Oberwiesen Am Sonntag: Weihnachtsmarkt der guten Aktionen

Organisieren eine besondere Familien-Weihnachtsaktion: der Vorstand vom „Aktionsbündnis für Kinder - in Deutschland e.V." mit (v
Organisieren eine besondere Familien-Weihnachtsaktion: der Vorstand vom »Aktionsbündnis für Kinder - in Deutschland e.V.« mit (von links) Janine Malkmus (Vorsitz), Susanna Giehl (Pressesprecherin) und Markus Malkmus (Kassenwart).

Eine besondere Familien-Weihnachtsaktion findet am zweiten Adventssonntag in Oberwiesen statt. Das „Aktionsbündnis für Kinder in Deutschland“ organisiert am 4. Dezember einen „Weihnachtsmarkt der guten Aktionen“.

„Wir wollten keinen klassischen Weihnachtsmarkt mit Verkaufsständen, sondern mit unseren lokalen Organisationen und Vereinen zeigen, was hier direkt vor der Haustür alles möglich ist“, präsentiert die Vorsitzende Janine Malkmus das Konzept hinter dem Familientag. Es sollen viele Projekte und Aktionen für Familien mit Kindern vorgestellt werden und vor Ort zum Mitmachen einladen. Symbolisches Flaggschiff der Aktion sei die Ankunft eines beleuchteten Weihnachtstrucks. Mit diesem hat es bereits im vergangenen Dezember im Ahrtal eine Spenden-Weihnachtsaktion gegeben.

Für „Projekte, die keine Stimme haben“

Partner der Oberwiesener Adventsaktion sind Vereine, Organisationen und Institutionen, die sich für Kinder engagieren und ihr Angebot auf diese Weise präsentieren. So habe man einen Familiennachmittag für alle Interessenslagen geschaffen; in viele Bereiche könne „hineingeschnuppert werden“. Neben einer Fotoaktion mit einem Weihnachtsmann auf dem Truck soll es ein „Mitmach-Tanztraining“, eine Zauberschule und eine „Sinneswelt“ geben. Echte Krippentiere, die ein örtlicher Schäfer zur Verfügung stellt, laden zu einem Streichelzoo-Erlebnis ein. Auch musikalische Unterhaltung mit weihnachtlichen Liedern wird geboten. Das Angebot sei zudem komplett kostenfrei. Spendengelder würden ausschließlich durch den Verkauf von Essen und Trinken generiert; die Erlöse im Anschluss an Projekte aus der Region vergeben, berichtet Malkmus. Dem Hilfsverein sei wichtig, dass mit den Spenden „Projekte, die keine Stimme haben“ bedacht würden. Unter anderem kooperiere man bereits mit Frauenhäusern, den „Tafeln“ und dem Kinderschutzbund. An wen die Erlöse am Ende verteilt würden, entscheide dann nach Höhe des Erlöses der Verein demokratisch.

Am Anfang steht Fluthilfe-Aktion

Eine spontane Hilfsaktion für von der Flutkatastrophe im Ahrtal betroffene Familien war der Ursprung des Hilfsbündnisses. Damals hatte das Bündnis mit Hilfsgütern beladene Lkw dorthin geschickt. Aus einer einmaligen Spendenaktion und den daraus entstandenen emotionalen Begegnungen mit Betroffenen erwuchs der Wunsch nach einem dauerhaften Engagement. „Wir haben uns persönlich sehr schnell vor Ort vernetzt, viele Kontakte geknüpft und gezielt Gemeinden für die Spenden gesucht, die nicht so im Fokus der Medien standen“, so Malkmus, die selbst in Bechenheim wohnt. Aus drei Gründern wurde vor einem Jahr ein eingetragener Verein mit 30 Mitgliedern; fast alle aus dem Donnersbergkreis. Mit dem Verein wolle man nun „die Idee wachsen lassen, um irgendwann auch deutschlandweit zu helfen“, schildert Malkmus die langfristigen Ziele des Bündnisses.

Nach der Spendenaktion direkt nach der Katastrophe habe sich schnell der Wunsch nach einer Weihnachts-Hilfsaktion für Flutopferfamilien entwickelt. Über ein Vereinsmitglied konnte ein beleuchteter Weihnachtstruck kostenfrei organisiert werden. Der Truck fuhr direkt die betroffenen Gemeinden an; zahlreiche Geschenkpakete wurden unter den Kindern verteilt. Die Truck-Fahrt ins Ahrtal wird auch in diesem Jahr wieder stattfinden. Daraus entstand dann kurzfristig die Idee, den Truck auch ins heimische Oberwiesen einzuladen.

Wunschbäume im Rheinhessen-Center

Für die Geschenkfahrt ins Ahrtal habe der Verein viele Partner gewonnen. Im Alzeyer Rheinhessen-Center werden für zwei Wochen drei „Wunschbäume“ an den Eingängen aufgestellt. Für diese wurden von den Kindern der Empfängerfamilien konkrete Wunschzettel geschrieben – die Centerkunden könnten diese in den Märkten einlösen und spenden. Die Auswirkungen der aktuell angespannten wirtschaftliche Situation auf die Spendenwilligkeit ließe sich zwar noch nicht einschätzen, sagt Malkmus. Andererseits sei durch die Krisensituation aber auch die Not und die Sorge vieler Familien enorm gewachsen. Der Weihnachtsmarkt in Oberwiesen soll Familien ein komplett kostenfreies Programm bieten In diesen Zeiten sei dies ein hoffnungsvolles und positives Signal, so Malkmus.

Termin

  • Kommender Sonntag, 4. Dezember (2. Advent), 15 bis 21 Uhr, Oberwiesen
x