Bad Dürkheim Generationswechsel ist perfekt
Der Generationswechsel ist perfekt: Jochen Weisbrod (34) wird Nachfolger von Willi Simon und führt nun den Freinsheimer Verkehrsverein. Der 61-jährige Willi Simon ist wie angekündigt bei der Generalversammlung am Dienstagabend nach 15 Jahren im Amt nicht mehr als Vorsitzender angetreten.
Diese Generalversammlung im Von-Busch-Hof stand aber noch einmal ganz unter dem Eindruck des langjährigen Vorsitzenden, der seine Amtszeit noch einmal Revue passieren ließ. 15 Jahre, in denen er wohl nicht eine einzige Festeröffnung verpasst habe, sagte er. Neben seiner stabilen Gesundheit sei das der Unterstützung seiner Familie, besonders die seiner Frau, zu verdanken, sagte er sichtlich bewegt vor den knapp 40 Anwesenden, bei denen auch nicht jedes Auge trocken blieb. Er sei des Amtes nicht „überdrüssig“ geworden, vielmehr sei nun einfach der richtige Zeitpunkt für eine Verjüngung gekommen. „Ich wollte mir nicht sagen lassen, wann ich aufzuhören habe“, sagte Simon. Als große Herausforderung seiner Amtszeit bezeichnete er die Einführung des Fremdenverkehrsbeitrages A. Diese finanzielle Mehrbelastung hätten die Verkehrsvereinsmitglieder aber getragen. In diesem Zusammenhang konnte er das neueste Mitglied verkünden: Jan-Peter van der Laan vom Hotel 1514. In all den Jahren habe er beobachtet, dass es im Tourismus zu einem Umdenken gekommen sei, so Simon. Er blickte zurück auf das Jahr 1975. Damals sei mit dem Stadtmauerfest das erste Fest aus der Taufe geholt worden, dass anders als eine normale Dorfkerwe daherkam. In den vergangenen Jahren hätten Feste wie die Rotweinwanderung diesen veränderten Feiercharakter unterstrichen. Er betonte, dass seit 2000 keine neuen Feste mehr ins Leben gerufen wurden. Daher fehle ihm das Verständnis für die Beschwerden mancher Innenstadtanwohner, die nach dieser Zeit in den pittoresken Ortskern gezogen seien. Wichtig und notwendig sei es, mehr Zimmer in Freinsheim anzubieten. Der neue Vorsitzende Weisbrod und Freinsheims Bürgermeister Jürgen Oberholz kündigten an, Simon „nicht einfach so entkommen zu lassen“. Im Juli ist eine Feierstunde geplant. Christine Tulipan-Hoff, die für den Verkehrsverein im i-Punkt arbeitet, würdigte sein „Herzblut“ und sein Engagement: „Du warst Dir für nichts zu schade“. Der „jung-dynamische“ Weisbrod, – wie ihn Barbara Reibold-Niederauer vorgestellt hatte – ist gelernter Winzermeister. Im Familienbetrieb gibt es zudem auch ein Hotel und ein Restaurant. Sechs Jahre lang war er im Verkehrsverein Stellvertretender Vorsitzender. Er wurde am Dienstagabend ebenso einstimmig gewählt wie seine beiden Stellvertreter Reibold-Niederauer und Harald Herbel. Beim Rückblick auf das vergangene Festjahr hob Simon das Blütenfest als Erfolg hervor. 450 Weinpässe seien beim letzten Mal verkauft worden. Jedes Jahr werde es ein wenig mehr. Sorgenkind sei das Altstadtfest, zehn Prozent der Sitzplätze seien in den letzten Jahren weggebrochen. Die restlichen Betriebe müssten das ausgleichen, Sorge mache ihm auch der Freinsheimer Markt. An die Adresse des Bürgermeisters äußerte er die Bitte, sich die Kostenrechnung für den Bauhof nochmal anzuschauen. Er habe den Eindruck, der Verkehrsverein zahle für Einsätze eine Maschinenpauschale mit. „Persönlich geärgert“ habe er sich im vergangenen Jahr über die Freinsheimer Verwaltung. Die habe zwar eine Abnahme vor dem Weihnachtsmarkt abgelehnt, dafür eine Woche vor dem Fest ein „Paket von Auflagen“ geschickt. „Ich bin der Meinung, die Mitarbeiter sind nicht nur da, um uns zu kontrollieren, sondern auch um uns zu helfen.“ Oberholz kündigte an, die Stadt habe in Sachen Altstadtsanierung um Unterstützung vom Land gebeten. Am 24. Juli sei ein Ortsrundgang mit Innenminister Roger Lewentz und dem Landrat geplant. Der Vorstand Vorsitzender Jochen Weisbrod, Stellvertretende Vorsitzende Barbara Reibold-Niederauer und Harald Herbel, Kassenwart Otto Holzwarth, Schriftführerin Christine Tulipan-Hoff