Donnersbergkreis Altes Handwerk in neuem Gewand

Die Vorbereitungen für den Kohlenmeiler am Stahlberg laufen bereits auf Hochtouren: Mitglieder des Verkehrs- und Verschönerungsv
Die Vorbereitungen für den Kohlenmeiler am Stahlberg laufen bereits auf Hochtouren: Mitglieder des Verkehrs- und Verschönerungsvereins beim Einschneiden und Spalten des Holzes.

Die seltene Gelegenheit, ein altes und fast ausgestorbenes Handwerk „live“ zu erleben, bietet sich Nordpfälzern sowie auswärtigen Gästen vom 1. bis 10. Mai: Der Verkehrs- und Verschönerungsverein „Am Stahlberg“ richtet auf der Waldlichtung „Der frische Mut“ die ersten Kohlenmeiler-Erlebnistage aus. Die Vorbereitungen laufen auf Hochtouren.

Normalerweise wirken die Mitglieder des Verschönerungsvereins eher im Hintergrund für ihre Heimatregion. Die „Arbeitstruppe“ des 1954 gegründeten Vereins – aktuell gehören ihm 88 Mitglieder hauptsächlich aus den Gemeinden Dielkirchen, Katzenbach, Ransweiler, Schönborn und Stahlberg an – installiert und pflegt ehrenamtlich Naherholungseinrichtungen wie Rastgelegenheiten und Aussichtspunkte am 488 Meter hohen Stahlberg. Doch Anfang Mai rücken die Ehrenamtler für zehn Tage in den Mittelpunkt, denn die Vorstandschaft hat sich für diesen Zeitraum etwas Besonderes einfallen lassen: Unter der fachlichen Aufsicht des erfahrenen Köhlers Hermann Gimbel aus Fischbach soll ein Kohlenmeiler aufgebaut und in Betrieb genommen werden. Die Köhlerei ist eine der ältesten Handwerkstechniken der Menschheit. Seit der Eisenzeit wird mit diesem Verfahren in einem Meiler aus Holz Kohle hergestellt. Das geht aber nicht im Handumdrehen: Die Vorbereitungen am Stahlberg haben bereits im Dezember mit der Aufarbeitung des Buchenholzes begonnen. Ohne die Unterstützung ortsansässiger Unternehmer und Privatpersonen sei ein solches Vorhaben nicht durchführbar, betont Heinrich Lutzer, erster Vorsitzender des Verschönerungsvereins. So hat der Forstbetrieb Matthias Geib die vom Forstamt Donnersberg in der Umgebung des Meilerplatzes zugewiesenen Bäume gefällt, zum Aufbauplatz gerückt und dort gelagert. Reiner Brenzel aus Ransweiler stellte einen hydraulisch arbeitenden Holzspalter zur Verfügung, so dass mehrere Vereinsmitglieder binnen weniger Stunden die benötigten 30 Raummeter auf eine Länge von einem Meter eingeschnitten, gespalten und aufgestapelt hatten. Für die letzte Aprilwoche ist dann der Aufbau des Meilers geplant, der am Montag, 1. Mai, getauft und entzündet werden soll. Wie in Sippersfeld, wo bereits seit einigen Jahren ein Kohlenmeiler-Fest stattfindet, ist auch am Stahlberg ein umfangreiches Begleitprogramm vorgesehen. Neben dem Eröffnungstag sollen am 5. und 6. Mai sowie zum Abschluss an Christi Himmelfahrt jede Menge Informationen, Unterhaltung und Kinderbelustigung geboten werden. Die im Meiler hergestellte Holzkohle kann im Anschluss käuflich erworben werden. Des weiteren möchten die Initiatoren an den Wochentagen Kindergärten, Schulen, Wandervereinen oder anderen Interessierten auf vorherige Anmeldung die Möglichkeit geben, von Köhler Hermann Gimbel Details über seinen Beruf oder die Gewinnung von Holzkohle zu erfahren. Für Verpflegung wird an allen Veranstaltungstagen gesorgt.

x