Donnersbergkreis Achterbahnfahrt der Gefühle

KIRCHHEIMBOLANDEN. Spiel auf hohem Niveau, schnell und spannend. Und mit vielen Richtungswechsel. 65:58 führte die Damenmannschaft des TV Kirchheimbolanden in der Basketball-Landesliga gegen den Tabellennachbarn TG Worms noch fünf Minuten vor Schluss, um am Ende mit 69:79 (30:39) das Nachsehen zu haben.

Packend und dramatisch war die Achterbahnfahrt der Gefühle im vierten Viertel. Ein Auf und Ab, ein Hin und Her. Frust und Lust und dann wieder Frust - so verlief der Spielfilm in der spielentscheidender Phase aus TVK-Sicht: 48:53 lag die Truppe um Trainerin Steffi Unger-Maar in der letzten Viertelpause noch zurück, nach 32 Minuten stand es 51:57. Doch dann kam das große Aufbäumen. Zuerst verkürzten die Kreisstädterinnen auf 56:57 (33.), dann schaffte Telitah Buwu den Ausgleich (58:58). Und es kam noch besser. Vor allem dank der beiden überragend spielenden Eva Krause-Lott und Jessica Bauer. Die beiden TVK-Spielerinnen zeigten absolute Nehmerqualitäten. Kein Zweikampf war ihnen zu schade, kein direkter Körperkontakt zu viel. Sie gingen dort hin, wo es wehtat, wagten die wichtige Würfe und machten bis Mitte des Schlussdurchgangs alles richtig. Zuerst schaffte ein Dreier von Eva Krause-Lott zum 61:58 die Wende, und dann ließ Jessica Bauer das Team fest an den Sieg glauben. Sie traf jenseits der 6,75-Meter-Linie trotz Foul. Drei Punkte und ein weiterer Freiwurftreffer sorgten für die 65:58-Führung - in der 35. Minute eine eigentlich komfortable Führung.

Doch die angeschlagenen Unger-Maar-Spielerinnen hatten ihr Pulver verschossen. In den letzten fünf Minuten verloren sie komplett den Faden, agierten hektisch, schlossen zu schnell ab und verloren zu viele Bälle. Die Gäste zogen eiskalt Profit, konterten Kirchheimbolandens Korbjägerinnen effektiv aus und kamen im Zwanzig-Sekunden-Takt in Überzahl zum Korbabschluss. Mit einer sensationellen 21:4-Schlussserie drehte die TG Worms zum letzten und entscheidenden Mal die verrückte Partie, die keine einheitliche Richtung hatte, öfters einen Spurwechsel sah.

Knapp mit 18:17 gewann der TVK das Auftaktviertel. Der zweite Abschnitt ging mit 22:12 klar an Worms, ehe im dritten Durchgang (18:14) und auch lange im vierten Viertel der Turnverein wieder die Oberhand hatte. Es fehlte nicht viel zum Sieg, zumal das TVK-Team vieles richtig machte. So trumpfte neben Bauer und Krause-Lott Mutter und Tochter Frey groß auf. Katharina zeigte offensiv eine starke Leistung, Heike agierte in der Verteidigung im dritten Viertel gegen Worms beste Akteurin Eva Schifferdecker clever und effektiv. Bitter: Neben der letzte Woche verletzten Nina Leidinger fällt nun auch noch Punkteass Christina Streiter aus, die sich nach dem Seitenwechsel einen Bänderriss zuzog.

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