Bad Dürkheim Rot-Weiss Seebach feiert Pokalsieg

Völlig aus dem Häuschen: Die Seebacher Siegermannschaft jubelt am späten Abend mit ihren Fans auf dem Haßlocher Kunstrasenplatz.
Völlig aus dem Häuschen: Die Seebacher Siegermannschaft jubelt am späten Abend mit ihren Fans auf dem Haßlocher Kunstrasenplatz.

«HASSLOCH.»Der Wanderpokal des Fußballkreises Rhein-Mittelhaardt befindet sich seit vorgestern Abend im Clubheim des SV Rot-Weiß Seebach. Die Mannschaft von Trainer Roland Beck schlug den SV Altdorf-Böbingen mit 4:2 nach Verlängerung. Das Spiel auf dem Kunstrasenplatz des VfB Haßloch elektrisierte die über 500 Zuschauer während der gesamten 120 Minuten.

Es war wahrlich nichts für schwache Nerven, was die beiden Spitzenteams der A-Klasse bei besten Bedingungen boten. Lange sah es danach aus, als sollten die Südpfälzer als Sieger den Platz verlassen. Das Team von Spielertrainer Sascha Kadel begann sehr offensiv und ließ die Seebacher in der ersten Hälfte kaum zur Entfaltung kommen. Dass ihr Führungstreffer ausblieb, hatten die Rot-Weissen vor allem ihrem starken Torwart Sven Seidenspinner zu verdanken. In der fünften Minute musste er erstmals eingreifen, als er einen gefährlichen Schuss abwehrte. Bravourös entschärfte er später einen Freistoß von Altdorf-Böbingens Mannschaftskapitän Christian Großhans aus halbrechter Position (20.). Vier Minuten später schoss Bastian Schneider aus aussichtsreicher Position zu hoch. Dass die Südpfälzer ihre deutliche Überlegenheit in der ersten halben Stunde nicht zur Führung nutzen konnten, sollte sich in der 34. Minute rächen. Nachdem die bis dahin sehr sichere Altdorf-Böbinger Abwehr den Ball nicht aus der Gefahrenzone gebracht hatte, traf Sergen Gülay mit einem Weitschuss zum überraschenden 1:0. Schon kurz nach der Pause legten die Seebacher nach: Ein Zuspiel von Patrick Bauer verwertete der bis dahin unauffällige Torjäger Christian Jesberger zum 2:0. Nun entwickelte sich ein offener Schlagabtausch und auch die Härte nahm zu – allerdings in einem für ein Pokalendspiel vertretbaren Rahmen. Nachdem acht Minuten später Großhans einen von Bastian Kessler an Dominic Bergdolt verursachten Foulelfmeter souverän zum 1:2 verwandelt hatte, wurde die Begegnung immer dramatischer. Altdorf-Böbingen bekam jetzt immer mehr Spielanteile bekam. Kadel war inzwischen selbst auf dem Platz und beorderte Nils Brendel in die Spitze, was sich positiv auswirkte. Nach mehreren vergebenen Großchancen auf beiden Seiten war der Genannte in der 85. Minute auch zur Stelle und rettete seine Mannschaft mit einem Schuss von rechts zum 2:2 in die Verlängerung. Die Zuschauer durften sich auf eine halbe Stunde Zugabe auf hohem Niveau freuen. Kleiner Nebenaspekt: Die Bratwürste waren mit Ablauf der regulären Spielzeit bereits alle ausverkauft. In der Verlängerung waren gerade vier Minuten gespielt, als Jesberger eine Vorlage von Jan Weisenborn zum 3:2 verwertete. Seine hervorragenden Vollstreckerqualitäten bewies er dann erneut in der 109. Minute. Erneut nach tollem Pass von Weisenborn machte er mit seinem Treffer zum 4:2 alles klar. Erstaunlich war, dass auch jetzt kein Spieler durch Ermüdungserscheinungen auffiel, denn das Tempo war auch noch in der Verlängerung sehr hoch. Jesberger hätte fast noch ein viertes Mal getroffen, vergab aber eine Minute vor dem Abpfiff. Auf der anderen Seite hatte Bergdolt noch die Chance für die Altdorf-Böbinger zu verkürzen, der erneute Anschlusstreffer wäre für die Mannschaft aber wahrscheinlich zu spät gekommen. So spielten sie SV Altdorf-Böbingen: Mattern - Vogel, Bergdolt, Ziegler (50. Kadel) - Großhans, Ullmer (74. Vogel), Gauweiler - Schneider, Schmitt, Brendel - Hartmann (46. Wittmer) SV Rot-Weiß Seebach: Seidenspinner - Candar, Pfaffmann, Leopold, Gutermann (80. Werner) - Kessler, Langenstein (74. Weisenborn) - Bauer (78. Pfirrmann), Gülay, Coban - Jesberger; Tore: 0:1 Gülay (34.), 0:2 Jesberger (47.), 1:2 Großhans (55., Foulelfmeter), 2:2 Brendel (85.), 2:3 und 2:4 Jesberger (95., 109.); Gelbe Karten: Schneider, Großhans, Schmitt - Coban, Gülay; Beste Spieler: Brendel, Großhans - Jesberger, Seidenspinner; Zuschauer: 522; Schiedsrichter: Kuhn (Otterstadt)

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