Bad Dürkheim Grünes Licht für Benefizlauf an der Saline

Mit 38 Läufern sammelte der Fachbereich Migration und Integration der Dürkheimer Außenstelle des Neustadter Caritas-Zentrums am
Mit 38 Läufern sammelte der Fachbereich Migration und Integration der Dürkheimer Außenstelle des Neustadter Caritas-Zentrums am Dienstag Spenden-Kilometer für die Flutopfer.

Grünes Licht für den Abschlusstag beim Benefizlauf 2021 am Samstag: Die Kreisverwaltung hat dem Hygienekonzept der Organisatoren ihre Zustimmung erteilt, damit ist auch wieder ein gemeinschaftlicher Präsenzlauf möglich – natürlich in gebührendem Abstand zueinander. Und nach der aktuellen Regel 2-G-plus.

Angesprochen sind alle, die die allgemein schöne Stimmung bei den vorherigen Benefizläufen seit 2015 im Vorjahr vermisst haben – egal, ob sie bereits im Vorfeld gelaufen sind und jetzt noch einmal das Gemeinschaftserlebnis genießen wollen oder ob sie speziell auf diesen Abschlusslauf gewartet haben. Wie berichtet, hatte sich der Orgakreis aus Lebenshilfe, Mehrgenerationenhaus, Krankenhaus und RHEINPFALZ nach dem rein virtuellen Lauf im Vorjahr nun im zweiten Coronajahr eine neue Variante einfallen lassen. Bereits seit Monatsanfang konnte man wie 2020 ganz individuell allein oder zu mehreren seine Runden zur selbstgewählten Zeit drehen. Zum runden Abschluss sollte es diesmal zusätzlich auch wieder einen Präsenzlauf geben. Voraussetzung war ein stimmiges Hygienekonzept, das die diesbezüglich erfahrenen Mitglieder im Orgateam, Lebenshilfe-Werkstattleiter Paul Friedek und MGH-Leiterin Jutta Schlotthauer, gemäß der aktuellen Covid-19-Landesverordnung ausgearbeitet haben.

Der erste vierstellige Spendenbetrag ist bereits avisiert. Der Fachbereich Migration und Integration des Caritas-Zentrums Neustadt/Außenstelle Bad Dürkheim steuert ebenfalls eine vierstellige Summe bei: 38 Teilnehmer erliefen am Dienstag rund 1500 Euro – auch mithilfe von Sponsoren wie dem Achat-Hotel. Auch der Dürkheimer Laufclub war mit rund 40 Leuten aktiv, gesponsert wie immer vom Zweiten LC-Vorsitzenden Sven Stiegler. Der Einkaufsmarktinhaber unterstützt erneut den eigentlichen Lauftag. Weil Corona geschuldet frisches Obst und Wasser diesmal während des Laufens nicht gereicht werden können, gibt’s wenigstens hinterher ein Fläschchen Wasser gegen den Durst (so lange der Vorrat reicht). Und noch ein besonderes Schmankerl obendrauf: Rolf Kley, im Kreishaus Orgachef des Marathons Deutsche Weinstraße, stiftet 300 Flaschen Wein, die wegen des ausgefallenen Rennens im vergangenen Jahr noch im Keller liegen. Wasser und Wein erhält man jeweils gegen Vorzeigen der Startnummer – „schöne Geste“, freuen sich die Veranstalter.

Geld für Begegnungscafé

Gefreut haben sich wiederum Marion Surrey und Stefan Möller über die Ankündigung aus Bad Dürkheim, dass der gesamte Erlös des Salinenlaufs an beschädigte Einrichtungen im Flutkatastrophengebiet an der Ahr gehen soll, und zwar jeweils ein Schwesterhaus der Mitausrichter. Bedacht werden das Mehrgenerationenhaus in Ahrweiler, dessen Leiterin Surrey ist, und die Lebenshilfe in Ahrweiler, wo Möller als Geschäftsführer fungiert. Im Sinziger Lebenshilfehaus ertranken in der Grauensnacht vor zehn Wochen zwölf Bewohner, eine der größten Tragödien dieser Flut. Zwei Gebäude dort sowie ein drittes andernorts sind unbenutzbar, die Erdgeschosse komplett entkernt. Schäfer schätzt die Schadenssumme grob auf mindestens vier bis fünf Millionen Euro.

Die 25 Hausbewohner von Sinzig, die gerettet werden konnten, sind in anderen Häusern oder auch zu Hause untergebracht, zudem wurden zwei Etagen in einem leerstehenden Caritas-Gebäude in Mendig sowie ein Hotel in Rolandseck angemietet. Hie wie da müssen als erstes Brandschutzmaßnahmen behindertengerecht angepasst oder auch Küchen und Aufenthaltsräume eingerichtet werden – dafür kann sich Schäfer eine kurzfristige Verwendung der Spenden aus der Pfalz vorstellen.

Mitarbeiter haben Hab und Gut verloren

Ein konkretes Schadensmaß am kommunalen MGH-Gebäude in Ahrweiler konnte Marion Surrey noch nicht nennen, es dürfte aber länger dauern, alles wieder herzustellen oder neu anzuschaffen: „Keller und Erdgeschoss wurden komplett geflutet.“ Im EG haben sechs Gruppen des städtischen Kindergartens ihr Domizil verloren, die jetzt auf mehrere Ausweichquartiere verteilt sind. Im Keller sei alles zerstört, was man erst dorthin geräumt hatte, als der Betrieb im Haus wegen Corona habe eingeschränkt werden müssen: Technik, Geräte, Lebensmittel, Mobiliar, Spielzeug, ebenso der Aufzug und die Heizung. Von den persönlichen Verlusten ganz zu schweigen. „Viele unserer Mitarbeiter und Besucher haben Hab und Gut verloren, einige wurden mit dem Tod konfrontiert“, schildert die MGH-Leiterin.

Die Spende aus dem Benefizlauf wird wohl helfen, das Angebot im MGH wieder anlaufen zu lassen, als erstes das Begegnungscafé. „Gerade sind die ersten Senioren wieder da, um Karten zu spielen“, so Surrey. Spontan hat sie neue technische Ausstattung im Sinn, um wieder Vorträge anbieten zu können, aber neben ehrenamtlicher seelsorgerischer Hilfe für Betroffene sei teilweise auch professionelle Begleitung nötig. Die Start-, Spenden- und Sponsorengelder aus dem Benefizlauf 2021, die erstmals nach auswärts fließen werden, werden wohl auch dort gut angelegt sein.

Zur Sache: Die Regeln beim Präsenzlauf

Geimpfte und Genesene von Covid-19 können beim Benefizlauf am Samstag auf jeden Fall starten – sofern sie den entsprechenden Nachweis parat haben. Daneben können sich maximal 25 Nichtimmunisierte zeitgleich auf der Laufstrecke rund um den Gradierbau bewegen – Voraussetzung für sie ist ein negativer Coronatest aus den letzten 24 Stunden. Ein Lolli-Testzelt steht auf dem Wurstmarktplatz nahe der Polizeiwache.

Für alle Teilnehmer gilt, dass sie sich vor dem Lauf beim Orgateam im RHEINPFALZ-Zelt eine Startnummer abholen und das Startformular ausfüllen, damit ihre Kontaktdaten erfasst sind.

Wer sein Startformular schon vorab im Leprima-Laden mitgenommen hat, wird gebeten, es zur Anmeldung mitzubringen und nach dem Laufen vom Personal vor Ort durch die Anzahl der absolvierten Runden ergänzen zu lassen.

Weil Anmelde- und Rückgabevorgang wegen der Umstände jeweils länger dauern werden, sollten Starter entsprechend Zeit einkalkulieren. Als Kernzeit des Abschlusslaufs gelten die drei Stunden von 10 bis 13 Uhr. Wegen der strengen Hygienevorgaben sieht der kleine Helferkreis diesmal davon ab, während des Laufs Wasser auszuschenken oder frische Obststücke anzubieten – entsprechende Verpflegung für den Eigenbedarf muss jeder Teilnehmer selbst mitbringen. Gummis zur Rundenerfassung werden ebenfalls nicht ausgeteilt.

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