Donnersbergkreis Auch Gizzy sucht mit seinem Rollstuhl den Schatten

Zum Glück gab es beim Mopstreffen auf dem Reitgelände in Schönborn am heißen Pfingstsamstag genügend schattige Plätze für Mensch und Tier. Überall waren Wassernäpfe verteilt, damit die Möpse und Bullys, wie die französischen Bulldoggen genannt werden, ihren Durst stillen konnten. Den hatte bestimmt auch „Rennmops“ Paula, die Siegerin des Mopsrennens.

Die drei Jahre alte Mopsdame ist gut trainiert und geht täglich mit Frauchen Monika Henatsch zehn Kilometer spazieren. Zum dritten Mal waren Monika und Christoph Henatsch aus Bonn angereist. „Wenn sich Gleichgesinnte treffen, was will man da machen: Grillen, Kaffee, Kuchen – und die Möpse rennen lassen“, schmunzelte Christoph Henatsch. Möpse sind gerne in der Nähe ihrer Menschen, weiß auch Familie Henatsch, deren Mops Paula ihren Herrchen auf Schritt und Tritt folgt – bis ins Bett. Mit ihren Artgenossen kommen die kleinen Hunde auch gut aus. Außer einem gelegentlichen Bellen gab es keine Streitigkeiten zwischen den Vierbeinern. Auch mit einem Beagle nicht, der sich dazwischen gemogelt hatte, aber genauso neugierig und freundlich wie die Möpse war. Die ganz besonderen Hunde haben auch ganz besondere Besitzer. Zum Beispiel Mops Gizzy: Der benötigt eine Art Rollstuhl, da seine Hinterbeine gelähmt sind. Liebevoll kümmerte sich seine Besitzerin um das kranke Tier und achtete darauf, dass er nicht allzu lange der Sonne ausgesetzt war. Es fanden sich auch einige „Not-Möpse“ ein, die jetzt ein neues zu Hause an der Schweizer Grenze gefunden haben. Renate und Siegfried Schenk, Gaby Autenried und Amanda Sellars haben sich in Schönborn kennengelernt und treffen sich seit vier Jahren immer wieder in der Pfalz. Da sie aus Rottweil und aus der Nähe von Basel anreisen, campen sie am Festplatz. Für den Rest des Jahres bleiben die vier über soziale Netzwerke in Kontakt. „Die meisten Mopsbesitzer haben gleich mehrere“, erklärte Siegfried beim Versuch, die vielen Möpse unterm Tisch ihren Besitzern zuzuordnen. Möpse hätten gerne einen Kontakthund, erzählte Sellars. Um den Tieren ihren Aufenthalt in Schönborn so angenehm wie möglich zu machen, hatten die Organisatoren um Adelgunde Lee vorgesorgt. Mopsrennen, Modenschau und Parcours wurden vor 12 Uhr veranstaltet, um der Hitze zu entgehen. Es gab auch einige Wasserbecken, in denen sich die Möpse abkühlen konnten. Es ist gut, wenn sich die Tiere sich am Bauch abkühlen. Dort verlaufen wichtige Gefäße und die Abkühlung von unten ist besser als vom Rücken her. Die umher wuselnden Möpse veranstalteten eigentlich den ganzen Tag eine Art Modenschau. So gab es zahlreiche nicht alltägliche Halsbänder und Geschirre zu bestaunen. Auf dem einen Geschirr war ein Edelweiß, das andere war grasgrün und mit einem Apfel bestickt. Der Kreativität wurden keine Grenzen gesetzt. Vom roten Lederhalsband mit Glitzersteinen bis hin zu Bändern mit Spitze oder Fröschen darauf gab es alle Variationen- passend zu jeder Hundepersönlichkeit. Auch die Mopsbesitzer hielten nicht hinter dem Berg mit ihrer Leidenschaft. So konnte man b ei Organisatorin Adelgunde Lee auf den Schuhen abgebildete Möpse finden. Als sehen, was sie sich für nächstes Jahr ausdenken wird(cwa)

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