Bad Dürkheim Reaktionen auf den Bürgerentscheid: Nur die Deutlichkeit überrascht

Fast drei Viertel der Bad Dürkheimer, die am Sonntag abgestimmt haben, waren für die Beibehaltung der Namen von Maler-Ernst-Straße, Karl-Räder-Allee und Philipp-Fauth-Straße. Wie reagieren die Stadtratsfraktionen auf die herbe Niederlage?
Am 28. März hatte der Stadtrat mit 24 Ja-, einer Nein-Stimme und drei Enthaltungen beschlossen, Maler-Ernst-Straße, Karl-Räder-Allee und Philipp-Fauth-Straße wegen der Nähe der Namensgeber zum Nazi-Regime umzubenennen. Dieser Beschluss ist seit Sonntagabend Makulatur. Mit einer Mehrheit von 73,7 Prozent sprachen sich die Bad Dürkheimerinnen und Bad Dürkheimer bei dem Bürgerentscheid für die Beibehaltung der Namen aus, die Wahlbeteiligung lag bei 38 Prozent.
Ernsthaft überrascht vom Ausgang war am Montag danach niemand – höchstens von der Deutlichkeit des Votums. An dem demokratischen Verfahren gebe es nichts zu rütteln, sagt beispielsweise CDU-Fraktionschef Markus Wolf. Deshalb wolle er, was jetzt zusätzliche Schilder betreffe, „keine Umbenennung durch die Hintertür“. „Wir nehmen das Ergebnis zur Kenntnis und müssen es akzeptieren, das gehört zum demokratischen Prozess“, erklärt der SPD-Fraktionsvorsitzende Ralf Lang. Im Stadtrat sei man sich angesichts der Faktenlage nahezu einig gewesen, die drei Straßen umzubenennen. „Wenn die Menschen in unserer Stadt das anders sehen, dann müssen wir damit umgehen“, ergänzt Lang.
Ob die Fraktionssprecher befürchten, dass der Ruf der Stadt durch das Ergebnis der Bürgerbefragung Schaden nimmt und was die designierte Bürgermeisterin Natalie Bauernschmitt sagt, lesen Sie in unserem ausführlichen Artikel.