Bad Dürkheim Lass Blumen sprechen

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Beigeordnete, so ließ Alt-Bürgermeister Wolfgang Quante das überraschte Wahlvolk im Januar via Amtsblatt wissen, müssen mehr können, als Blumen bei Geburtstagen überreichen. Er hat diese symbolträchtige Handlung aber gehörig unterschätzt. Denn ein Blumengebinde ist eine wichtige, Wert schätzende Geste, die zu einem entsprechenden Rahmen genauso dazugehört wie die passende Kleidung. Wenn sie fehlt, macht das Schlagzeilen. Man denke nur an die Turnschuhe, die Joschka Fischer bei seiner Vereidigung zum Umweltminister in Hessen trug. Von einem Tabubruch war 1985 gar die Rede. Jedenfalls überreichen Beigeordnete nicht nur Blumen, sie bekommen auch gerne selbst welche. Und so hätte Elke Schanzenbächer bei ihrer Vereidigung zur neuen zweiten Beigeordneten der Verbandsgemeinde Freinsheim am 26. April bestimmt auch gerne welche erhalten. Zumal sie auch keine Turnschuhe trug, sondern ein dunkles Kostüm, zu dem ein paar leuchtende Frühlingsblumen gut gepasst hätten. Der zu diesem Thema in der RHEINPFALZ am 28. April erschienene Kommentar hat sich die CDU anscheinend zu Herzen genommen. Fraktionschef Dietmar Leist schickte gestern eine Mail in die Redaktion, in der er nicht nur sein Missfallen über die Meinungsäußerung der Redakteurin zum Ausdruck brachte. Nein, er hängte auch ein Foto an, das dokumentiert, dass Elke Schanzenbächer sehr wohl noch einen Blumenstrauß von ihrer Fraktion bekommen hat. Wenn auch erst diese Woche. Das war zwar nicht der passende Rahmen einer VG-Ratssitzung, sondern eine interne CDU-Zusammenkunft, aber immerhin. In Stilfragen will sich zumindest die CDU nicht lumpen lassen. Und wir wollen dies unseren Lesern nicht vorenthalten. Wer weiß: Vielleicht wird Schanzenbächer von anderen wichtigen Personen des VG-Rates noch weitere Sträuße erhalten. Wir werden es dokumentieren.

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