Bad Dürkheim Wasserstoff: Pfalzwerk und KST unterzeichnen Vertrag

Bei KST in Bad Dürkheim werden Motoren auf Prüfständen getestet.
Bei KST in Bad Dürkheim werden Motoren auf Prüfständen getestet.

Es tut sich was in Sachen Wasserstoff in Bad Dürkheim. Die Pfalzwerke AG mit Sitz in Ludwigshafen und die KST Motorenversuch GmbH im Dürkheimer Bruch haben einen Vertrag unterzeichnet, demzufolge KST erster Partner der Pfalzwerke für die Wasserstoffbelieferung ist. Das hat der Energieversorger mitgeteilt.

Die Pfalzwerke und KST streben damit nach eigenen Angaben „eine langfristige und partnerschaftliche Zusammenarbeit an“. Pfalzwerke-Vorstandsmitglied Paul Anfang wertet den Vertrag als ersten und entscheidenden Schritt in die Herstellung und den Vertrieb von Wasserstoff in Rheinland-Pfalz.

Damit der gasförmige Wasserstoff „bereits kurzfristig in der gewünschten Qualität bereitgestellt werden kann“, wird er laut Pfalzwerke zunächst mit Trailern angeliefert. Im nächsten Schritt werden Speichertanks aufgestellt, die „die Versorgung bis zur geplanten Errichtung eines Elektrolyseurs überbrücken“. In einer solchen Anlage soll in Bad Dürkheim grüner Wasserstoff hergestellt werden. Das bedeutet, dass für die Produktion des Wasserstoffs ausschließlich zertifizierter Ökostrom genutzt wird, teilweise aus regionalen Anlagen der Pfalzwerke-Gruppe. „Während andere noch darüber diskutieren, ob sich Wasserstoff rechnet, gehen wir die Umsetzung dieser Technologie bereits an“, bekräftigt Anfang. Das könne beweisen, „dass Wasserstoff auch im ländlichen Raum sinnvoll produziert und genutzt werden“ könne, heißt es bei den Pfalzwerken.

Zuverlässige Versorgung wichtig

Eine solche Anlage, die Wasserstoff herstellen kann, hatte Gerhard W. Reiff, Vorsitzender der KST-Geschäftsführung, im Juli 2021 noch als „unseren Traum“ bezeichnet. KST testet auf Prüfständen beide Antriebsarten, die auf Wasserstoff basieren: Brennstoffzellen und Verbrennungsmotoren. Um die Motoren testen zu können, „ist für uns eine zuverlässige Versorgung mit hochreinem Wasserstoff von großer Bedeutung“, freut sich Reiff, in den Pfalzwerken einen Partner gefunden zu haben, „der die gleichen Ziele verfolgt wie wir – innovative Energie für die Mobilität von morgen“. Denn der Öffentliche Personennahverkehr mit den Bussen der Stadt und des Landkreises Bad Dürkheim sind neben der Pfalzgas GmbH weitere Wasserstoff-Interessenten.

Das Projekt soll aber nur der Auftakt eines „möglichen Wasserstoffökosystems“ sein, das laut Pfalzwerke in den nächsten Jahren entstehen soll: Weitere Wasserstoffversorgungszentren seien geplant. Auch könne der Elektrolyseur ausgebaut werden und letztlich bis zu einer Million Kilogramm Wasserstoff pro Jahr produzieren.

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