platz sei weniger verschattet, was auch die Lebensdauer der Holzspielgeräte erhöhe, so Mattern. Der Schulgarten liege nur etwa 30 Meter entfernt und sei besser geeignet. Für dieses Gelände könnten statt, wie ursprünglich geplant, eines großen Multifunktionsgeräts auch mehrere kleinere Geräte angeschafft werden. „Die Erzieherinnen haben bereits Wünsche geäußert.“ Eine „Leerstelle“ wird der Pächter der Gemeindehalle hinterlassen – er zieht zum 1. Juni aus. Allerdings nicht, weil es etwa Schwierigkeiten mit der Gemeinde gebe, wie Mattern versichert. Vielmehr habe das Pächterehepaar beschlossen, nach Thailand auszuwandern, um den Lebensabend im Heimatland der Ehefrau zu verbringen. Deshalb sucht die Gemeinde derzeit nach einem Nachfolger. „Ein Interessent war schon da, weitere Interessenten können sich aber noch melden. Die Pacht ist sehr moderat“, versichert der Ortschef. (ajh)

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