Erpolzheim Isenach: Warten auf Förderzusage

Auch der Absturz an der Obermühle ist Teil der Renaturierungsmaßnahme an der Isenach in Erpolzheim.
Auch der Absturz an der Obermühle ist Teil der Renaturierungsmaßnahme an der Isenach in Erpolzheim.

Die geplante Renaturierung der Isenach im Ortsbereich wird sich wohl verzögern. Wie Sabine Dell vom Freinsheimer Bauamt dem Verbandsgemeinderat mitteilte, können die Ingenieurleistungen, die für die Planung der Arbeiten erforderlich sind, erst ausgeschrieben werden, wenn die Landesförderung des Projekts gesichert sei.

Als Folge der Hochwasserschutzmaßnahmen im Bruch läuft durch das Bachbett der Isenach in Erpolzheim nun deutlich weniger Wasser. Da der niedrige Wasserstand zu Problemen an den Stützmauern des Bachbettes führt und im Sommer Geruchsbelästigungen entstehen, soll das Bachbett renaturiert und dabei schmäler werden. Eine sogenannte Machbarkeitsstudie für dieses Vorhaben hat das Büro Björnsen Beratende Ingenieure erstellt.

Wie Ingenieur Michael Probst erläuterte, soll die Isenach in der gesamten Ortslage renaturiert werden. Außerdem ist vorgesehen, den Absturz an der Obermühle, die auch Rittermühle genannt wird, umzugestalten. Denn an diesem Absturz sammelt sich derzeit Unrat. Probst war zwar der Ansicht, dass dies sogar vorteilhaft sei, weil so der Unrat an einer Stelle aus dem Bach gefischt werden könne. In den politischen Gremien, in denen Probst die Machbarkeitsstudie bereits vorgestellt hatte, war man sich jedoch einig, dass der Absturz umgestaltet werden soll. Nicht nur wegen des Unrats, sondern auch, weil sich das Wasser hier staue. In der Sitzung des Verbandsgemeinderats verwies SPD-Fraktionsvorsitzende Susanne Fliescher darauf, dass etwa einmal pro Woche der Unrat von einem Mitarbeiter des Bauhofs entfernt werden müsse.

Wie in Weisenheim?

Thomas Scherner (FDP) sieht die geplante Verschmälerung des Bachbetts kritisch. Er erinnerte daran, dass nach einer Bachrenaturierung in Weisenheim am Sand nun bei starkem Regen das Bachbett nicht ausreiche und es zu Überschwemmungen komme. Die Situation in Erpolzheim sei nicht mit Weisenheim am Sand vergleichbar, sagte Verbandsbürgermeister Jürgen Oberholz (FWG). Bei Bedarf könne man die Wassermenge, die vor Erpolzheim ins Bruch geleitet werde, erhöhen, so dass nicht zu viel Wasser durch den Ort fließe. In Erpolzheim sei die Renaturierung gewollt, da vor allem im Sommer wegen des niedrigen Wasserstands die Geruchsbelästigung eine starke Beeinträchtigung sei.

Der Erpolzheimer Friedrich Rohlfing (FWG) ergänzte, dass ein Teil der Stützmauern des Bachs auf Eichenholz liege. Dieses Holz habe immer im Wasser gestanden, das sei bei niedrigem Wasserstand jetzt nicht mehr der Fall, was zu Schäden an dem Holz und den Mauern führe.

Wie es mit Zuschüssen aussieht

Die Verbandsgemeinde müsse die Kosten für die Renaturierung zahlen, da sie für Gewässer dritter Ordnung wie die Isenach zuständig sei, so Oberholz. Bei den Baukosten gehe man von etwa einer Million Euro aus, dazu kämen Kosten von etwa 125.000 Euro für Ingenieurleistungen, die Machbarkeitsstudie habe 20.000 Euro gekostet. Die Verwaltung gehe davon aus, dass die Kosten in Höhe von 90 Prozent durch einen Zuschuss der Aktion bau plus des Landes abgedeckt werden.

Aufgrund von Landesvorgaben dürften die Ingenieurleistungen erst vergeben werden, wenn der Zuschuss aus der Aktion Blau-plus bewilligt und ein vorzeitiger Baubeginn genehmigt ist, so Dell. Nach ihren Angaben soll der Zuschuss im Juni beantragt werden. Probst geht davon aus, dass es mindestens zweieinhalb Jahre dauern wird, bis die Arbeiten in Erpolzheim in Angriff genommen werden können.

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