Bad Dürkheim Kreis und quer: Jubiläums-Wurstmarkt: Rund 645.000 Besucher

Mit einem farbenprächtigen Feuerwerk, das diesmal auch ohne Musik für Szenenapplaus sorgte, klang am Montagabend der Dürkheimer Wurstmarkt aus. Insgesamt kamen zum 600. Jubiläum (1417 bis 2017) an den neun offiziellen Festtagen 645.000 Besucher. Diese Zahl gab Marktmeister Roland Poh, der in dieser Funktion nach 25 Jahren letztmals für das weltgrößte Weinfest verantwortlich zeichnete, nach dem Feuerwerk vom Michelsberg auf Anfrage der RHEINPFALZ bekannt. Ein fulminanter Schlussabend bescherte dem Fest noch einmal eine deutliche Steigerung. Gut 16 Minuten lang zeigte der mehrfache Pyroweltmeister Helmut Reuter seine diesmal wirklich „Bunten Erinnerungen“. Die Besucherzahl sah Poh als „guten Durchschnitt“ an. Näher an die Rekordmarke von 685.000 Gästen heranzukommen, vereitelte die durchwachsene und abends doch schon herbstliche Witterung. Aus Sicht der Polizei war der Wurstmarkt 2017 insgesamt unauffällig, wenn man die Auswüchse an Aggressivität, meist unter Alkohol, ins Verhältnis zum Besucheraufkommen setzt. Sie verzeichnete bis Montagnachmittag 114 Strafanzeigen, die Hälfte davon wegen Körperverletzung. Die Stadt Bad Dürkheim feierte das Jubiläum zum Abschluss unter anderem mit 1500 Gratisgeschenken ans Publikum, das von 14.17 bis 20.17 Uhr zu jeder Stunde abwechselnd mit 100 Wuma-Orden, 200 Karussellfahrten, 300 Schoppen, 400 Würsten und 500 Dubbegläsern mit Jubiläumslogo beglückt wurde. „Dürkheim, wir haben ein Problem“, diesen Funkspruch hätte das Team von Apollo 13 vom Wurstmarkt aus absetzen können. Denn wegen eines fehlerhaften Steuerungsmoduls war das Großfahrgeschäft das ganze Wochenende lahm gelegt (wir berichteten). Erst gestern Abend zum Finale drehte sich das 55 Meter hohe Karussell wieder. Den genauen Umsatzverlust mochte Besitzer Dieter Küchenmeister nicht beziffern. Sehr zufrieden sei man aber mit dem Verlauf des Vormarktes gewesen. „Eine Versicherung gegen einen solchen Schaden wäre unbezahlbar. Das ist eben Unternehmensrisiko“, meinte Küchenmeister. Erschwert worden sei eine Reparatur dadurch, dass das Karussell in Italien gefertigt worden sei. Da es erst zwei Jahre alt ist, sei es schwierig, an Ersatzteile in der Nähe heranzukommen. Gestern Morgen sei es jedoch gelungen, ein neues Steuerungsmodul aus Wuppertal zu beziehen. Ab etwa 19 Uhr drehte sich Apollo wieder.

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