Bad Dürkheim Waldbrände: Forstamt appelliert mit neuen Schildern an Besucher

Die Waldbrandgefahr – hier das Feuer beim Hambacher Schloss – ist derzeit extrem hoch.
Die Waldbrandgefahr – hier das Feuer beim Hambacher Schloss – ist derzeit extrem hoch.

Das Thema ist aktueller denn je: Im Frühjahr 2021 hat das Forstamt Bad Dürkheim damit begonnen, Waldbesucher mit neuen Hinweisschildern vor der Brandgefahr im Forst zu warnen. Doch wie weit ist die Aktion?

„Am Freitag habe ich die letzten fünf der insgesamt 50 Schilder an Gastronomen ausgegeben, deren Betriebe im Wald oder in Waldnähe liegen“, informiert Joachim Weirich, der beim Forstamt für die Öffentlichkeitsarbeit zuständig ist. Die übrigen seien in den vergangenen Monaten bereits montiert worden. Auch am Waldhaus Lambertskreuz, bei Saupferch, Oppauer Haus, dem Naturfreundehaus im Eppental sowie an der Hütte des Pfälzerwald-Vereins an der Weilach werden die Besucher durch die Schilder demnächst über die größten Risiken für einen Waldbrand informiert. „Nahezu alle Waldbrände werden von Menschen verursacht. Natürliche Faktoren wie Blitzschlag und Selbstentzündung spielen bei uns keine Rolle“, verdeutlicht Weirich. Es seien in erster Linie die brennende Zigarette, das offene Feuer, die brennende Fackel oder das über trockenem Laub oder Gras geparkte Auto, die solche Brände auslösen können, erklärt er.

Erholungspause für Wald vorbei

Das Jahr 2021 habe dem Wald mit relativ viel Niederschlag und relativ niedrigen Temperaturen eine Erholungspause gebracht. „Aber jetzt ist er wieder da: der Hitzesommer, der ,Glutsommer’ mit langanhaltender Trockenheit und Hitze – und mit ihm die Waldbrandgefahr“, so der Förster.

Zur Sorge um die Zukunft der Wälder im fortschreitenden Klimawandel komme verstärkt die um Waldbrandgefahr und unmittelbare Waldvernichtung, führt Weirich weiter aus. Der Waldbrand am Hambacher Schloss, der größte der vergangenen Jahre in Rheinland-Pfalz, habe deutlich gemacht, dass dieses Szenario sich auch sehr schnell bei uns vor der Haustür abspielen könne.

Neben den Fragen, die sich Forstämter und Feuerwehren stellen, um auf den Fall der Fälle gut vorbereitet zu sein, sei vor allem das richtige Verhalten der Bürger entscheidend. Auf der großen Fläche sei es den Forstleuten nicht möglich, Fehlverhalten systematisch nachzugehen. „Wir setzen hier auf das Mitwirken der verantwortungsbewussten Waldbesucher.“

„Unverschämte Antwort nicht auszuschließen“

„Das Besondere an den neuen Schildern ist, dass sie sich direkt an die Besucher richten und deutlich machen, dass es unser aller Wald ist, und nicht der Wald der Förster“, ergänzt er. Der Appell auf den Schildern richte sich ausdrücklich auch an die verantwortungsbewussten Waldbesucher. Diese seien aufgefordert, nicht nur mit eigenem, vorbildlichem Verhalten voranzugehen, sondern bei Fehlverhalten anderer nicht wegzuschauen. Stattdessen sollte man diese höflich, aber bestimmt ansprechen oder das Vergehen direkt weitermelden. „Eine unverschämte Antwort ist dabei nicht auszuschließen“, weiß Weirich. „Doch die allermeisten Waldbesucher wissen, wie sie sich zu verhalten haben und machen das auch so“, ergänzt er. Wie so oft sei es eine kleine Minderheit, die sich falsch verhalte und für rationale Argumente oftmals auch nur schwer zugänglich ist.

„Wenn der Wald schon brennt, dann gibt es nur die eine richtige Notfallnummer: die 112. Damit es ganz schnell geht“, appelliert der Förster, der im übrigen von der Wirkung der Schilder überzeugt ist. Er hat für das Forstamt noch weitere 20 nachbestellt.

Mit solchen Schildern will der Forst für die Gefahr eines Waldbrands sensibilisieren.
Mit solchen Schildern will der Forst für die Gefahr eines Waldbrands sensibilisieren.
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