Bad Dürkheim Stromausfall: Notrufstützpunkte eingerichtet

Viele Feuerwehrgerätehauser wie das in Freinsheim wurden als Notrufstützpunkte ausgewählt.
Viele Feuerwehrgerätehauser wie das in Freinsheim wurden als Notrufstützpunkte ausgewählt.

Im Landkreis bereitet man sich angesichts der Energiekrise und einer möglichen Gasmangellage auf den Fall eines Blackouts vor. Die Verwaltung arbeitet dabei mit Kommunen, Polizei, Feuerwehr, Kreiskrankenhaus sowie mit Energie- und Wasserversorgern zusammen. Um Notrufe absetzen zu können, werden Stützpunkte eingerichtet.

Zwei von vielen Szenarien für einen Blackout sind ein Hacker-Angriff auf einen Energieversorger oder auch eben jene Gasmangellage, aufgrund der der Strom ausfällt, weil durch die vermehrte Nutzung von Elektrogeräten zum Heizen das Stromnetz überlastet wird, erklärt der für den Katastrophenschutz zuständige Kreisbeigeordnete Sven Hoffmann (CDU). Laut Landrat Hans-Ulrich Ihlenfeld (CDU) müsse dabei mit „Maß und Ziel“ sowie verantwortungsvoll vorgegangen werden. Es sei wichtig, die Bürger zu unterstützen und gut zu informieren.

Viele Daten hat die Verwaltung zusammengetragen, bei Unternehmen und sozialen Einrichtungen werden Notfallpläne abgefragt. Für die Bürger wird an einer Liste gearbeitet, wo im Notfall in jeder Gemeinde „Wärmeinseln“ und „Leuchttürme“ zu finden sind. An den „Leuchttürmen“ sollen die Bürger auch ohne Strom an wichtige Informationen gelangen können.

Zudem gibt es bereits eine Liste aller sogenannter Notrufstützpunkte im Landkreis. Diese werden besetzt, wenn es zu einem Ausfall des gesamten Telefonnetzes als Folge eines längeren großflächigen Stromausfall kommt. Genutzt werden dafür bekannte Stellen wie das Feuerwehrgerätehaus, die Polizei oder öffentliche Plätze. „Dort steht in so einem Fall jemand mit Funk, der die Rettungsleitstelle direkt kontaktieren und die Rettungskräfte alarmieren kann“, sagt Sascha Schwenk, Brand- und Katastrophenschutzinspekteur des Landkreises. Diese Notrufstützpunkte seien jedoch ausdrücklich nur für Notrufe vorgesehen. Für sonstige Hilfen oder Informationen werden andere Anlaufstellen eingerichtet, über die man noch gesondert informieren werde.

Bei lokal begrenzten Schadensereignissen entscheiden die Gemeinden oder Verbandsgemeinden über die Einrichtung der Notrufstützpunkte. Der Landkreis ist zuständig, wenn ein Schadensereignis über Verbandsgemeinde-Grenzen hinaus wirkt.

Im sogenannten Bürger-GIS, dem Geo-Informationssystem des Landkreises https://gis.kreis-bad-duerkheim.de sind die Notrufstützpunkte unter dem Unterpunkt „Katastrophenschutz“ zu finden. Die Notrufstützpunkte im eigenen Wohnrot sollten den Bürgern bekannt sein, bevor der Ernstfall eintritt, betont Hoffmann.

In Bad Dürkheim wurden folgende Anlaufstellen ausgewählt: Feuerwehrgerätehaus, Polizeiinspektion, Dürkheimer Haus sowie für Leistadt die Kita Im Stephansstück, das Bürgerhaus in Hardenburg, das Ungsteiner Haus und das Gemeindehaus in Seebach.

In der Verbandsgemeinde Freinsheim sind die jeweiligen Feuerwehrgerätehäuser die Anlaufstellen. In Bobenheim am Berg ist es das Dorfgemeinschaftshaus.

In den Ortsgemeinden der Verbandsgemeinde Wachenheim wurden ebenfalls die jeweiligen Feuerwehrgerätehäuser als Notrufstützpunkte ausgewählt.

In Grünstadt gibt es folgende Notrufstützpunkte: Feuerwehrgerätehaus, Kreiskrankenhaus, Polizeiinspektion, Parkplatz Raiffeisenstraße (Sausenheim).

In Haßloch: Ernst-Reuter-Schule, Feuerwehrgerätehaus, Rewe-Parkplatz (Schillerstraße), Polizeiinspektion.

In der Verbandsgemeinde Deidesheim sollte man für einen Notruf die jeweiligen Feuerwehrgerätehäuser ansteuern. Ausnahmen sind Forst (Gemeindehaus) und Ruppertsberg (Bürgerhaus).

In der Verbandsgemeinde Lambrecht sind alle Feuerwehrgerätehäuser in den Ortsgemeinden als Notrufstützpunkte vorgesehen.

In der Verbandsgemeinde Leiningerland sind ebenfalls die Feuerwehrgerätehäuser geöffnet, um einen Notruf abzusetzen. Ausnahmen sind Altleiningen (Parkplatz in der Höninger Hauptstraße), Kindenheim (Hauptstraße 40), Kleinkarlbach (Hauptstraße 46), Quirnheim (Langgasse 24) sowie Wattenheim (Gemeindefesthalle).

Wichtige Informationen werden auch auf der Website des Kreises unter www.kreis-bad-duerkheim.de gesammelt.

Zur Sache: Notfall-Checkliste

Was brauchen Menschen, wenn der Strom weg ist oder die Heizung ausfällt, bei Hochwasser oder einem Brand? Das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe hat dafür eine Checkliste zusammengestellt. Hier eine Auswahl:

  • Lebensmittel pro Person für zehn Tage: 20 Liter Wasser, 3,5 Kilo Getreide, Getreideprodukte, Brot, Kartoffeln, Nudeln, Reis, 4 Kilo Gemüse (Glas oder Dose), Hülsenfrüchte, 2,5 Kilo Obst und Nüsse. Als Frischobst nur lagerfähiges Obst einplanen. 2,6 Kilo Milch und Milchprodukte (Lagerfähigkeit beachten), 1,5 Kilo Fisch, Fleisch, Eier beziehungsweise Volleipulver (Lagerfähigkeit beachten, beispielsweise Konserven oder getrocknetes Fleisch anschaffen), 0,375 Kilo Fette, Öle.
  • Sonstiges: Radio mit Batteriebetrieb oder Kurbelradio, Batterien, Hausapotheke, persönliche Medikamente, Hygieneartikel, Kerzen oder Teelichter, Streichhölzer oder Feuerzeug, Taschenlampe, Dosenöffner, Taschenmesser, Campingkocher mit Brennmaterial, Heizgelegenheit, Brennstoffe, Smartphone, geladene Powerbank, Wolldecke oder Schlafsack, wichtige Dokumente und Notgepäck richten.
  • Weitere Informationen: www.ernaehrungsvorsorge.de oder www.bbk.bund.de, Button „Für alle Fälle vorbereitet“.

Kreisbeigeordneter Sven Hoffmann legt großen Wert darauf, dass es nicht darum gehe, Panik zu verbreiten. „Aber es ist immer gut, vorbereitet zu sein. Und ein paar Dinge zu Hause zu haben, schadet ja auch nicht“, erklärt der Beigeordnete. Keinesfalls sollten aber für die Selbstvorsorge wie zu Beginn der Pandemie in Hamsterkäufen Regale leergeräumt werden.

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