Kallstadt Herzensprojekte trotz Pandemie umgesetzt

Feiern in diesem Jahr 25-jähriges Bestehen: Die Kallstadter Brulljesmacher sorgen als Landjugend unter anderem für gute Laune be
Feiern in diesem Jahr 25-jähriges Bestehen: Die Kallstadter Brulljesmacher sorgen als Landjugend unter anderem für gute Laune beim Schlepper-Pulling.

Mit einer bebilderten Präsentation hat der Kallstadter Bürgermeister Thomas Jaworek (CDU) beim Neujahrsempfang der Gemeinde am Freitagabend in der Turnhalle daran erinnert, was in den vergangenen drei Jahren im Ort geschehen ist. Die Kallstadter scheinen ihren Neujahrsempfang vermisst zu haben, jedenfalls kamen etliche der 1224 Bürger.

Trotz Restriktionen durch die Pandemie sei in Kallstadt viel geschehen, von dem vieles fortgesetzt werde, sagte der Bürgermeister. Jaworek erinnerte an die Dorfmoderation, die zu einem Dorfentwicklungsplan geführt hatte. Der enthalte 29 Maßnahmen – „das sind eine ganze Menge an Ideen, an deren Umsetzung wir in den nächsten Jahren arbeiten können“.

Als Ideen, die bereits realisiert sind, nannte Jaworek einen Bewegungsparcours, Veranstaltungen zum Thema Nachhaltigkeit und Treffen zum Mittagstisch. Eine weitere dieser Ideen sei die Umgestaltung des Sportplatzes, „ein Herzensprojekt für das Dorf“, das demnächst abgeschlossen sein soll.

An dem SDG-Projekt für eine Nachhaltigkeitsstrategie hätten sich trotz der Pandemie etwa 90 Kallstadter beteiligt, erinnerte Jaworek. Auch zur Umsetzung der Nachhaltigkeitsstrategie tue sich einiges, wie Dorfflohmarkt und Büchertauschschrank, doch müsse die Umsetzung „noch intensiver vorangebracht“ werden.

Wetterstationen in den Weinbergen

Ebenfalls ein Beitrag zur Nachhaltigkeit sei das 2019 gestartete Projekt durch Wetterstationen und Sensoren in den Weinbergen den Weg der Kallstadter Winzer zu einem nachhaltigen Weinbau zu unterstützen. Dank genauer Wetterprognosen könne der Pflanzenschutz reduziert werden.

Ein „Altprojekt“ solle abgeschlossen werden, kündigte Jaworek an. Zwar ist die Erneuerung der Freinsheimer Straße schon seit einigen Jahren beendet, doch erst in diesem Jahr sollen die Anlieger die Bescheide für die Erschließungsbeiträge sowie Ausbaubescheide für ein Seitenstück der Freinsheimer Straße bekommen. Gedauert hat das so lange, weil ein Teil der Straße bisher über Privatgelände verlief und nicht alle Besitzer ihre Grundstücke verkaufen wollten. Zuletzt hätten noch fünf Quadratmeter gefehlt, die im vergangen Jahr enteignet worden, berichtete Jaworek.

Noch nicht beendet seien der Ausbau und die erforderlichen Grundstücksankäufe in der Hebengasse. Dies sei die letzte Straßenerneuerung, bei der sich ausschließlich die Anlieger mit Beiträgen an den Kosten beteiligen müssen, denn ab 2024 sind in Rheinland-Pfalz nur noch wiederkehrende Ausbaubeiträge zulässig.

Nicht ohne Stolz verwies Jaworek darauf, dass die Gemeinde zur Finanzierung der Investitionen seit 2014 keine Kredite mehr aufnehmen musste und dass die Höhe der Kredite zur Finanzierung der laufenden Ausgaben gering sei. Geplant für 2023 seien außerdem die Aufstellung eines Bebauungsplans Neugasse-Ost, die Fortführung des umstrittenen Bebauungsplan-Verfahrens Steinacker und die weitere Verlegung von Glasfaserkabeln. Bei letzterem habe die Gemeinde keinen Einfluss auf den zeitlichen Ablauf.

Die Kallstadter Weinprinzessin Monika Henninger freute sich, dass in das Leben wieder „ein Stück Normalität eingekehrt ist“, sie blickte auf die Veranstaltungen in ihrer bisherigen Amtszeit zurück und überreichte den Erlös einer Weinprobe bei der Saumagenkerwe für die Sanierung des Kallstadter Kirchturms.

Neben den sonstigen Festen stehe in diesem Jahr in Kallstadt auch ein Jubiläum an. Die Brulljesmacher, die Kallstadter Landjugend, können ihr 25. Jubiläum feiern, so Jaworek.

Beifall bekam Verbandsbürgermeister Jürgen Oberholz (FWG), als er sagte, dass er den Kallstadter Neujahrsempfang einem anderen Termin vorgezogen habe. Er sei froh, dass alle Kallstadter Gastronomiebetriebe die Restriktionen der Pandemie überstanden haben und stolz darauf, dass die Feuerwehr zwei junge Leiter habe, so Oberholz. Je zwei Lieder trugen der Männergesangverein Kallstadt und der protestantische Kirchenchor vor.

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