Bad Dürkheim „Shoulder Surfer“: Geldkarte gestohlen, 500 Euro abgebucht

Shoulder Surfer lenken Opfer ab und stehlen die EC-Karte.
Shoulder Surfer lenken Opfer ab und stehlen die EC-Karte.

Erneut hat die Polizei Bad Dürkheim einen Fall von sogenanntem Shoulder Surfing gemeldet. Dabei spähen der oder die Täter am Bankautomat die PIN des Opfers aus, stehlen die Karte, ersetzen sie möglicherweise durch eine falsche, und heben später Geld ab. Oft wird das Opfer bei der Masche in ein Gespräch verwickelt.

Kriminalpolizei ermittelt

Der nun gemeldete Fall ereignete sich laut Polizei bereits am 10. Oktober gegen 12 Uhr. Eine 75-Jährige hatte in einer Bank in der Weinstraße Nord ihre PIN eingegeben und wollte Geld abheben. Ein unbekannter Mann, der sie wohl beim Eingeben der PIN beobachtet hatte, unterhielt sich mit ihr. Währenddessen bediente er vermutlich die Abbruchtaste am Automaten und stahl die EC-Karte. Die Seniorin ging irrtümlich davon aus, dass ihre Karte vom Automaten eingezogen worden war und verließ die Bank. Als sie später ihr Konto kontrollierte, bemerkte sie, dass 500 Euro abgebucht worden waren. Die Kriminalpolizei hat Ermittlungen aufgenommen und bittet um Hinweise unter Telefon 06322 963-0 oder per E-Mail an pibadduerkheim@polizei.rlp.de.

Bundesweites Phänomen

Das Landeskriminalamt vermeldet derweil, dass Shoulder Surfing ein bundesweit zu beobachtendes Phänomen ist. Seit Juni hätten Täter in Rheinland-Pfalz bereits mehr als zehnmal größere Summen erbeutet.

Darum geben LKA und Verbraucherzentrale Tipps, wie man sich vor Shoulder Surfern schützen kann: Beim Eingeben der PIN sollte man darauf achten, dass niemand zusieht. Außerdem sollte das Tastaturfeld mit der freien Hand oder einem Gegenstand wie dem Geldbeutel verdeckt werden. Aufdringliche oder angeblich Hilfe suchende Menschen sollten höflich, aber bestimmt um Distanz gebeten werden.

Polizei: Geldkarte nicht aus den Augen lassen

Im Zweifelsfall sollte die Transaktion am Automaten abgebrochen werden. Die Polizei betont: „Lassen Sie Ihre Karte nicht aus den Augen.“ Wenn der Verdacht besteht, dass der Bankautomat manipuliert wurde, sollten Bankmitarbeiter oder die Polizei verständigt werden.

Ist man am Automaten fertig, sollte man prüfen, ob die EC-Karte noch da ist und sie sicher verstauen. Wer glaubt, ausgespäht worden zu sein, kann seine EC-Karte unter der dafür eingerichteten bundesweiten Notrufnummer 116 116 sperren lassen. Das geht auch mit der Vorwahl +49 für Deutschland aus dem Ausland. Die Polizei rät außerdem, die Höchstgrenze für Abhebungen vom Konto pro Tag zu prüfen und zu überlegen, ob das Limit in der Höhe nötig ist. „Je höher das Limit, desto höher der Schaden, den die Diebe anrichten können“, so die Polizei.

Im Netz

Weitere Informationen gibt es online auf www.polizei-beratung.de oder bei den Tipps von LKA und Verbraucherzentrale.
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