Bad Dürkheim Sorge um den Siedlungscharakter
Mitglieder des Ortsbeirats Seebach und Ortsvorsteher Günter Eymael (FDP) machen sich Sorgen um die künftige Wohnqualität im größten Dürkheimer Stadtteil. Grund ist die zunehmende Fluktuation auf dem Immobilienmarkt.
In Seebach findet in den Siedlungshäusern in der Rudolf-Bart-Siedlung und der Karl-Räder-Allee ein Generationswechsel statt. Zunehmend junge Familien kaufen dort Häuser, nachdem die Generation der Erbauer alt geworden ist. Das ist für Ortsvorsteher Günter Eymael (FDP) durchaus erfreulich. Er befürchtet aber, dass im Zuge dieser ansteigenden Fluktuation das eine oder andere Grundstück zum Spekulationsobjekt wird – denn Wohnen in Seebach ist attraktiv und für Neubaugebiete kein Platz mehr. Seebach hat nach dem Krieg seine Einwohner nämlich mehr als vervierfacht auf heutzutage 2200. Die für den Ortsteil typische Wohnkultur mit ihrem Siedlungscharakter sieht man im Ortsbeirat durch „überdimensionierte Spekulationsobjekte“ in Gefahr, und zwar insbesondere dort, wo es keinen gültigen Bebauungsplan gibt, wie in der Rudolf-Bart-Siedlung. Eymael appellierte daher an die Kreisverwaltung, für Um- oder Neubauten keine Baugenehmigung zu erteilen, sollten sie dem „Siedlungscharakter“ der Wohngebiete zuwiderlaufen und den Ortsbeirat in jedem Fall frühzeitig zu informieren und einzubinden. Die Ortsbeiräte wurden erstmals in die Haushaltsplanungen mit einbezogen, bevor der Entwurf stand und zur Beratung in die Ausschüsse wanderte. Für Ortsvorsteher Eymael ein Stück demokratischer Kultur, für das er Dürkheims Bürgermeister Christoph Glogger (SPD) ausdrücklich dankte. Früher habe man den fertigen Haushalt „nur abnicken können“, meinte er. Man wolle die Wünsche der Beiräte protokollieren und in den Haushalt einfließen lassen, entgegnete Glogger. Das Herrichten des Parkplatzes am Dammweg mit 32 Stellplätzen ist beschlossen und steht im Haushalt, eine Beleuchtung zwischen Nolzeruhe und Seebacher Straße findet mit 20.000 Euro im städtischen Haushalt Niederschlag. Ein „parkähnlicher Bestattungsteil“ auf dem Seebacher Friedhof fände man im Ortsbeirat eine Bereicherung. Eymael ist der Ansicht, ein Friedhofsplaner solle sich der Sache annehmen und war sich darin mit Glogger einig. In die Neuauflage der Dürkheimer Wanderwege soll der Seebacher Klosterrundweg aufgenommen, der Weg selbst besser ausgeschildert werden. Den Wunsch von Rot-Weiss Seebach, die Stadt möge den Parkplatz unterhalb des Fußballplatzes neu befestigen, werde man im Beirat „positiv begleiten“, versprach Eymael. In einem Pilotprojekt sollen in Eigenleistung acht Spender für Hundekotbeutel mitsamt Abfallbehälter auf Seebacher Gemarkung aufgestellt werden. Zitiert