Bad Dürkheim Mehrgenerationenhaus: Lebensmittel-Nothilfe angelaufen

Menschen, die durch die Krise in Not geraten sind, können über das MGH Gutscheine beziehen.
Menschen, die durch die Krise in Not geraten sind, können über das MGH Gutscheine beziehen.

Sich ganz langsam wieder an einen geregelten Betrieb herantasten: Das gilt auch für das Mehrgenerationenhaus in der Trift, in dem seit vergangener Woche wieder Mittagstisch angeboten wird. Ansonsten ist die Cafeteria aber weiter geschlossen. Angelaufen ist die Ausgabe von Lebensmittelgutscheinen für Menschen, die durch die Krise in Not geraten sind.

Sich ganz langsam wieder an einen geregelten Betrieb herantasten: Das gilt auch für das Mehrgenerationenhaus in der Trift, in dem seit vergangener Woche wieder Mittagstisch angeboten wird. Ansonsten ist die Caféteria aber weiter geschlossen. Angelaufen ist die Ausgabe von Lebensmittelgutscheinen für Menschen, die durch die Krise in Not geraten sind. Etwa 40 bis 50 Menschen haben bislang Gutscheine der „Lebensmittel Nothilfe Bad Dürkheim“ bekommen, berichtet Sozialdezernentin Judith Hagen (Grüne). Diese können derzeit beim Edeka-Markt in der Innenstadt eingelöst werden. Dieser gewährt den Initiatoren der Aktion Rabatt beim Gutscheinkauf. Gespräche mit einem weiteren Markt laufen. Ende April waren zum Auftakt der gemeinsamen Initiative von Stadt, Mehrgenerationenhaus (MGH) und Verein für Familienförderung 10.000 Flyer im gesamten Stadtgebiet verteilt worden. „Was uns noch etwas fehlt, sind Menschen, die speziell durch die Krise in Not geraten sind wie beispielsweise Künstler oder Kleinselbstständige“, zieht Olaf Taly, Geschäftsführer des Vereins für Familienförderung, eine erste Zwischenbilanz. Anders als bei der Tafel haben nicht nur Menschen mit Berechtigungsschein die Möglichkeit, einen Gutschein zu bekommen. Die Bedürftigkeit wird bei einem Telefongespräch geprüft. Allerdings können nur Menschen aus Bad Dürkheim unterstützt werden. Wie Hagen versichert, werde mit Anfragen diskret umgegangen.

Hohe Spendenbereitschaft

Mit der Tafel, die die Verteilung von Lebensmitteln wieder aufgenommen hat, arbeite man gut zusammen, betont MGH-Koordinatorin Jutta Schlotthauer: „Wir versuchen, uns gegenseitig zu unterstützen, machen die Leute auf unsere Angebote aufmerksam.“ Wie Judith Hagen ergänzt, sei die Lebensmittel-Nothilfe ausschließlich für die Zeit der Corona-Krise gedacht. Allerdings werde diese in den kommenden drei Monaten wohl kaum enden.

Doch das ist nicht die einzige Aktion des MGH in Zeiten der Krise: Mitarbeiter des Hauses und Freiwillige haben etwa 1500 Behelfsmasken genäht, die an Einrichtungen und an Privatpersonen gegen Spenden abgegeben wurden. Dieses Geld bildet den Grundstock, über den die Lebensmittelgutscheine finanziert werden. Der Rest kommt über Spenden zusammen. Für die gesamten Corona-Hilfen des MGH seien bislang 18.000 Euro gespendet worden, für die Lebensmittel-Nothilfe sind es allein 7000 Euro. „Es gibt eine große Spendenbereitschaft“, sagt Olaf Taly.

„Das Mehrgenerationenhaus ist in der Krise und trotz der Schließung lebendig geblieben. Das ist dem großen Engagement und der Flexibilität der Mitarbeiter zu verdanken“, sagt Judith Hagen. Jetzt könne daran angeknüpft werden.

Telefonische Hilfe

Allerdings soll der Betrieb nicht zu schnell hochgefahren werden. „Wir wollen auf keinen Fall einen Rückschlag riskieren“, sagt Jutta Schlotthauer. Und Pfarrer Frank Biebinger von der protestantischen Kirchengemeinde, die das MGH trägt, ergänzt: „Es ist natürlich schade und eine große Einschränkung, dass viele Gruppenangebote nicht stattfinden können, weil wir ja ein Haus der Begegnung sind. Aber wir müssen an die Risikogruppen denken.“

Um dennoch Hilfestellung geben zu können, gibt es beim MGH verschiedene telefonische Angebote wie das Plausch-Telefon für Senioren (montags, mittwochs und freitags, 10 bis 14 Uhr, Telefon 06322 9109513) oder das Sorgentelefon für Familien in der Corona-Krise, das der Verein für Familienförderung anbietet. Das kostenlose Beratungsangebot für Eltern, Kinder und Jugendliche wird vom Sozialpädagogen und systemischen Berater Matthias Erstling betreut. Er ist montags von 11 bis 13 Uhr und zusätzlich nach Vereinbarung unter Telefon 06322 9477666 erreichbar.

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