Donnersbergkreis Alt und Jung ziehen an einem Strang

Ehrungen bei der Feier zum 100-jährigen Bestehen des FSV Münsterappel (von links): Fußballkreis-Ausschussmitglied Klaus Schneide
Ehrungen bei der Feier zum 100-jährigen Bestehen des FSV Münsterappel (von links): Fußballkreis-Ausschussmitglied Klaus Schneider, Kai Schäfer, Axel Hermann, Berthold Frantz, Norbert Czasch-Rheinheimer, Egon Specht und Fußballkreis-Vorsitzender Udo Schöneberger.

Der FSV Münsterappel ist gut aufgestellt und für die kommenden Jahre gerüstet: Davon konnten sich die Besucher am Samstagabend beim Festkommers zum 100-jährigen Bestehen in der voll besetzten, vereinseigenen Forstberghalle überzeugen. Und viele zeigten sich beeindruckt davon, wie Alt und Jung an einem Strang ziehen und das gleiche Ziel verfolgen: Das Zusammengehörigkeitsgefühl sowie die Dorfgemeinschaft durch sportliche, kulturelle und andere Angebote zu beleben und zu stärken. Kurzum: dass es Freude bereitet, im Verein dabei zu sein und im Dorf zu wohnen. Dazu passt, dass die bisherigen Veranstaltungen im Jubiläumsjahr bestens angenommen worden sind, wie FSV-Vorsitzender Kai Schäfer informierte: Dazu zählten die Faschingsfete und die Kinderfasnachtssitzung im März, das Buffet am Ostersonntag, das Spielefest an Pfingstsonntag oder – der Höhepunkt – die SWR Night Fever Party im Mai. Weiterhin geplant sind ein Pizzatag am 10. August, die Kerwe mit Umzug im September sowie die vier Aufführungen der Theatergruppe „Lampenfieber“ am 25./26. Oktober und am 2./3. November. Für 2020 ist erstmals eine gemeinsamer Vereinsausflug vorgesehen. All das dient dem Motto, das der FSV in der Festbroschüre zum 100. Geburtstag formuliert hat: „Für uns ist auch nach 100 Jahren noch nicht Schluss – es geht weiter! Mer hun noch lang net genug.“ Schäfer ging in seiner Ansprache auf die 100-jährige Historie des Vereins, aber auch auf die gesellschaftlichen und technischen Veränderungen in dieser Epoche ein. Der FSV sei Neuerungen gegenüber immer aufgeschlossen gewesen. Im Fußball galt das Hauptaugenmerk der Aufrechterhaltung des Spielbetriebs – dies sei mit der Bildung der Spielgemeinschaft im Appeltal gelungen, das sei auch der richtige Weg für die Zukunft. Schäfer dankte allen, die dazu einen Beitrag geleistet haben. Landrat Rainer Guth und Ortsbürgermeister Gernot Pietzsch gingen in ihren Grußworten auf die schwierige Zeit vor 100 Jahren und die damalige Vereinsgründung direkt nach dem Ende des Ersten Weltkrieges ein. Trotz weitaus schlechterer Rahmenbedingungen als heute sei die Idee verfolgt worden, einen Sportverein zu gründen, um dem „runden Ball“ nachzujagen und Ablenkung und Spaß zu haben sowie die Gemeinschaft zu leben und zu pflegen. Der gleiche Grund habe auch nach dem Zweiten Weltkrieg 1946 gegolten – schon zehn Monate nach Kriegsende habe man sich wieder zu sportlichen Aktivitäten aufgerafft. Heute konkurriere der FSV mit vielen anderen Freizeitangeboten. Dennoch sei es gelungen, den Verein „jung“ zu halten, deshalb dankten beide den Verantwortlichen und appellierten an die Besucher und Mitglieder, den Verein FSV weiter wie bisher zu unterstützen. Guth und Pietzsch hatten jeweils Geburtstagsgeschenke mitgebracht, die sie unter Applaus überreichten. VG-Beauftragte Tanja Gaß stellte die Bedeutung des FSV für Münsterappel und der Vereine insgesamt als ganz wichtige Säule der Dörfer in den Mittelpunkt ihrer Ansprache. Man trage gemeinsam Verantwortung, vereine sich mit Menschen, die gleiche Interessen verfolgten. Jedes Mitglied, ob aktiv oder passiv, sei dabei wichtig und werde nicht vergessen. Der FSV könne sehr stolz auf seine Entwicklung sein, so Gaß, die im übrigen schmunzelnd auf ihre sportliche Fitness beim gewonnenen Eierlauf gegen Ortschef Pietzsch am Spieletag verwies. Für den Feuerwehrförderverein Münsterappel und die Theaterabteilung „Lampenfieber“ im FSV gratulierte Erhard Lorenz, der nochmals betonte, dass das gesamte FSV-Team hinter ihrem „Chef“ Schäfer stehe. Annette Schreiber aus Niederhausen überbrachte nachbarschaftliche Glückwünsche im Auftrag des dortigen Feuerwehrfördervereins, Hartmut Rudolph gratulierte für den Musikverein Münsterappel, der seine Aktivitäten zum Bedauern vieler einstellen musste. Udo Schöneberger, Vorsitzender des Fußballkreises Kaiserslautern-Donnersberg, bedankte sich für das Engagement des FSV und dessen Einbringen auch in die Jugendarbeit. Diese sei wichtig, um den Verein langfristig am Leben zu halten. Dem Vorstand des Vereins zollte er ein Sonderlob für deren Arbeit, hier in Münsterappel funktioniere die Gemeinschaft, das erlebe und spüre er. Der Rückgang der Anzahl aktiver Fußballer habe die Bildung einer Spielgemeinschaft im Appelbachtal unumgänglich gemacht. Die SG habe eine sehr gute erste Mannschaft, die in der A-Klasse ganz vorne platziert war, die zweite Mannschaft spiele in der C-Klasse. Großen Applaus gab es nach der Verleihung der DFB-Ehrenplakette des DFB, als Schöneberger mitteilte, dass es zusätzlich eine Spende von 500 Euro gebe. Der Südwestdeutsche Fußballverband ließ neben der Ehrenurkunde noch ein 250 Euro-Geldgeschenk überreichen. Abschließend hob Schöneberger hervor, dass die Gemeinschaft beim FSV spitze sei. Der Kreisvorsitzende übernahm zusammen mit dem Beisitzer im Kreisausschuss, Klaus Schneider, auch die Ehrung langjähriger Vereinsfunktionäre und Vorstandsmitglieder, die sich als Vorsitzende, Platzkassierer, Jugendwarte, Schiedsrichter oder auch bei den unzähligen Arbeitseinsätzen und Baumaßnahmen am Forstberg verdient gemacht hatten. Mit der Ehrennadel des Südwestdeutschen Fußballverbandes ausgezeichnet wurden Hermann Axel (derzeit zweiter Vorsitzender), Norbert Czasch-Rheinheimer, Berthold Frantz, Otto Enno und Egon Specht – Letzterer wurde besonders gewürdigt für 50 Jahre aktive Unterstützung des FSV sowie 30-jährige Schiedsrichtertätigkeit). Vorsitzender Kai Schäfer blieb es vorbehalten, Vereinsmitglieder für langjährige Treue zu ehren, bevor Annette Schäfer die in der Festschrift skizzierte Vereinshistorie in Erinnerung rief. Tänzerisch gekonnt umrahmt wurde die Feier von den Mini-Tanzmäusen des FSV.

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