Friedelsheim Gedenktafel zeigt Geschichte der Mennoniten in der Pfalz auf

Paul-Gerhard Lehmann und Astrid von Schachta bringen die Gedenktafel im Mennonitenhof an.
Paul-Gerhard Lehmann und Astrid von Schachta bringen die Gedenktafel im Mennonitenhof an.

Im Mennonitenhof in Friedelsheim berichtet seit Samstag eine Wandtafel von der Geschichte der Mennoniten in Friedelsheim. Sie ist Teil des Projekts „Täuferspuren“, initiiert vom mennonitischen Geschichtsverein, bei dem es darum geht, die Wirkungsstätten der Mennoniten in der Pfalz bekannt zu machen. Der erste Beleg für Mennoniten in Friedelsheim ist der Erbbestandsbrief von 1665, in dem der pfälzische Kurfürst Karl Ludwig den „Munchhof“, jetzt Mennonitenhof genannt, an vier Täuferfamilien verpachtete, die aus Glaubensgründen aus dem Zürcher Gebiet vertrieben worden waren, heißt es auf der Tafel. Die hier entstandene Mennonitengemeinde umfasste 1732 bereits 40 Familien, darunter auch Mennoniten, die sich in Gönnheim, Erpolzheim, wo am selben Tag eine solche Tafel an einem Wohnhaus in der Hauptstraße angebracht wurde, und Wachenheim niedergelassen hatten. 1836 kaufte die Gemeinde die Reste der alten Friedelsheimer Burg und baute das Kelterhaus zu ihrer Kirche um. Dort befindet sich bis heute das Mennonitische Gemeindezentrum.

Die Historikerin Astrid von Schlachta, Vorsitzende des mennonitischen Geschichtsvereins, entwickelte das Konzept der Täufertafeln mit und fand in Friedelsheim in der Gemeindevorsitzenden Beatrice Enß eine engagierte Mitstreiterin. Man habe diese im Kraichgau aufgekommene Idee gerne aufgegriffen, um sie in der Pfalz und Rheinhessen voranzubringen, sagte von Schlachta. 2017 wurde die erste Tafel aufgehängt, durch die ihrer Meinung nach die Geschichte eines Ortes sichtbar wird. mkö

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