Bad Dürkheim Kommentar: Neues Feuer

Hoppla – da haben wir ja quasi über Nacht eine ganz neue, eine richtig interessante Situation! Einen Tag, bevor die CDU heute mit Gerd Ester den bisher vermeintlich einzigen ernsthaften Bewerber und damit Top-Favoriten auf das künftige Bürgermeisteramt in Bad Dürkheim küren will, zaubert die SPD doch noch einen Gegenkandidaten aus dem Hut. Einen, der eigentlich schon abgesagt hatte (wir berichteten am 19. Dezember). Christoph Gloggers Gründe klangen damals plausibel und ehrlich – aber ebenso nachvollziehbar erläutert er jetzt seine Beweggründe für die doch überraschende Kehrtwende. „Verbrannt“ ist er dadurch keineswegs – und in die Wahl kommt plötzlich Feuer. Der mutmaßliche Selbstläufer für Gerd Ester und die CDU wird das Rennen um das höchste Amt der Stadt jedenfalls nicht mehr. Glogger hat mit Mitte 40 starke Referenzen vorzuweisen, ist bestens vernetzt, auch in und für Bad Dürkheim bereits aktiv. Jetzt ist man gespannt auf seine politischen Ziele – hier kann, ja, muss Gerd Ester heute Abend vorlegen. Keine Frage: Er hat mehr zu verlieren als sein Mitbewerber. Für den 53-Jährigen ist Glogger ein echter Herausforderer, für die CDU eine Herausforderung – und für die Dürkheimer SPD der größte Coup, seit sie in der Opposition ist. Sie hat „geliefert“, was sie versprochen hat – und nicht nur einen Alibi-Kandidaten. Das ist schon jetzt das Beste für die politische Kultur dieser Stadt: Anders als bei Wolfgang Lutz’ eintöniger Wiederwahl vor acht Jahren steht Bad Dürkheim bei der Bestimmung seines künftigen Bürgermeisters diesmal wieder vor einer echten Wahl.

Ihre News direkt zur Hand
Greifen Sie auf all unsere Artikel direkt über unsere neue App zu.
Via WhatsApp aktuell bleiben
x