Bad Dürkheim „War klar, dass es eine ganz schwere Saison wird“

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BAD DÜRKHEIM. Eine sehr wechselvolle Vorrunde: Die neue Saison in der Nachwuchs-Basketball-Bundesliga (NBBL) begann mit dem Sieg gegen Langen verheißungsvoll für die U19-Korbjäger der SG TV Dürkheim/BI Speyer. Dann folgten vier Niederlagen in Serie und zwei Spielverlegungen. Mit zwei Begegnungen Rückstand wechselt das Team um Trainer Julian Krieger als Vorletzter der NBBL-Südweststaffel ins neue Jahr.

Und auch die Aussichten im ersten Match 2016 morgen um 17 Uhr in der Speyerer Nordhalle gegen Eintracht Frankfurt/Fraport Skyliners sind nicht wirklich gut. „Bereits im Sommer war klar, dass es eine ganz schwere Saison für uns in der Nachwuchs-Bundesliga wird. Das bestätigte sich dann auch im Rundenbetrieb“, erklärt Dürkheims Vorzeige-Basketballer Julian Krieger im RHEINPFALZ-Gespräch. „Ich bin lange dabei und kenne unsere Spieler und unser Potenzial. Wir haben uns bereits in den letzten Jahren sehr schwer getan bei der U16 mit dem Klassenerhalt, einmal sind wir sogar aus der Jugend-Bundesliga abgestiegen. Da kann man nicht erwarten, dass nun beim älteren Jahrgang in der NBBL ohne wesentliche Verstärkungen alles besser wird.“ Krieger bedauert, dass der Verein seinen Vorschlag nicht verfolgte, mit der Verpflichtung eines ausländischen Ausnahme-Jugendspielers – so wie es viele Kontrahenten längst machen – die Lücken bei den aktuellen Jahrgängen zu schließen und gleichzeitig doppelt Nutzen zu ziehen: in der Nachwuchs-Bundesliga und parallel im Speyerer Zweitliga-Team in der Pro B. „Andere Clubs locken mit professionellen Strukturen, Bundesligisten im Erwachsenenbereich als mögliches Karrieresprungbrett für die Nachwuchsasse und auch bereits mit finanziellen Anreizen“, sagt Krieger. „In der vergangenen Saison holte Frankfurt einen starken Engländer, Ludwigsburg verpflichtete einen Australier und dieses Jahr spielt ein Litauer in Bamberg. Frankfurt ist bärenstark, hat sich mit mehreren Jugendnationalspielern verstärkt. Da ist es eben schwer, auf Augenhöhe dagegenzuhalten. Egal in welchen Bereichen, ob mit fremden Spielern, professionellen Trainingsmöglichkeiten, einer größeren Tiefe im Kader oder auch mit hauptamtlichen Trainern – es gibt viele Faktoren, warum uns aktuell viele Kontrahenten in der Nachwuchs-Bundesliga ein Stück voraus sind.“ Dennoch geben er und seine Jungs immer alles. „Wir gehen in jedes Match und wollen das auch gewinnen“, macht Krieger klar, dass er selbst aufgrund der schlechten aktuellen Ausgangsposition die Saison noch längst nicht abgeschrieben hat. „Wir hatten nur gegen Heidelberg einen rabenschwarzen Tag. Gegen Ulm und Frankfurt – die beiden Topteams – haben wir richtig gute Spiele gezeigt, aber dennoch mit 13 und 20 Zählern Differenz verloren. Das zeigt, wie hoch das Niveau in der Nachwuchs-Bundesliga ist und welche Möglichkeiten die Gegner haben. Immerhin treffen wir in unserer Gruppe auf mehrere Teams mit Bundesligisten im Rücken.“ Die Playoffs über das Erreichen der ersten vier Gruppenplätze seien zwar noch nicht ganz abgeschrieben, doch Krieger sieht den Klassenerhalt heuer als das einzig realistische Ziel und darauf gelte es sich zu konzentrieren. In den Playdowns geht es dann nach Hauptrundenende im K.o.-System gegen den Abstieg. Die Platzierungen in der ersten Saisonhälfte sind durchaus wichtig, auch wenn es am Ende nicht für die Endrunde reichen sollte. Denn in den Playdowns trifft der Fünfte auf den Letzten einer anderen Gruppe, der Sechste auf den Siebten. Gegen die Skyliners morgen Abend bleibt den Kurstadt-Korbjägern wieder nur die Außenseitenrolle. „Frankfurt hat mehrere Nationalspieler. Das ist ein ganz anderes Modell als unseres, wo ich im Sommer über Tryouts Spieler aus der Region auswähle, die vielleicht ein Jahr zuvor noch in der Pfalzliga spielten und erst langsam Schritt für Schritt an das Niveau in der Bundesliga herangeführt werden müssen“, erklärt Krieger. „Um Frankfurt zu schlagen, muss alles passen. Wir müssen über uns hinaus wachsen und Frankfurt darf nicht das beste Team dabei haben und muss einen schwachen Tag erwischen.“ Vielleicht gibt es ja genau so einen solchen im ersten NBBL-Duell 2016 für die Krieger-Schützlinge… Die bisherige Bundesliga-Bilanz der U19-Mannschaft: Matthias Meier (98 Punkte), Julius Martiny (66), Toni Orlovic (48), Luca Eisen (38), Simon Völker (36), Jonas Buss-Witteler (26), Daniel Faber (17), Ogechi Nebo (6), Martin Steudtner-Alvarez (3), Fabian Leisinger (2), Dion Leopold, Tilo Kramer, Lukas Heilfurth, Domonkos Kiss, Kieron Laqua, Jan Hartinger. (uwe)

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