Bad Dürkheim Kampfkraft und Willensstärke genügen bisher

Freinsheim. Die HSG Eckbachtal hat als Tabellenführer der Handball-Pfalzliga Weihnachten gefeiert und damit die Erwartungen des neuen Trainers Hans-Jürgen Schuler übertroffen.

Rückblende: Nach dem Abstieg aus der Oberliga zeigte sich Hans-Jürgen Schuler vor dem ersten Spieltag zurückhaltend in der Formulierung seiner Ziele für die Pfalzliga. Oben mitspielen wolle man schon, aber nicht unbedingt Meister werden. Das sei nicht vorrangig. Vielmehr solle sich die Mannschaft finden, um dann vielleicht später auftrumpfen zu können.

Jetzt hat ihn die Realität eingeholt. Eckbachtal hat als Tabellenführer überwintert. Meisterschaft und Aufstieg sind urplötzlich doch ein Thema. Zwangsläufig sozusagen. Was der HSG-Coach vor Rundenbeginn nicht wissen konnte, war die tatsächliche Stärke der Ligakonkurrenten und das handballerische Niveau der Pfalzliga. Dass beides bei objektiver Betrachtung mehr als dürftig ist, erkennt man an Thaleischweiler, das sich als Aufsteiger auf Platz sechs der Tabelle wiederfindet - mit einem negativen Punkteverhältnis. Das spricht Bände und relativiert den Kampf an der Tabellenspitze, den sich die Spielgemeinschaft mit den punktgleichen Friesenheimern liefert. Die Pfalzliga ist zu schwach, um oberligataugliche Mannschaften hervorzubringen.

Ungeachtet dessen muss sich Eckbachtal den Gegebenheiten stellen. Noch lebt die Mannschaft von ihrer Kampfkraft und Willensstärke. Dabei vernachlässigt sie das spielerische Moment. Noch werden die Angriffe meist durch die Mitte vorgetragen. Noch sind die Außen Positionsspieler und zu wenig entscheidende Mitgestalter. Die Liste ist lang, die Hans-Jürgen Schuler abarbeiten muss. Und dennoch steht sein Team an der Tabellenspitze. Zu verdanken ist dies auch den jungen Eckbachtaler Kräften, die sich gut eingebracht haben und deren Zeit noch kommt. Jan Bußer, Sven Dopp, Philipp Neuber, Nikolas Christ oder Hagen Gutland haben das Zeug zu mehr. Peter Baumann, Michael Betz, Maximilian Schreiber, Christian Schmidhuber und Tobias Häußelmann sind gesetzt. Der Rest des derzeit zur Verfügung stehenden Kaders steht von Spiel zu Spiel auf dem Prüfstand.

Die HSG Eckbachtal hat in der Hinrunde mehr erreicht als zu erwarten war. Dass sie über keine eigene Halle verfügt, die Mannschaft kein Publikumsmagnet ist und die finanziellen Mittel knapp sind, damit hat man am Eckbach leben gelernt. Und so sollte es niemanden verwundern, wenn Eckbachtal am Saisonende als Pfalzmeister die Ziellinie durchquert. Ob man es ihr allerdings wünschen sollte, steht auf einem anderen Blatt. Hans-Jürgen Schuler und seine Spieler stehen vor einer in jeder Hinsicht spannenden Rückrunde. (ait)

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