Bad Dürkheim Jubeljahr für Bluesfans

Die wahrscheinlich längste Geburtstagsparty in Bad Dürkheim geht weiter. Die Blueskneipe „Krähenhöhle“ ist nämlich dreißig geworden und feiert sich selbst mit vielen tollen, über das ganze Jahr verteilten, Konzerten. Das nächste steht schon am kommenden Samstag, 12. April, an.

Zu Gast ist dann mit dem Amerikaner Tom Shaka, ein für „Krähen“-Stammkunden alter Bekannter. Shaka, der italienische Wurzeln hat (sein Name ist die Abwandlung von Sciacca) lebt schon lange in Hamburg. Von seinen Fans wird er gerne als Meister des Solo-Blues angesehen, weshalb sie ihm den Spitznamen „Bluesmaster“ verpasst haben. Bei seinen Auftritten spielt er Gitarre, Ukulele, Mandoline und Harmonika. Das Schlagzeug ersetzen rhythmischen „Footstomps“. Auch stimmlich weiß Shaka seine Musik, Blues mit Jazz-, Gospel- und Rock’n’Roll-Einflüssen, gekonnt in Szene zu setzen. Sein Auftritt beginnt um 21 Uhr. Beim Auftritt der Steve Scondo Band, die am 29. Mai (Christi Himmelfahrt) morgens um 11.30 Uhr beim Dürkheimer Stadtfest traditionell zum Bluesrock-Frühschoppen bittet, ist der Eintritt frei. Scondo und seine Gruppe stammen aus dem hessischen Hanau und sind berühmt für ihre schwungvollen, mit viel Spaß und Humor gewürzten Auftritte. Der leider viel zu früh verstorbene Colosseum- und Hamburg Blues Band-Saxofonist Dick Heckstall-Smith hat Frontmann Steve einmal dafür gelobt die „schwärzeste weiße Bluesstimme seit Alexis Corner“ zu haben. Die setzt der Sänger und Gitarrist unter anderem dafür ein um Bluessongs wie „Steamy Windows“ von Tony Joe White, Mitsingnummern wie „Rockin’ All Over The World“ von John Fogerty, oder sogar bekannte Klezmer-Stücke wie „Bei mir biste scheen“ zu Gehör zu bringen. Eine der von Krähenhöhlen-Wirt und Bluesfanatiker Jürgen Schmökel am meisten bewunderte Combo gibt sich dann am 26. April die Ehre in Bad Dürkheim Station zu machen: Fast Eddy’s Blue Band. Im Mittelpunkt dieser Gruppe steht der heute in Stuttgart lebende Engländer Eddy Wilkinson, auch bekannt als „The Voice of London“. Stimmlich nimmt er es mit Größen wie Joe Cocker auf, mit dem er oft und gerne verglichen wird. Das Repertoire der Blue Band setzt sich vorwiegend aus Eigenkompositionen zusammen, die von Blues, Rock und Soul beeinflusst sind. Zu einem echten Höhepunkt im Veranstaltungskalender der Krähenhöhle dürfte das Konzert von Kai Strauss & The Electric Blues Allstars am Samstag, 10. Mai werden. Der aus Lengerich in Nordrhein-Westfalen stammende Sänger und Gitarrist Kai Strauss, der mit Brille und Hut optisch immer ein wenig an Elvis Costello erinnert, und der fünfzehn Jahre lang mit der bekannten Band Memo Gonzales & The Bluescasters als deren Gitarrist unterwegs war, hat vor kurzem sein Album „Electric Blues“ unter Teilnahme bedeutender internationaler Gastmusiker, den Electric Blues Allstars, auf den Markt gebracht, und damit für frischen Wind in der Szene gesorgt. Strauss stellt die Scheibe, die viel Kritikerlob einheimsen konnte, in Bad Dürkheim vor. Man darf gespannt sein, wer von seinen Blues Allstars alles mit von der Partie sein wird. Robert Josef Mischo ist am Donnerstag, 5. Juni, live auf der „Krähen“-Bühne zu erleben. Zusammen mit seiner europäischen Begleitband gibt er hier als RJ Mischo & The Backscratchers ein Konzert. Der heute in Fayetteville, Arkansas, lebende Musiker, tourt bereits seit zwanzig Jahren in unregelmäßigen Abständen durch Europa und damit auch durch Deutschland. Er gilt als einer der weltweit besten Harpspieler und ist bekannt für den ausgesprochen warmen Ton, den er seiner Harmonika entlockt. Er spielt dieses Instrument bereits seit über vierzig Jahren. Stilistisch ist er dem 50er-Jahre Chicago-Blues zuzuordnen. Seine Begleitband, die Backscratchers setzen sich zusammen aus den beiden Deutschen Jahn Mohr (Gitarre) und Andreas Bock (Schlagzeug) und dem finnischen Bassisten Jaska Prepula. Der Auftritt von RJ Mischo & The Backscratchers beginnt um 21.30 Uhr, alle anderen Konzerte starten, falls nicht anders angegeben, um 21 Uhr.

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