Rockenhausen Altstadtsanierung: Zweite Phase startet mit Bürgerbeteiligung

Die Rockenhausener Innenstadt im Visier: In zwei Workshops sollen Bürger Vorschläge machen, wie sie sich die künftige Gestaltung
Die Rockenhausener Innenstadt im Visier: In zwei Workshops sollen Bürger Vorschläge machen, wie sie sich die künftige Gestaltung vorstellen. In den kommenden zehn Jahren werden Sanierungen vom Bund gefördert.

Nach etlichen Vorplanungen und coronabedingten Verzögerungen nimmt die zweite Phase der Rockenhausener Altstadtsanierung nun Fahrt auf – unter Beteiligung der Bürger.

Diese sollen in zwei Workshops am Donnerstag, 29. September und 6. Oktober, jeweils konkrete Vorschläge für die künftige Gestaltung des Zentrums sammeln. Vermutlich 2023 kann die Realisierung der ersten Maßnahmen starten.

„Lebendige Innenstadt – wie schaffen wir das?“ lautet das Thema des ersten Treffens am Donnerstag, 19 bis 21 Uhr, in der Donnersberghalle. Eine Woche darauf heißt es an gleicher Stätte, dann allerdings von 18 bis 21 Uhr: „Mehr Platz für Autos – oder doch für Fußgänger, Fahrradfahrer, Kinder oder Grünanlagen?“

Nicht nur Bewohner der Förderzone sollen mitwirken

Stadtbürgermeister Michael Vettermann sagte im RHEINPFALZ-Gespräch, die zugespitzten, im zweiten Fall sogar provokanten Titel sollten dazu beitragen, „möglichst viele Bürger zu aktivieren“ und für die Mitwirkung an dem Prozess gewinnen zu können. Der Appell sei nicht nur an die Besitzer der innerhalb der Förderzone gelegenen Grundstücke, sondern explizit an alle gerichtet, „die in unsere Innenstadt kommen und eine lebendige Stadt haben wollen“.

Durch die Fragestellungen gebe es zwar schon eine inhaltliche Gewichtung. Lieber möchte die Stadtspitze jedoch die Veranstaltungen „im Paket“ sehen, wie erster Beigeordneter Werner Dietz sagte. „Die Überschriften sollen Interesse wecken, aber das Thema ist so komplex, dass es schwer auf den Punkt zu bringen ist.“

Von Leerständen bis zu verkehrstechnischen Problemen

Zu Beginn der Workshops werden die Teilnehmer informiert, welche Fördermöglichkeiten es gerade auch für Privatleute gibt, welche Zeithorizonte bestehen und welche Vorgaben – unter anderem bei einem jüngsten Treffen mit der Denkmalpflege – für etwaige Maßnahmen festgelegt worden sind. Im Anschluss wird eine breite Palette von Themen diskutiert – von der künftigen Gestaltung ehemals gewerblich genutzter Leerstände bis hin zu verkehrstechnischen Problemen.

Die Stadt wurde im Vorjahr in ein Folgeprogramm für die 2016 ausgelaufene Altstadtsanierung aufgenommen. Aus dem Bundestopf namens „Nachhaltige Stadt – Wachstum und nachhaltige Entwicklung“ werden in den kommenden zehn Jahren Bauvorhaben bis zu einem Gesamtvolumen von 6,5 Millionen Euro gefördert. Städtische Projekte erhalten einen Zuschuss von rund zwei, private von einem Drittel der Kosten. Planerisch begleitet wird der Prozess von dem Kaiserslauterer Büro Bachtler, Böhme und Partner.

Neuer Platz am Eingang zum Mühlweg geplant

Zwei öffentliche Vorhaben sind bereits in Planung und sollen möglichst zügig umgesetzt werden: Im vorigen Jahr hat die Stadt den ehemaligen Gemüse- und Dönerladen am Eingang des Mühlwegs gekauft. Derzeit dient das Schaufenster dem Ankündigen von städtischen Veranstaltungen. Vorgesehen ist allerdings, das marode Gebäude abzureißen und dort einen freien Platz zu gestalten.

Weiterhin soll an der Kreuzung Bahnhof-/Bezirksamts-/Kaiserslauterer Straße der mit Rollstuhl, Rollator oder Kinderwagen nur schwer zu überquerende Zebrastreifen durch Anheben der Fahrbahn in diesem gesamten Bereich barrierefrei gestaltet werden. Die dabei auf der Straße entstehende Rampe soll zugleich den fließenden Verkehr bremsen. Schließlich ist angedacht, mit Hilfe der Fördermittel das wegen zahlreicher Schäden derzeit nicht als Museum genutzte Kahnweilerhaus grundlegend zu sanieren. Hierfür gibt es aber noch keinen Zeitplan.

Info

Weitere Informationen zur Altstadtsanierung und den Workshops gibt es unter Telefon 06361 451-0, per E-Mail an kontakt@rockenhausen.de oder im Internet, www.rockenhausen.de.

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