Bad Dürkheim/Freinsheim/Weisenheim am Sand Fußball: A-Klasse-Trainer kommentieren Spielabsagen

Nicht nur bei Rot-Weiss Seebachs Meisterwasental wird am Wochenende nicht gespielt und nicht trainiert. Der Südwestdeutsche Fußb
Nicht nur bei Rot-Weiss Seebachs Meisterwasental wird am Wochenende nicht gespielt und nicht trainiert. Der Südwestdeutsche Fußballverband hat alle Spiele abgesetzt.

Fussball: Erstmals in der Geschichte hat ein Virus den Fußball lahmgelegt. Der Südwestdeutsche Fußballverband hat am Freitag wegen der Ausbreitung des Coronavirus alle Spiele abgesetzt. Die Pause geht vorerst bis zum 31. März. Die Trainer der drei A-Klasse-Klubs der Region sagen, was sie davon halten.

Roland Beck (57), der Coach von Rot-Weiss Seebach, hält die Absetzung der Partien für überfällig. „Das ist alternativlos, kommt aber zu spät, weil die Politik zu langsam und träge reagiert hat“, sagt der Trainer. Beck glaubt, dass das Ausmaß noch gar nicht abzuschätzen ist und man erst am Anfang einer großen Welle stehe. „Das ist ein Schneeballsystem, bei dem wir abwarten müssen, wie sich die Lage weiterentwickelt“, erklärt der Übungsleiter. Er rechnet damit, dass es mit einer zwei- oder dreiwöchigen Pause nicht getan ist. „Danach muss man sehen, wie der Verband entscheidet“, so Beck. Er hält eine Verlängerung der Runde oder einen Abbruch für möglich. Wie Sportchef Moritz Keßler informierte, habe die sportliche Leitung einstimmig beschlossen, den Trainingsbetrieb bis zum Monatsende einzustellen.

„Virus ernst nehmen“

Der Trainer des SV Weisenheim, Sebastian Dumont (37), klingt besorgt: „Das Land schließt nicht ohne Grund ab Montag die Schulen. Wir müssen den Virus ernst nehmen, denn die Ansteckungsrate ist hoch. Da muss man auf der sicheren Seite sein.“ Er hält es für entscheidend, den Zeitraum der Infizierungen zu strecken, denn wenn viele Menschen gleichzeitig erkranken, könnte das System in die Knie gehen. „Wäre die Sache harmlos, gäbe es sicher nicht solch einschneidende Reaktionen“, befürchtet Dumont. Er glaubt, dass im Fußball eine Salamitaktik angewendet wird und es eine Verlängerung der Pause gibt, „weil in zwei Wochen die Pandemie nicht vorbei ist“. Eine Lösung könnten englische Wochen sein. „Ob bei uns weiter trainiert werden kann, will ich mit dem Vorstand besprechen“, erklärt der Coach.

„Gesundheit hat Vorrang“

„Die Gesundheit ist das höchste Gut der Menschen und genießt Vorrang“, spricht Christian Schäfer (42), der Trainer des FV Freinsheim, wohl allen aus der Seele. Allerdings wird ihm insgesamt zu viel Panik verbreitet und man müsse die andere Seite der Medaille sehen. „Nehmen wir beispielsweise den Maimarkt oder ähnliche Veranstaltungen. Da brechen Umsätze ein und Arbeitsplätze sind gefährdet. Das ist nicht zu unterschätzen“, glaubt der Coach. Schäfer hat sich auch Gedanken gemacht, wie es mit dem Fußball weitergehen könnte. „Der Verband muss flexibel reagieren. Die Saison zu verlängern und den Start der kommenden Runde zu verschieben, dürfte kein Problem sein. In Absprache mit den Vereinsverantwortlichen will er, „so lange es kein offizielles Verbot gibt“, den Trainingsbetrieb aufrechterhalten.

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