Donnersbergkreis Anschlusstor fällt zu spät

«WALDALGESHEIM.» Erst in der zweiten Hälfte kam der TuS Rüssingen am Samstag in der Fußball-Verbandsliga bei Spitzenreiter Alemannia Waldalgesheim in die Partie. Da allerdings war es eigentlich schon zu spät. Das 2:1 (2:0)-Endergebnis spiegelt das Chancenverhältnis in keiner Weise wider (Die RHEINPFALZ am SONNTAG berichtete). „Der Waldalgesheimer Sieg war zu hundert Prozent verdient“, gab TuS-Trainer Akgün Yalcin nach der Partie zu.

Als TuS-Innenverteidiger Valerio Borghetti nach fünf Minuten mit einem Fehlpass die Alemannia ins Spiel brachte, SVA-Mittelfeldroutinier Patrick Walther den nachfolgenden Freistoß aus 18 Metern an den Pfosten zirkelte, Vincenzo Bilotta am schnellsten reagierte und Armend Neziraj anschoss, von dem aus das Leder ins Netz prallte, hieß es früh 1:0. Damit war viel Sicherheit im Spiel der Hausherren. Es folgten zahlreiche Riesenchancen, bis nach 25 Minuten Nik Rosenbaum im Mittelfeld den Ball klaute, sich energisch gegen drei TuS-Gegenspieler durchsetzte und dann frei vor dem Tor uneigennützig nach rechts zum völlig freistehenden Michael Widera legte. Der musste zum 2:0 nur noch den Fuß hinhalten. Damit war die Begegnung eigentlich entschieden, doch Bilotta (26.) und Rosenbaum (31.) verpassten es, diese Führung auszubauen. „In der zweiten Halbzeit hatten wir zwar viel mehr Spielanteile, aber nur eine einzige echte Chance“, sagte Yalcin und wusste, dass dies vor allem daran lag, dass sich die Waldalgesheimer nun im Gefühl des sicheren Vorsprungs zurückzogen. Diese Chance hatte Rafael Cardoso dos Santos nach 66 Minuten, als er sich zentral durchsetzte, auch SVA-Kapitän Marcel Fennel stehenließ, dann aber aus knapp zehn Metern rechts am Tor vorbeischoss. Yalcin haderte jedoch weniger mit dieser Situation, die der Partie eine ungeahnte Wendung hätte geben können. Er fand es vielmehr „total nervig“, dass wir uns beide Gegentreffer durch individuelle Fehler selbst eingeschenkt haben.“ Sein Kapitän Sencer Koc, der in der 90. Minute nach Vorarbeit von Yahya Sanyang und Ablage von Ivica Dzijan mit sattem Schuss aus 18 Metern den Anschluss (90.) markiert hatte, bemängelte bei seiner Mannschaft den fehlenden Willen. „Wir sind offensiv eigentlich besser besetzt als in der letzten Saison, aber uns fehlt immer wieder die letzte Konsequenz vor dem Tor.“ Umgekehrt gesellen sich in der Rüssinger Defensive zahlreiche Unsicherheiten zu falschen Entscheidungen. Dennoch hätte es für den TuS mit viel Glück sogar noch zu einem Unentschieden gereicht, das allerdings alles andere als gerecht gewesen wäre. In der Nachspielzeit nämlich hätte Ercan Arslan beinahe noch den Ausgleich erzielt. Sein Schuss aus 22 Metern wurde aber zur Ecke abgefälscht. „Rüssigen hat eine enorme individuelle Qualität“, lobte SVA-Trainer Aydin Ay die Pfälzer. Dafür, dass sein Team nach dem Wechsel tiefer stand und weniger nach vorne unternahm, hatte er Verständnis. „Wir haben das letzte Drittel sichergestellt und nicht viel zugelassen“, bilanzierte der Trainer und zollte seinem Team, das durch Verletzungen und Krankheiten deutlich geschwächt angetreten war, großes Lob. So spielten sie TuS Rüssingen: Dragota - Tavarez de Souza, Borghetti, Neziraj, Mashadi - Sanyang, Zurak, Koc, Cardoso dos Santos - Dzijan, Arslan.

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