Bad Dürkheim Kehrtwende verzögert SPD-Kandidatenkür

Der überraschende Entschluss von Christoph Glogger, sich als Bürgermeister in Bad Dürkheim zu bewerben, hat die Pläne des SPD-Unterbezirks (UB) Bad Dürkheim/Neustadt für die Landtagswahl im nächsten Jahr durcheinandergebracht (wir berichteten). Denn bisher galt der Unterbezirksvorsitzende als erster Anwärter auf das Direktmandat im Wahlkreis Bad Dürkheim.

Noch vor einem Monat schien Gloggers Weg in den Landtag geradlinig vorgezeichnet. Als B-Kandidat des Abgeordneten Manfred Geis, der im Dezember 65 Jahre alt geworden ist, durfte der 45-jährige Dackenheimer damit rechnen, dass Geis seinen Stuhl im Landtag vorzeitig räumt: um seinem Nachrücker und möglichen Nachfolger Zeit zur Einarbeitung zu geben, ehe der sich im nächsten Jahr dem Wähler stellt (siehe Bericht vom 20. Januar 2014 auf der Seite „Südwestdeutsche Zeitung“). Als Christoph Glogger Mitte November in den Landesvorstand der Sozialdemokraten gewählt wurde, wertete er dies nicht nur als „wichtig für die Region“, sondern sah das Votum auch persönlich als „ein gutes Zeichen in Richtung Landtagswahl“ an. Deshalb hatte Glogger seinen Genossen in Bad Dürkheim vor einem Monat auch noch einen Korb gegeben, als sie ihn auf eine mögliche Bürgermeisterkandidatur ansprachen. Manchmal aber kommt es eben anders: Die Meldung in der Dürkheimer Ausgabe über Gloggers Absage Mitte Dezember brachte – wie bereits berichtet – den Stein ins Rollen. Sozialdemokrat Glogger vollzog eine Kehrtwende und kündigte an, nun doch für die Nachfolge von Wolfgang Lutz kandidieren zu wollen (wir berichteten am 12. Januar). Die Kandidatur, die vom UB-Vorstand und den Dürkheimer Sozialdemokraten ausdrücklich gestützt wird, hat für den Unterbezirk aber einiges verändert. Denn ursprünglich wollte die SPD ihren Direktkandidaten für den Wahlkreis Bad Dürkheim schon im März küren. Weil die Bürgermeisterwahl in Bad Dürkheim aber erst am 28. Juni stattfindet, werde die Wahlkreisversammlung auf September verschoben, sagte Manfred Geis auf Anfrage. Wer dann für die SPD im Wahlkreis Bad Dürkheim den Hut in den Ring werfen wird, ist derzeit noch offen. Wird Christoph Glogger Dürkheimer Bürgermeister, darf er nach geltendem Recht nicht in den Landtag einziehen. Und wenn er nicht Bürgermeister werden sollte, könnte die neue Entwicklung neue Interessenten auf den Plan rufen. Für Manfred Geis bedeutet dies auf jeden Fall, dass er angesichts der aktuellen Entwicklung in Bad Dürkheim sein Mandat im rheinland-pfälzischen Landtag bis zum Ende der Legislaturperiode ausüben werde, sagte er. Und als Dürkheimer SPD-Vorsitzender werde er Glogger unterstützen. Denn die SPD könne sich für die Kreisstadt „keinen besseren Kandidaten“ wünschen. Übrigens: Im Oktober will die Pfalz-SPD ihre Liste erstellen, die richtungsweisend ist für die Platzierung auf der Landesliste, die der Landesparteitag im November verabschiedet. (Archivfotos: Franck)

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