Frühlingsspaziergang Vorbei am Naturdenkmal und geflügelten Frühlingsgästen

Ein Kleiner Kohlweißling saugt an Gänseblümchen.
Ein Kleiner Kohlweißling saugt an Gänseblümchen.

Zwischen Kallstadt und Herxheim führt ein Spaziergang an einem seltenen Naturdenkmal vorbei. Auch gibt es am Wegrand blühende und geflügelte Frühlingsgäste zu entdecken.

Wo nördlich von Kallstadt der zweite Wirtschaftsweg links von der Bundesstraße abzweigt, folgt man der Strecke, die in nordwestliche Richtung von der Straße wegführt. Nach wenigen Metern ist eine Wegkreuzung mit einer Bank erreicht. Sie steht am östlichen Rand des Naturdenkmals „Gauberger Hohl“, einem der wenigen erhaltenen Hohlwege unserer Region. Links vom begleitenden Strauchwerk verläuft ein unbefestigter Weg, dem man zunächst folgt. Gleich darauf bietet sich die Möglichkeit, rechts in den Hohlweg abzubiegen. Zunächst ist er gepflastert. Wo das Kopfsteinpflaster aufhört, wächst hohes Gras. Wer nicht gern durch solchen Bewuchs läuft, bleibt einfach auf der parallel verlaufenden Strecke.

Früher gehörten Hohlwege zu typischen Landschaftsformen in Weinbaugebieten mit leicht auswaschbarem Erdreich. Im Lauf der Jahrhunderte spielten hier natürliche Vorgänge mit menschlicher Nutzung zusammen: Wo sich fortdauernd die Räder der Pferde- und Ochsenfuhrwerke in den weichen Boden drückten, konnte abfließendes Regenwasser die gelockerte Erde abtragen. So vertiefte sich die Wegsohle immer weiter.

Lebensraum für viele Insektenarten

Im Rheingebiet handelt es sich bei solchen Böden meist um urzeitlich angewehten Löss oder Lösslehm. Das trifft auch für den Hohlweg der Gemarkung Kallstadt zu. In seinen steilen Lösswänden leben viele Insektenarten. Allerdings verbuscht das Naturdenkmal stark, sodass ein großer Teil der Wände von Bewuchs verdeckt wird. Das ist ein typisches Problem bei diesen wichtigen Zeugen einstiger Landwirtschaft: Von modernen, großen Arbeitsmaschinen werden sie nicht mehr genutzt und bleiben sich selbst überlassen. Pflegemaßnahmen wurden im Gauberger Hohl zwar durchgeführt, aber sie werden eben immer wieder nötig. Im Weitergehen sieht man noch einige freie Wände, in deren besonnten Flächen viele Wildbienen ihre Brutröhren anlegen.

Wo der Hohlweg endet, geht es geradeaus weiter, dann biegt man an der nächsten Möglichkeit nach links ab. An manchen Stellen sieht der Spaziergänger felsige Kalkwände mit tiefen Spuren der Verwitterung. Nach einigen Minuten kommt er oberhalb des Kallstadter Sportplatzes zum Naturdenkmal „Auf dem Steinbruch“. Weil es mit seiner mediterranen Vegetation des Kalktrockenrasens besonders schützenswert ist, wurde es aufgrund vieler Trittschäden eingezäunt.

In westliche Richtung führt ein Weg bis zu einem Weinberghäuschen. Hier geht man nach rechts. Die Strecke führt zurück zum Gauberger Hohlweg, indem man sich auch an der Gabelung rechts hält. Am Wegrand blühen Wildblumen, die geflügelte Besucher anlocken: Mehrere Arten von Weißlingen stellen sich ein, vom häufigen Kleinen Kohlweißling bis zum Aurorafalter mit leuchtendem Orange auf den Vorderflügeln.

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