Bad Dürkheim: Kein Sicherheitsabstand möglich: Tafel hat geschlossen

Kein Sicherheitsabstand möglich: die Tafel in der Gaustraße hat geschlossen.
Kein Sicherheitsabstand möglich: die Tafel in der Gaustraße hat geschlossen.

Menschen, die sich bislang Lebensmittel von der Dürkheimer Tafel geholt haben, stehen wegen der Corona-Krise vor verschlossenen Türen. Die Einrichtung in der Gaustraße ist erst einmal geschlossen. Wann macht die Einrichtung wieder auf?„Die Situation ist natürlich für uns total unbefriedigend, aber klar: Die Gesundheit geht eben vor“, sagt Werner Grill, der Vorsitzende der Tafel. Diese gibt es seit 2005. Sie hat normalerweise zweimal wöchentlich geöffnet. Bedürftige können nach Vereinbarung dienstags oder freitags kommen und erhalten gegen eine Spende Lebensmittel. „Zirka 400 bis 450 Kinder und Erwachsene kommen zu uns. Nicht alle jeden Tag, aber diese Anzahl von Personen ist bei uns eingetragen“, sagt Grill. Doch das Coronavirus hat alles verändert.

Lebensmittelspenden gingen zurück

„Die Lebensmittelspenden der Geschäfte sind in den vergangenen Wochen immer weniger geworden. Doch das war nicht der Hauptgrund für die Schließung der Tafel“, erzählt der Vorsitzende. „Wir haben zahlreiche Mitarbeiter, die 60 plus sind. Wir haben einfach nicht die Räumlichkeiten, dass wir den geforderten Sicherheitsabstand zwischen den Kunden und den Helfern gewissenhaft einhalten können. Bei anderen Tafeln geht das, aber bei uns nicht.“

Deshalb haben Grill und seine Leute zähneknirschend ihre Einrichtung geschlossen. Kurzzeitig sei überlegt worden, vielleicht einen Lieferservice einzurichten. „Doch da wäre ja auch ein Kontakt da gewesen. Ich will mir nicht den Vorwurf machen, dass wir eine Ansteckung ermöglicht haben. Deshalb eben diese Entscheidung“, erklärt Grill.

„Wir beobachten die Entwicklung“

Wann die Tafel wieder aufmachen kann, ist offen. „Wir beobachten die Entwicklung ganz genau. Momentan sehe ich aber noch keinen Ansatz, um einen Wiedereröffnungszeitpunkt zu nennen. Ich befürchte, dass alles auch etwas länger gehen wird“, sagt Grill. Die Lebensmittellieferungen der Geschäfte liegen derzeit auf Eis.

Resonanz von den Kunden hat Grill derzeit noch keine. Ein bisschen hört es sich an, als ob er um Verständnis wirbt, wenn er sagt: „Als Tafel ist es unsere Aufgabe, Essen, das weggeworfen soll, an bedürftige Menschen abzugeben und zu verteilen. Aber wir sind keine Sozialstation.“

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