Nils-Nager-Adventskalender 24. Dezember: Christkind oder Weihnachtsmann?

Wer bringt bei euch heute Abend die Geschenke?
Wer bringt bei euch heute Abend die Geschenke?

Na, liebe Kinder, auf wen wartet ihr heute schon ganz ungeduldig? Wer wird wohl am Abend die Weihnachtsgeschenke unter den Tannenbaum legen? Das Christkind oder der Weihnachtsmann – oder vielleicht jemand ganz anders? Josef Metzinger, der katholische Pfarrer von Göllheim, hat mir mal erklärt, warum es verschiedene Figuren gibt, die Geschenke bringen.

Als Erstes erzählt mit Josef Metzinger etwas über den Weihnachtsmann. Der Glaube an ihn entstand aus einem Brauch heraus, den wir in unserem Adventskalender schon kennenlernen durften. Die Figur des Weihnachtsmannes geht nämlich auf den Heiligen Nikolaus zurück. Allerdings wurde das Bild von ihm im Laufe der Zeit stark verändert. Aus dem Messgewand von Priester Nikolaus wurde ein roter Mantel, aus der Mitra (so nennt man die spitze Kopfbedeckung von Bischöfen) eine Zipfelmütze, der Stab wurde irgendwann ganz weggelassen. Er wurde auch noch ein bisschen dicker und gemütlicher. Was geblieben ist, ist seine Güte für Kinder, und dass er für die auch immer etwas dabei hat.

Ich frage mich jetzt aber, wieso dann der Weihnachtsmann nicht am 6. Dezember kommt, wenn er doch den Nikolaus als Vorbild hat. „Das hängt mit Martin Luther zusammen, dem Urheber der Reformation“, klärt Pfarrer Metzinger mich auf. Damals bildeten sich im Christentum zwei Gruppen, die Katholiken und die Protestanten. „Und da es bei den Protestanten keine Heiligenverehrung gibt, also auch der Nikolaustag nicht gefeiert wird, verlegte Luther das Schenken auf Weihnachten.“

Die vier Versprechen

Dann reden wir über das Christkind. „Das Christkind ist ein Name für Jesus“, erklärt Josef Metzinger. „Christos“ ist griechisch und bedeutet, der Gesalbte. Heutzutage stellt man sich das Christkind oft als Engelchen vor, aber für Pfarrer Metzinger geht es einzig und allein um das Jesuskind in der Krippe. „Als Gott Jesus, seinen Sohn, als Christkind auf die Erde geschickt hat, schenkte er uns gleichzeitig vier große Versprechen: Jeder Mensch ist liebenswert und wird von Gott von Anfang an geliebt. Es ist egal, was du für Streiche machst, oder andere Dinge, die nicht in Ordnung sind, Gott hat dich trotzdem lieb. Unser Leben ist für Gott so wichtig, dass er vom Himmel gekommen ist, damit wir ihn begreifen können. Und: Wir werden im Himmel alle geliebt und zusammen sein.“

Das finde ich eigentlich richtig schön, dass hinter dem Christkind noch so viel mehr steckt. Da geht es ja gar nicht so sehr um Geschenke. Und das sagt Josef Metzinger dann auch noch mal: „Kein Spielzeug auf der Welt kann das bieten, was Gott uns durch Jesus versprochen hat.“ Bis heute Abend das Glöckchen klingelt, habe ich jetzt auf jeden Fall noch ein bisschen etwas zum Nachdenken. Und eigentlich ist es ja auch ganz egal, wer die Geschenke bringt, und wie viele es sind und was es ist. Hauptsache es kommt von Herzen und ich bin mit meiner Familie zusammen.

Ich wünsche euch allen frohe Weihnachten!

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