Bad Dürkheim Tafel: Versteigerungserlös als Tropfen auf den heißen Stein

Der Eingang zur Dürkheimer Tafel.
Der Eingang zur Dürkheimer Tafel.

Die Flasche Herxheimer Honigsack Silvaner Spätlese aus dem Jahr 1949, die die RHEINPFALZ-Lokalredaktion Bad Dürkheim zugunsten der Dürkheimer Tafel versteigert hat, geht nach Wachenheim. Der Erlös soll helfen, die laufenden Kosten der Einrichtung zu decken.

Die Weinflasche aus dem Jahr der Gründung der Bundesrepublik war Teil einer Spende des Presbyteriums Herxheim am Berg an die Dürkheimer Tafel. Winzer Ludwig Maurer hatte sie zur Verfügung gestellt. Für den Wein erhält die Tafel von dem 44-jährigen Käufer 250 Euro. „Wir freuen uns sehr über den Erlös der Versteigerung und werden ihn für den laufenden Betrieb verwenden“, kündigt Werner Grill an. Er ist Vorsitzender der Dürkheimer Tafel. Obwohl rund um Weihnachten weitere Spenden angekommen sind, betont Grill: „Wir kriegen die Nase dadurch ein wenig aus dem Wasser. Aber wir können uns nichts erlauben und sind nach wie vor dankbar für jede Spende.“

Nicht zuletzt die Pandemie macht den ehrenamtlichen Helfern zu schaffen: Zwar funktioniere das Hygienekonzept, das die Ausgabe von Lebensmitteln nach wie vor nur im Hof vorsieht. Allerdings belasten die Ausgaben für Masken, Einmalhandschuhe und Desinfektionsmittel für die Helfer die Kasse. „Einen Teil bekommen wir ja vom Bund der Tafeln ersetzt, was uns auch hilft. Aber den Rest müssen wir selbst tragen“, sagt Grill.

Lieferwagen als Kostentreiber

Ein wahrer Kostentreiber sei zudem der in die Jahre gekommene Sprinter, mit dem die Helfer auf acht Touren wöchentlich insgesamt 23 Stationen abklappern, um Spenden für die Tafel einzusammeln, die dann dienstagnachmittags und freitagmorgens in der Gaustraße ausgegeben werden. Zuletzt sei die Kupplung des Fahrzeugs defekt gewesen, auch die Kühlung müsse regelmäßig geprüft werden. „Wir müssen uns im Vorstand Gedanken machen, ob wir die ständigen Reparaturen an dem Fahrzeug noch weiter tragen möchten oder doch über eine Neuanschaffung nachdenken wollen“, verdeutlicht Grill.

Eine bereits geplante größere Investition sei eine Kühlung für den „Verkaufsraum“, in dem die Lebensmittel auch gelagert werden. Hier habe die VR Bank Mittelhaardt Unterstützung zugesagt, indem die Tafel am Verkaufserlös eines nachhaltigen Wertpapiers partizipieren wird.

Derzeit kämen pro Ausgabe etwa 40 bis 50 Parteien, an denen insgesamt zwischen 120 und 200 Personen hängen, sagt Grill. Die Zahlen seien leicht rückläufig. Eine mögliche Erklärung sieht er in den hohen Mieten in der Kurstadt, die sich Bedürftige kaum leisten könnten.

Info

  • Spendenkonto der Dürkheimer Tafel: Iban DE70 5465 1240 0000 9602 29, Sparkasse Rhein-Haardt
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