Ellerstadt „Ortsgeschichte“: Arbeitsstunden auf dem Friedhof

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Keine Stammtische, dafür viele Videokonferenzen. Der Vorsitzende des Vereins „Ortsgeschichte Ellerstadt“, Michael Wiel, hat das vergangene Jahr für die Mitglieder Revue passieren lassen. Pandemiebedingt per Rundschreiben.

An den 80. Jahrestag der Deportation pfälzischer Juden nach Gurs erinnerte Martin Schwarzweller im Oktober 2020. Um den Opfern des Nationalsozialismus im Dorf zu gedenken, will die Ortsgemeinde einen Arbeitskreis gründen. Der Verein „Ortsgeschichte“ hat sein Interesse an der Mitarbeit signalisiert.

Auf dem alten Friedhofsteil haben Vereinsmitglieder 2020 rund 600 Arbeitsstunden erbracht. Viele der Gräber wurden mit ökologisch sinnvollen Pflanzen neu gestaltet. Die restlichen Arbeiten sollen noch in Kleingruppen erledigt werden. Parallel dazu kartographierten Günter Lauer und Wiel die alten Gräber.

Angeschafft hat der Verein im vorigen Jahr ein Gerät zur Digitalisierung alter Filme, zu dem die Gemeinde einen Zuschuss gab. Von einem Privatmann hat der Verein rund 100 DVDs mit Aufnahmen der letzten 20 Jahre erhalten. Sie werden noch gesichtet, und ihre Bedeutung für Ellerstadt wird geprüft.

Als zeitaufwendig stellten sich die Recherchen über das Leben des 1979 verstorbenen ehemaligen Ellerstadters Jean Merlin heraus, bei dessen Beerdigung eine hochrangige französische Abordnung ehemaliger Resistance-Mitglieder in Ellerstadt war.

Auch 2020 verkaufte der Verein erfolgreich seinen Kalender. Unter der Leitung von Kassenwart Ralph Krückel entsteht derzeit eine Internetseite des Vereins.

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