Bad Dürkheim Riesenchance vertan

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Bad Dürkheim (pes). Was für eine Riesenchance – und wie ist sie vertan worden: Hockey-Regionalligist Dürkheimer HC kassierte am Samstagnachmittag im eigenen Stadion gegen TEC Darmstadt eine bittere 5:6-Schlappe (2:3) und ist auf Platz vier der Tabelle abgerutscht.

Umso ärgerlicher ist diese unerwartete Heimniederlage, als Spitzenreiter Rüsselsheimer RK ebenfalls patzte, in München unterlag und den Platz an der Sonne – allerdings mit einem Spiel weniger – an den Limburger HC abgeben musste. Hätten die Dürkheimer gegen die Südhessen voll gepunktet ... So durften die Darmstädter nach dem Schlusspfiff ausgelassen feiern, sie konnten durch den Coup ihrerseits die Rote Laterne an TB Erlangen weiterreichen. Und das nicht einmal unverdient. Hätte, wäre, wenn – das alles zählt jetzt nicht mehr nach der saft- und kraftlosen Vorstellung, die die Mannschaft von DHC-Trainer Andreas Schanninger ihren rund 100 Getreuen, die neben dem Elend auf dem Kunstrasen auch noch den einen oder anderen Regenschauer ertragen mussten, darbot. Dabei stand mit TEC Darmstadt ja keineswegs eine Übermannschaft im Dr.-Kurt-Schneider-Stadion. Die Gäste brauchten aber eigentlich auch wenig tun. Sie brauchten nur abwarten, bis Fehler in den Reihen der Hausherren ihnen in die Karten spielten. Und das gelang den TEC-Cracks denn auch ordentlich. Sie spielten äußerst effektiv und nutzten ihre Gelegenheiten weidlich aus. Was bei den Dürkheimern nicht der Fall war. Die wirkten schon von der Körpersprache her eher unentschlossen, fast ängstlich. Da konnte Schanninger von der Seitenlinie aus noch so sehr seine Jungs anfeuern, sie nach vorne treiben. Was die Mannschaft zeigte, war über weite Strecken wieder das „Angsthasen-Hockey“, an dem „Schanni“ so hart arbeitet, bisweilen aber auch zu verzweifeln scheint. Es lief wenig zusammen. Das fing schon nach wenigen Minuten mit der ersten kurzen Ecke für Darmstadt an, die zwar abgewehrt wurde, aber diese Abwehr zog einen Siebenmeter nach sich. 0:1 – symptomatisch. Denn über die gesamte Partie mussten die Gastgeber einem Rückstand hinterherrennen, schafften es nicht ein einziges Mal, in Führung zu gehen, der viermalige Ausgleich (1:1, 2:2, 3:3, 5:5) war das Höchste der Gefühle. Alle Mannschaftsteile, ob Defensive (den tapferen Martin Allgeier im DHC-Tor mal ausgenommen) oder Offensive, blieben weit hinter ihren Möglichkeiten. Viel blieb Stückwerk, technische Fehler, verpatzte Pässe – nichts wurde ausgelassen. So blieb es bei einigen schönen Szenen wie dem 3:3 durch Max Hornung, dem Tim Braunecker exakt vorgelegt hatte. Oder Brauneckers Tor zum 5:5, das neue Hoffnungen weckte. Da hatte Schanninger schon Allgeier vom Feld genommen. Eine Maßnahme, die nach dem neuerlichen Ausgleich zu greifen schien. 5:5, die Hoffnung war wieder da, aber nur eine Minute später war sie auch schon wieder dahin, Darmstadt hatte wieder vorgelegt. Aus, das war’s, ein DHC in der Verfassung vom Samstag war schlicht und einfach nicht in der Lage, der Partie nochmal eine Wende zu geben. Mit hängenden Köpfen schlichen die DHC-Jungs vom Feld. Der Traum vom Aufstieg dürfte für diese Saison damit wohl ausgeträumt sein. „Da müssten wir schon sehr viel Glück haben, wenn Limburg und Rüsselsheimer noch ein paarmal patzen sollten“, gab Jonathan Schmitt zu. Norman Hahl suchte keine Ausreden: „Wir haben nicht das umgesetzt, was in der Kabine besprochen worden ist.“ Andreas Schanninger war bedient, brauchte lange, um Worte zu finden. „Ich habe keine Erklärung. Wenn du die Jungs unter der Woche im Training siehst, was die drauf haben. Und dann, wenn sie liefern müssen, können sie das nicht.“ So spielten sie Dürkheimer HC: Allgeier, Riedle (n.E.) – Braunecker, Dopp, Gerstenhöfer, Hahl, Heck, Hornung, Kreckel, Matz, Metzger, Julius Neu, Richard Neu, Paul, Schmitt, Tebel, Tempel Tore: 0:1 Liessem (7., Siebenmeter), 1:1 Paul (16.), 1:2 Liessem (22., kurze Ecke), 2:2 Neu (26.), 2:3 Wassermeyer (29.), 3:3 Hornung (38.), 3:4 Schambeck (47.), 3:5 Sauer (57.), 4:5 Metzger, 5:5 Braunecker (64.), 5:6 Seinen (65.) – Siebenmeter: 0/1 (0/1) – Strafecken: 0/2 (0/1) – Grüne Karten: Richard Neu, Matz - Burmeister, Kirnberger (Trainer) – Beste Spieler: Hahl, Matz, Metzger - Liessem, Sauer, Wassermeyer – Zuschauer: 100 – Schiedsrichter: Neideck/Stroeder (Speyer/Mainz).

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